Tina Turner - Die Biografie

Platz eins der Charts. In den USA erreichte er Platz 17. Bei dem Titelsong des Films und der dazugehörigen Single handelte es sich um „I Don’t Wanna Fight“, das in den US-amerikanischen Charts auf Platz neun kam. In Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Dänemark und der Schweiz eroberte er die Spitze der Charts. In Großbritannien kam als Nächstes Tinas Single „Disco Inferno“ heraus, die es auf den zwölften Platz schaffte. Es folgte auf beiden Seiten des Atlantiks „Why Must We Wait Until Tonight“ als nächste Single auf dem Markt. Sie schaffte es in Großbritannien auf Platz 16 und in den US-Charts auf Platz 97.
    Am 22. August 1993 gab Tina in Miami, Florida, das letzte Konzert ihrer What’s Love -Tour durch die USA. Danach ging es nach Aus­tralien, wo sie bei einem Spiel im Rahmen der Australian Rugby League Championship in Sydney auftrat.
    Am 14. Dezember wurde ein Stern mit Tinas Namen darauf als Teil des „Sidewalk of the Stars“ auf dem Bürgersteig vor der New Yorker Radio City Music Hall eingelassen. Und am 28. desselben Monats strahlte Fox-TV ein Special zu Tinas kürzlich abgeschlossener amerikanischer Konzerttournee aus. Die Sendung hieß Tina: What’s Love? Live . Bei dem Konzert, das dafür gefilmt worden war, handelte es sich um dasjenge, welches sie im September in San Bernardino, Kalifornien, gegeben hatte.
    1993 war ein sehr erfolgreiches Jahr gewesen, bei dem sie viel im Licht der Öffentlichkeit gestanden hatte. Zwei Kinofilme, ein Hitalbum, ein neuer internationaler Nummer Eins-Hit, ein TV-Special und Titelstorys in den Zeitschriften Newsweek und Vanity Fair, all das in einem Jahr. Und was hatte die Liebe nun damit zu tun – um es mit den prägenden Worten dieses Jahres auszudrücken? Sehr viel sogar: Tina Turner hatte ihre Position als einer der beliebtesten Gesangsstars der Welt weiter gefestigt. Sie hatte einen weiteren Höhepunkt ihrer langen Künstlerkarriere erreicht. Und dem Erfolg ihres Films Tina – What’s Love Got To Do With It? ist es zu verdanken, dass von nun an jeder, sobald er einen Song von Tina Turner hörte, sofort wusste, dass er gerade der Stimme einer bemerkenswerten Sängerin und triumphalen „Überlebenskünstlerin“ lauschte.

Für Tina waren die vergangenen zehn Jahre ihres Lebens turbulent und von diversen Aktivitäten geprägt gewesen. Nun beschloss sie, dass es an der Zeit sei, sich einmal etwas zu gönnen, das sie nie im Leben gehabt hatte: eine Auszeit, und zwar von 1993 bis 1996: „Ich nahm mir zum ersten Mal in meinem Leben drei Jahre frei. Es war immer so, dass ich Jahr für Jahr ein neues Album machte und auf Tournee ging, danach ein gutes Jahr frei hatte und dann wieder mit dem nächsten Album anfing. Dann, nach der letzten Tour vor drei Jahren, nahm ich mir eine dreijährige Auszeit – zum allerersten Mal in meinem Leben.“ (16)
    Was tat sie in ihrer freien Zeit? „Eigentlich auch oft gar nichts. Ich machte einfach mal die Erfahrung, wie es sich anfühlt, nichts zu tun, morgens aufzustehen und zu denken: ‚Okay, gut, was möchte ich denn heute machen?‘ Und dann vielleicht einfach nichts zu tun und mich bloß mit der Einrichtung meines Hauses zu beschäftigen“, erzählte sie. (16)
    Im März 1994 zogen Erwin und sie von Köln nach Zürich. Warum sie nach Zürich zog? „Weil mein Freund dahin versetzt wurde, um die Firma dort zu leiten, und ich wollte schon immer in die Schweiz und war sehr glücklich darüber.“ (16)
    Ihre Eroberung Europas führte sie unerwarteterweise danach noch ein Stückchen weiter Richtung Süden, hin zum Mittelmeer an die berühmte Côte d’Azur. Sie erklärte das wie folgt: „Ich kaufte dann in der Zwischenzeit ein Haus in Südfrankreich und begann es umzubauen.“ (16)
    Diese Entwicklung war in gewissem Maße schrittweise vor sich gegangen. Als sich ihre Karriere in Europa gerade auf einem Höhepunkt befand und noch bevor in den USA ihr Comeback voll akzeptiert wurde, verbrachte sie mehr Zeit in Großbritannien und auf dem europäischen Festland. Und als sich dann ihre Beziehung zu Erwin zu entwickeln begann, lebte sie in Köln. Von Köln aus ging es nach Zürich und nun nach Nizza. Tina erzählte: „Ich habe die erste Hälfte meines Lebens in Amerika gelebt und die zweite Hälfte werde ich in Europa verbringen. Ich glaube nicht, dass ich jemals wieder nach Amerika zurückgehen werde, um dort zu leben. Es ist in Ordnung, dorthin zu reisen, um meinen Fans zu zeigen, dass ich noch am Leben bin,