TimeRiders 03: Der Pandora Code
er Franklyn an, der immer noch vor Anstrengung keuchte. »Er hat gerade etwas von einem Haufen irgendwelcher Kreaturen gestammelt, die ihn angesprungen haben.«
Liam nickte. »Ja.« Er zog aus seinem Rucksack eine Plastikflasche und trank gierig den Rest seines Wassers. Ein paar Minuten lang konzentrierte er sich nur auf seine Atmung, bis er wieder so weit war, mehr darüber sagen zu können. »Ja ⦠Wir sind wirklich angegriffen worden. Es waren viele ⦠Dutzende.«
»Dutzende wovon?«, fragte Whitmore.
»Eine Spezies von Rudeljägern«, erklärte Becks.
Whitmore wurde blass. »Oh Gott, sagt bloà nicht, dass es hier tatsächlich Raptoren gibt.«
»Schlimmer«, sagte Franklyn. »Viel schlimmer.« Er setzte sich neben Liam, nahm seine beschlagene Brille ab und wischte sie sauber. Eines der Gläser war von einem feinen Spinnennetz von Bruchlinien durchzogen. »So etwas wie die habe ich noch nie gesehen. Ãh, in keinem Buch oder so, meine ich.« Sehr vorsichtig reinigte er das gebrochene Brillenglas. »Derartige Fossilien hat noch niemand gefunden. Bestimmt nicht, nicht von dieser Art.«
Whitmore setzte sich neben den Jungen auf den Boden. »Also, erzähl mal, was war da unten? Was hast du gesehen?«
Franklyn schüttelte den Kopf. »Ich ⦠ich weià es nicht. Sie ⦠sie sind menschenähnlich, und sehen gleichzeitig aus wie Raptoren.« Er sah dem Lehrer ins Gesicht. »Sie sind vollkommen anders als alles ⦠als alles , verstehen Sie?«
»Also keine Theropoden-Art?«
Der Junge schüttelte energisch den Kopf. »Nein, ganz bestimmt nicht. Vielleicht gab es da mal vor Millionen von Jahren einen gemeinsamen Vorfahren, aber diese ⦠diese Dinger ⦠Sie sind ⦠Sie sind einfach â¦Â« Er rang nach Worten, mit denen er die Kreaturen hätte beschreiben können.
»Einzigartig?«, schlug Liam vor. Er zuckte, als Laura den letzten Knoten an seinem Verband zusammenzog.
»Ja«, bestätigte Franklyn und setzte seine Brille wieder auf. »Einzigartig. Das ist das richtige Wort. Sie müssen so etwas wie eine evolutionäre Sackgasse darstellen. Eine Form superintelligenter Raubdinos.«
Kelly trat zu ihnen. »Aber Franklyn, das kann doch nicht sein. Wenn sie tatsächlich, so wie du sagst, superintelligent sind, dann hätten sie sich doch erfolgreich vermehrt. Dann hätte man doch ihre Fossilien überall gefunden.«
»Wie intelligent? Ãber was für ein Intelligenzniveau sprechen wir hier?«, mischte sich Laura ein.
»Oh, die sind clever. Ganz schön clever«, sagte Liam. Er sah zu den anderen auf. »Ich glaube, ich habe sie schon auf der groÃen Ebene gesehen, damals, als Becks dem Dinosaurier einen Klaps auf die Nase gab. Ich hatte mich umgedreht, als die Riesenviecher durchgegangen sind ⦠und ich glaube, da habe ich sie gesehen. Wie ein Rudel Affen ⦠Dafür habe ich sie damals jedenfalls gehalten.«
»Das ist lächerlich«, widersprach Whitmore. »Die einzigen Säugetiere, die es in dieser Zeit gibt, sind so groà wie Spitzmäuse.«
»Aber es sind keine Säugetiere«, sagte Franklyn, »es sind Reptilien.«
»Wie gesagt«, fuhr Liam fort, »ich dachte damals, sie seien affenähnlich. Aber ich wusste nicht genau, was ich da eigentlich gesehen hatte, denn schon im nächsten Augenblick waren sie verschwunden. Sie haben sich sofort versteckt, als sie bemerkten, dass ich sie gesehen habe.«
»Sie folgen uns schon, seit wir das Lager verlassen haben«, sagte Franklyn. »Habt ihr ihre Spuren gesehen?«
Liam schüttelte den Kopf.
»Drei tiefe Abdrücke am Ende eines langen FuÃes?«
Liam rief sich die gebogenen Krallen in Erinnerung: vier an jeder Hand, drei an jedem FuÃ. »Ja, das passt.«
»Genau dieselben Spuren habe ich rings um den Kadaver gesehen, da bin ich mir ganz sicher. Es war ihre Beute!«
Liam schaute zu der sanft geschwungenen Bucht hinunter. Das Meer glitzerte im Sonnenlicht. In der Ferne sah er die weite Ebene. Hinter der flimmernden, diesigen Luft am Horizont lagen der Felshang, und an dessen Fuà ihr Tal.
»Sie müssen uns beobachtet haben«, meinte er und spürte, wie sich an seinen Unterarmen eine Gänsehaut bildete. »Sie haben uns von Anfang an beobachtet und verfolgen uns seitdem.«
»Aber das war ⦠Wir sind doch schon über
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