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TimeRiders

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Titel: TimeRiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Scarrow
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fassen bekommen hatte. Aus seiner Zeit mit Bob wusste Liam nur zu gut, dass diese Support Units – gleichgültig, ob mit männlichem oder weiblichem Körper – im Nahkampf furchtbare Killermaschinen waren.
    Â»Sie wird es nicht tun«, sagte Liam wieder. »Ich habe die Situation mit ihr durchgesprochen.«
    Â»Die Situation durchgesprochen?«, sagte Jonah verächtlich. »Kannst du nicht einfach irgendeine Sicherung rausschrauben? Sie ist doch ein Roboter, oder?«
    Â»Nein.« Liam schüttelte den Kopf. »Sie ist nicht so eine Sorte Roboter. Nicht so einer aus Kabeln, Motoren und Metall. Sie ist ein biologisches Element. Sie ist das, was wir einen Fleischroboter nennen. Sie ist aus Fleisch und Blut, wirklich, das ist sie. Aber in ihren Kopf ist ein Computer eingebaut.«
    Â»Und was ist damit? Soll das heißen, dass ihre Programmierung daran schuld ist, dass sie mit einem Speer auf Laura losgegangen ist?«, fragte Juan.
    Â»Ja, das stimmt. Sie war wegen der Kontamination besorgt, die wir verursacht haben, und weil ich nicht hier war und sie es nicht mit mir besprechen konnte, hat sie eine selbstständige Entscheidung getroffen.«
    Â»Besorgt?«, fragte Jonah. »Sie war besorgt ? Mann, ey, ich will sie lieber nicht erleben, wenn sie mal wütend ist!«
    Liam ging nicht darauf ein.
    Â»Liam, was meinst du mit ›Kontamination‹?« Kelly schien einen Themenwechsel für angebracht zu halten. »Meinst du die Spuren unserer Anwesenheit hier? Unser Lager und die Brücke?«
    Â»Ja, genau das. Jede Kerbe, jeder Kratzer, jeder Fußabdruck – also alles, was wir tun –, allein schon unsere Anwesenheit hier könnte die Geschichte in einer Art und Weise verändern, durch welche die Zukunft vollkommen zerstört wird.« Er drehte sich zu der reglosen Silhouette der Support Unit um, die mitten auf der Lichtung Wache hielt. »Für sie ist das eine ebenso wichtige Regel, wie … ja, vielleicht genau so wichtig, wie es eines der Zehn Gebote für uns ist.«
    Â»Du sollst nicht mit der Zeit herumspielen«, scherzte ein dunkelhäutiger Junge namens Ranjit. »Das wäre ein cooles elftes Gebot.«
    Â»Ja«, sagte Jonah. »Du sollst deinen Vorfahren nicht morden, denn er zeugt …«
    Â»Denkt ihr, das ist lustig?«, fuhr Howard ihn an. Über den Gefühlsausbruch erschrocken, richteten alle ihre Blicke auf ihn. Bisher war er eines der stillsten Mitglieder der Gruppe gewesen. »Ihr denkt wohl, mit der Zeit herumzupfuschen, ist nur so etwas wie ein Spiel? Nein, es ist das Dümmste, was der Mensch jemals angestellt hat.« Er merkte wohl, wie er sich anhörte, denn er hielt inne, holte tief Luft und fuhr in gemäßigtem Ton fort: »Was ich damit sagen will, ist … Zeitreisen sind einfach ziemlich krank.«
    Liam nickte ernst. »Er hat recht. Es ist krank. Obwohl ein Mann namens Waldstein der Erste war, der durch die Zeit reiste …« Er machte eine Pause und sah Edward an, das kleinste Gesicht in der Runde. »Trotzdem fängt alles mit dir an. Die Zeitreisen basieren auf einer Arbeit, die du eines Tages schreiben wirst.«
    Â»Also … theoretisch gesehen«, sagte Kelly. »Wenn Edward zum Beispiel bei der Reaktorexplosion gestorben wäre und seine Arbeit später nicht geschrieben hätte, dann hätte dieser Waldstein keine Zeitmaschine erfunden?«
    Â»Und wir wären nicht mitten in das Zeitalter der Dinosaurier hineingeschleudert worden?«, ergänzte Laura.
    Liam bemerkte, wie sich zwei Leute nach Chan umdrehten und ihn lange und nachdenklich ansahen. Liam ahnte, in welche Richtung sich dieses Gespräch entwickeln könnte.
    Â»Es kann nur eine korrekte Geschichte geben, eine korrekte Zeitlinie. Und egal ob uns das gefällt oder nicht: Es ist Teil dieser Zeitlinie, dass Edward Chan ein mathematisches Genie wird und ein Mr Waldstein diese erste Zeitmaschine baut. Ja, das ist es. So läuft es, und so muss es laufen.« Liam sah einem nach dem anderen eindringlich ins Gesicht. »Das ist der Grund, warum ihr mir vertrauen könnt. Und natürlich auch, warum ihr Becks vertrauen könnt. Unser wichtigstes Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass dieser Junge ins Jahr 2015 zurückkehren kann, um das zu tun, was er zu tun hat. Und das gilt genauso für euch alle.«
    Â»Wenn es ein wichtigstes Ziel gibt, dann gibt es sicher auch ein zweitwichtigstes Ziel«,

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