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TimeRiders

TimeRiders

Titel: TimeRiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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drüberspringen ?«
    Becks sprang vom Hang des Hügels ab und schnellte über den Fluss. Unwillkürlich hielten alle die Luft an und stellten sich auf die Zehenspitzen, als sie anmutig ein Dutzend Meter weit durch die Luft glitt und dabei die Arme kreisen ließ, um ihren Schub zu verstärken. Dann flog sie in einem weiten Bogen ins Wasser und verschwand unter dem weißen Schaum seiner Wellen und Strudel. Dreißig lange Sekunden konnte Liam sie nirgends sehen. Endlich bemerkte er einen dunklen Kopf, der an einer Stelle, an der das Wildwasser über große Felsbrocken floss und gefährlich aussehende Strudel bildete, im Wasserschaum auftauchte, verschwand und wieder an die Oberfläche kam.
    Â»Wird sie es schaffen?«, fragte Juan.
    Liam nickte. »Ich würde Geld auf sie setzen.«
    Â»Was würde ich nicht dafür geben, sie in meiner Schulmannschaft zu haben«, sagte Whitmore bewundernd. »Wir würden sämtliche Pokale abräumen!«
    Zehn Minuten lang, die ihnen wie eine Ewigkeit vorkamen, warteten sie. Dann sahen sie Becks plötzlich das gegenüberliegende Ufer entlanglaufen. Sie erreichte die Hebebrücke, löste die Fixierung des Gegengewichts und ließ den Baumstamm langsam herunter, wobei sich ihre Armmuskeln vor Anstrengung vorwölbten. Die Lianenseile knarzten und ächzten. Und dann hörten sie von ihrem Ufer aus, wie eines riss.
    Â»Es gibt nach«, rief Liam.
    Es sah ganz so aus, als hätte Becks es auch bemerkt. Sie ließ die Brücke schneller herunter. Doch unter der vermehrten Last riss ein weiteres Seil und sein Ende schnellte wie ein Gummiband gegen die darüberhängenden Äste.
    Â»Weicht aus!«, rief Liam den anderen zu. »Sie fällt runter!«
    Ein Seil nach dem anderen riss, und der Baumstamm stürzte aus seiner 45°-Stellung auf die Felsbrocken an ihrem Ufer. Das Krachen war so laut wie ein Gewehrschuss. Auf halber Höhe des Stamms ragten Splitter heraus, und die Brücke knickte ein, sodass ihre Mitte beinahe das Wasser berührte.
    Â»Na, klasse!«, stöhnte Laura.
    Â»Warte, ich geh mal nachsehen … Könnte noch okay sein«, meinte Juan. Bevor ihn jemand aufhalten konnte, ging er zu den Felsbrocken und kletterte von ihnen vorsichtig auf das Ende des Baumstamms hinüber. Er machte ein paar kleine Schritte und die Mitte bog sich weiter durch. Der untere Teil hing im Wasser, aber die Brücke schien noch zu halten.
    Juan hockte sich hin, setzte sich rittlings auf den Stamm und rutschte dann auf dem Hinterteil hinüber. In der Mitte angelangt, kroch er auf allen vieren über den zersplitterten Teil hinweg. Dabei geriet eines seiner Beine ins Wasser und für einen kurzen Moment sah es aus, als verliere er sein Gleichgewicht. Aber er fing sich wieder und setzte seinen Weg fort, bis er am anderen Ufer vom Baumstamm herunterspringen konnte.
    Liam nickte. »Okay, sie scheint noch zu halten. Los, rüber!«
    Whitmore schickte Edward als Ersten los, und ließ dann Laura, Akira und Jasmine antreten. Liam drehte sich zum Waldrand um. »Haltet eure Speere einsatzbereit«, sagte er und nickte zum Urwald hinüber. »Vielleicht sind sie immer noch dort.«
    Und wenn sie warten, bis nur noch einer von uns hier ist? Was dann?
    Er wollte lieber nicht darüber nachdenken.
    Whitmore folgte nach Jasmine. Der angebrochene Baumstamm wackelte und knarzte bei jeder Bewegung, die er machte. Doch schließlich gelangte auch er ans andere Ufer und bedeutete durch ein Winken, dass nun der Nächste an der Reihe sei.
    Â»Leonard, jetzt du.«
    Der dunkelhaarige Junge sah Liam an. »Bist du sicher?«
    Â»Yep«, bestätigte Liam, den Blick weiterhin auf den dunklen Wald gerichtet. »Aber beeil dich bitte, ja?«, fügte er mit einem raschen Blick und einem nervösen Grinsen hinzu.
    Howard nickte, und schob sich bald darauf über den Stamm. Liam wartete, bis der Junge nahe der Mitte war, und setzte dann einen Fuß auf das Ende ihrer eingestürzten Brücke. Er fühlte, wie sie unter Howards Bewegungen vibrierte.
    Wenn sie mich angreifen … dann wird es genau jetzt sein.
    Wie auf ein Stichwort hin meinte er, eine Bewegung bemerkt zu haben. Eine dunkle Gestalt, die durch das Unterholz gesprungen war, von einem Versteck zum nächsten. Und ihm dabei immer näher kam, aber offenbar noch nicht bereit war, sich aus dem Wald heraus und ins offene Gelände zu

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