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TimeRiders

TimeRiders

Titel: TimeRiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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dabei kurzzeitig vom Boden ab. Dann stoppte er abrupt. Er war jetzt nur noch hundert Meter entfernt. Die drei verbliebenen Boden-Boden-Raketen vom Typ Rattlesnake waren genau auf den Bunker gerichtet.
    Â»Was soll das?«, fragte Palmer. »Was macht das Ding denn da?«
    Die Antwort erhielt er im selben Moment. Über dem autonomen Kampfsystem erschien erneut ein Blitz und eine weiße Wolke erhob sich. Palmer sah etwas auf sich zurasen. Er dachte nicht nach, sondern warf sich auf den Boden. Im selben Moment wurde der Bunker von einer gewaltigen Explosion erschüttert. Stühle fielen um, eine Kaffeetasse zersplitterte auf dem Betonboden. Wer sich nicht schnell genug hingelegt hatte, wurde von der Wucht der Detonation umgeworfen.
    Palmer rappelte sich auf. Die dicke Panzerglasscheibe war rußgeschwärzt, doch sie hatte gehalten. »Verdammter Mist, was war das denn?«, brüllte er.
    Â»Ich … ich weiß auch nicht«, stammelte Sanders. »Eine Fehlfunktion. Der MTR-2 muss … er muss uns für Feinde gehalten haben!«
    Palmer warf dem Projektleiter einen vernichtenden Blick zu. »Sorgen Sie dafür, dass der Fehler gefunden wird! In einer Woche will ich einen Ursachen-Report auf meinem Schreibtisch haben. Und dann lösen Sie das Problem! Wie, ist mir egal. Haben Sie verstanden?«
    Â»Jawohl, Sir«, sagte Sanders. »Ich verspreche Ihnen …«
    Â»Und, Sanders«, unterbrach ihn General Palmer.
    Â»Ja, Sir?«
    Â»Versprechen Sie mir nie wieder etwas!«

Geheimnisse
    Die schwere Eichentür war verschlossen, so wie jeden Tag in den letzten Wochen.
    Ich klopfte. »Dad? Dad, mach bitte auf!«
    Er hörte mich nicht oder wollte mich nicht hören. Enttäuscht und verletzt ging ich zurück in mein Zimmer.
    Ich verstand einfach nicht, warum er mir aus dem Weg ging, sich vor mir einschloss. Wusste er denn nicht, dass ich mindestens genauso traurig war wie er? Rafael war doch schließlich mein Bruder gewesen!
    Wir waren eineiige Zwillinge. Das bedeutet, jede einzelne der drei Milliarden Leitersprossen in der Wendeltreppe unserer Gene war identisch. Er sah aus wie ich – dieselben braunen, gewellten Haare, dieselben dunklen, ein bisschen zu großen Augen, dieselbe hellbraune Haut, die wir beide von unserer Mutter geerbt haben. Rafael hatte dieselben Farben gemocht, über dieselben Witze gelacht, Haferschleim und Spinat ebenso sehr gehasst wie ich. Er hatte dieselben Bücher gelesen, dieselbe Musik gehört. Oft hatten wir gar nicht miteinander sprechen müssen, weil wir genau wussten, was der andere gerade dachte. Nur wer selbst einen eineiigen Zwillingsbruder oder eine Zwillingsschwester hat, kann verstehen, was das bedeutet.
    Und nun war er tot, genau wie meine Mutter, und mein Vater schloss sich in seinem Arbeitszimmer ein und redete kaum noch mit mir. Wenn wir uns begegneten, wandte er den Blick ab und presste den Mund zusammen, als habe er ein schlechtes Gewissen. Dabei war er früher ein liebevoller Vater gewesen – viel unterwegs natürlich, aber immer für uns da, wenn er zu Hause war.
    Ich saß am Fenster, blickte hinaus über den Park auf den kleinen See, über dem sich die ersten Sterne zeigten, und wusste einfach nicht, was ich tun sollte, um den Schmerz in meinem Inneren zu ertragen. Ich konnte nicht einmal weinen – es schienen keine Tränen mehr übrig zu sein. Ich dachte an die Beerdigung vor zwei Wochen, an die Worte des Pastors, der von Gottes unergründlichen Wegen gesprochen hatte. Wenn Gott mir in diesem Moment erschienen wäre, ich hätte ihm eine reingehauen.
    Die Tür öffnete sich hinter mir.
    Â»Michael?« Die Stimme der Hexe war ungewöhnlich sanft.
    Nancy Tillerman war unsere Haushälterin, seit meine Mutter vor sieben Jahren gestorben war. Rafael und ich hatten sie immer »die Hexe« genannt, weil sie ein bisschen so aussah wie die aus dem Märchen: dürr, mit einer Hakennase und langen, dünnen Haaren, die sie zu einem Knoten band. Sie hatte zwar keine Warze, aber dafür ein großes Muttermal am Kinn.
    Â»Michael, willst du nicht langsam ins Bett gehen?«
    Â»Ich kann nicht schlafen.«
    Die Hexe kam näher und legte eine Hand auf meine Schulter. »Möchtest du eine heiße Schokolade?«
    Â»Nein, danke.«
    Eine Weile stand sie schweigend hinter mir. Ich war froh, dass sie da war, auch wenn sie meistens ziemlich
    streng zu mir war.
    Â»Du bist

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