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Tims gefährlichster Gegner

Tims gefährlichster Gegner

Titel: Tims gefährlichster Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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des
Käufers nutzt Ihnen wenig, um wieder an die Klamotten zu kommen. Nicht wahr?
Also musste doch rauszukriegen sein, wer hinter dem Spitznamen steckt. Freilich
konnten Sie nun nicht mehr in vorderster Linie ermitteln, denn die Damen Reitz
hätten Ihnen einen Dreck geschwallt, nämlich auch jetzt nicht die Bohne
verraten. Also musste wer anders bei Sabine antanzen und nach Krummi fragen.
Soweit alles richtig?«
    Lissenfuhls Untertageteint war
noch etwas grauer geworden. Aber seine Miene blieb ausdruckslos. »Ich weiß
nicht, wovon du redest.«
    »Aha!«, nickte Tim. »Doch nun,
Freund Lissenfuhl, wird die Sache knastbrenzlig für Sie. Denn vorhin sind zwei
Typen bei Sabine aufgetaucht und haben ihr trickreich Namen und Adresse des
derzeitigen Anzugbesitzers abgeluchst. Aber das wissen Sie ja.«
    »Ich weiß gar nichts. Ihr irrt
euch total.«
    Tim sah Wespe an. »Ich weiß
nicht, welcher Paragraph das ist. Aber der Mann«, ohne hinzusehen, wies Tim mit
dem Zeigefinger auf Lissenfuhl, »behindert die Aufklärung mindestens dreier
schwerer Verbrechen. Das ist doch zu werten wie Mittäterschaft. Oder?«
    Wespe nickte. »Absolut. Der
erste Gedanke, der sich anbietet, ist der: Lissenfuhl steckt mit den beiden
unter einer Decke.«
    »Reicht für einen Haftbefehl«,
schaltete Jacoby sich ein und holte sein Handy hervor. »Ich rufe unseren
Staatsanwalt an.«
    Wespe stoppte ihn. »Warte noch
einen Moment.«
    »He! Was ist los?« Lissenfuhls
Stimme überschlug sich. »Wovon reden Sie? Worum geht’s überhaupt? Ist es etwa
verboten, dass ich meinen Anzug zurückkaufen will?«
    »Aha!«, sagte Tim. »Das geben
Sie also zu.«
    »Na logo! Warum nicht?!«
    »Sie haben gesagt, Sie wüssten
nicht, wovon ich rede.«
    »Das bezog sich darauf, dass
ich euch belauscht haben soll.«
    »Haben Sie also nicht?«
    »Nein.«
    »Schon mal von den
Eisgesichtern gehört?«
    »Nein.«
    »Lesen Sie Zeitung?«
    »Regelmäßig. Im Allgemeinen.«
    »Über diese beiden Raubtäter
wurde ausführlich berichtet.«
    »Wann war denn das?«
    »Vorige Woche.«
    »Da... war ich noch in
Pleihütte. In der Strafanstalt. Ich musste ein Jahr absitzen wegen Unfallflucht.
Hartes Urteil. Aber ich habe da noch ein paar kleine Vorstrafen.«
    »Wissen wir, Herr Lissenfuhl,
wissen wir. Und so klein waren die nicht. Wann wurden Sie entlassen?«
    »Heute Morgen.«
    »Und in Pleihütte haben Sie
keine Zeitung gelesen?«
    »Nicht in der letzten Zeit.
Eigentlich schon seit ’nem Monat nicht mehr.« Er verzog den Mund und wandte
sich an Wespe. »Muss ich mir das eigentlich gefallen lassen, dass mich dieser
Bengel verhört?«
    Wespe grinste. »Dieser Bengel
macht das ganz ausgezeichnet. Und als unmittelbarer Zeuge ist er dichter am
Geschehen als mein Kollege und ich. Aber wir nehmen Sie auch gern ins Präsidium
mit. Von dort ist es dann der kürzeste Weg in die Untersuchungshaft.«
    »Weshalb denn? Weshalb, um
Himmels willen?«
    »Weil die Eisgesichter bei Sabine
waren«, sagte Tim. »Zwei hochgefährliche Kriminelle, die heute Nachmittag
Schmuck im Wert von 400 000 Euro geraubt haben, was meine Freundin Gaby und ich
miterleben durften. Diese beiden Gangster waren bei Sabine und haben sie
ausgehorcht. Sie wussten den Spitznamen. Woher wohl? Natürlich von Ihnen,
Lissenfuhl. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Und jetzt wollen wir wissen:
Was haben Sie mit diesen beiden Verbrechern zu tun? Wo sind die? Was macht den
Anzug so gefragt, so wertvoll?«
    Sechs Augenpaare waren auf ihn
gerichtet. Sechs Mienen zeigten keine Spur von Sympathie, aber eine gehörige
Portion Abscheu. Lissenfuhl wollte den Blick nicht senken, aber sein
Stehvermögen war zu schwach. Er senkte den Kopf.
    »Also gut«, murmelte er,
seufzte und holte tief Luft.

16. Ein
Eimer weiße Farbe
     
    Wie immer gegen Abend herrschte
Hochbetrieb in der berühmten Internatsschule, in der ausschließlich Jungs
wohnen, unter anderem auch Tim und Klößchen. Mädchen — wie allgemein bekannt
ist — können nur als externe Schülerinnen am Unterricht teilnehmen. Das
betrifft alle aus der 20 Trablaufminuten entfernten Großstadt, zum Beispiel
Gaby.
    Abends herrscht also
Hochbetrieb. Vom jüngsten bis ältesten Schüler kommen alle aus der Stadt
zurück, auf Fahrrädern, Inlineskates, die 18- bis 20-Jährigen mit dem eigenen
Wagen. Der Porsche eines Industriellensohns war dabei, auch die Harley Davidson
eines Motorradfreaks, der sich zum zweiten Mal durch die zwölfte Klasse quälte,
es aber wieder nicht schaffen

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