TimeRiders
etwas wie eine Maschine, die sie kühlt?«
»Wir werden sehen.«
6
1906Â San Francisco
Maddy bog in die Minna Street ein und ging auf die Bank zu. »Komm schon.«
Liam musste sich beeilen, um sie einzuholen. »Aber wer hat sie in diese Bank gebracht? Und wann ?«
Maddy erreichte die unterste Stufe der Treppe am Bankeingang. »Okay, Liam, nur einen Augenblick â¦Â« Sie holte ihre Brille und einen Zettel mit ihren Notizen aus der Handtasche.
»O Jeeessas ⦠Du hast Notizen mitgenommen? Ist das nicht verboten? Du weiÃt schon, wegen der Zeitkontamination und so?«
Maddy sah sich schuldbewusst in der StraÃe um. »Ich weiÃ, ich weià ⦠Aber es sind so viele Sachen, an die ich mich erinnern muss. Ich hatte Angst, etwas davon zu vergessen.«
»Foster würde einen Anfall bekommen, wenn er wüsste, dass du einen Merkzettel mitgenommen hast.«
»Na gut, aber er wird es ja wohl nie erfahren, oder?«, flüsterte sie genervt. »SchlieÃlich ist er ausgestiegen und wir müssen ohne ihn zurechtkommen.«
Liam zuckte mit den Schultern und Maddy setzte ihre Brille wieder auf. »Okay, also mal sehen: Ich bin Miss Emily Lassiter. Und du bist mein Bruder.«
»Bekomme ich auch einen Namen?«
Sie seufzte. »Ja ⦠also ⦠hier steht er: Leonard Lassiter. In Ordnung?«
Er nickte.
Einige Augenblicke lang las Maddy konzentriert ihre Notizen durch, um sich alles noch einmal einzuprägen. Dann steckte sie den Zettel wieder in ihre Handtasche und nahm die Brille ab. »So, ich glaube, ich habe jetzt wieder alles parat.« Sie sah ihn an. »Du brauchst kein Wort zu sagen, okay? Lass mich einfach nur machen.«
»Geht in Ordnung.«
Sie holte tief Luft und schob dann die Tür auf.
Sie betraten einen dunklen, eichengetäfelten Raum, in dem ihre Schritte widerhallten. Gegenüber dem Eingang stand ein halbes Dutzend schwerer, reich verzierter Mahagonischreibtische. Auf jedem verbreitete eine Lampe mit grünem Schirm warmes, gedämpftes Licht. Hinter allen Schreibtischen saÃen Bankangestellte, und alle auÃer einem unterhielten sich leise und respektvoll mit Kunden.
Maddy ging auf den Tisch zu, vor dem keine Kunden saÃen. Der Mann dahinter hatte sich das akkurat in der Mitte gescheitelte Haar mit Pomade an den Kopf geklebt und trug dazu einen sorgfältig gepflegten, an den Enden gewachsten Schnurrbart.
»Ãh ⦠âtschuldigung?«, sagte Maddy.
Der junge Mann sah auf und lächelte sie charmant an. »Guten Morgen, Madam. Was kann ich für Sie tun?«
»Ich würde gerne mit einem ⦠ähm ⦠Mister Leighton sprechen. Ich glaube, er arbeitet hier.«
»Oh ja, sicherlich arbeitet er hier, Madam«, erwiderte der junge Mann. Er tippte mit dem Finger an ein hölzernes Namensschild, das vorne auf seinem Schreibtisch stand. »Ich bin Harold Leighton, sehen Sie? Nehmen Sie doch bitte Platz!«
Lächelnd lieà sich Maddy etwas zu lässig auf dem Stuhl nieder, bemühte sich dann aber gleich wieder, ein damenhafteres Verhalten an den Tag zu legen. »Sehr freundlich, danke«, sagte sie so bescheiden-mädchenhaft, wie sie konnte.
»Nun, Madam, was kann ich für Sie tun?«
Maddy hoffte, es richtig hinzubekommen und nicht so nervös zu klingen, wie sie sich fühlte. »Meine Familie hat in Ihrer Bank ein SchlieÃfach und ich möchte gerne etwas daraus entnehmen.«
»Selbstverständlich, Madam. Das SchlieÃfach ist eingetragen auf den Namen â¦?«
»Joshua Waldstein Lassiter.«
Harold Leightons Augenbrauen hoben sich.
Maddy zuckte innerlich zusammen. »Gibt es da ein Problem?«
»Nicht eigentlich ein Problem, Madam. Es ist nur ⦠ich habe die Unterlagen noch hier auf meinem Schreibtisch.«
»Unterlagen?«
»Die Unterlagen für die Vermietung des BankschlieÃfaches. Joshua Waldstein Lassiter ist, nehme ich an, Ihr â¦?«
»Wie? Mein ⦠ja, das stimmt. Mein Vater.«
»Sehen Sie, Ihr Vater war vor nicht ganz einer Stunde hier bei uns. Ich habe ihn selbst bedient. Er hatte eine sehr hübsche Schmuckschatulle dabei und wir gingen damit hinunter in den Keller und verwahrten sie gemeinsam in einem SchlieÃfach ⦠Das war, wie ich schon sagte, vor nicht ganz einer Stunde.«
»Oh«, war alles, was Maddy zunächst herausbekam. »Ja, Sie haben recht, genau so war es.«
»Und Sie
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