Tina Turner - Die Biografie

in Großbritannien auf Platz 33. Am 15. desselben Monats gewann das Video zu „It’s Only Love“, dem Duett von Tina Turner und Bryan Adams, den MTV Video Music Award für das beste Auftrittsvideo des Jahres. Tina trat zudem selbst in der Show auf, die zeitgleich vom Universal Amphitheatre in Universal City, Kalifornien, und vom New Yorker Palladium aus ausgestrahlt wurde.
    Als Tinas Album Break Every Rule herauskam, wurde es sofort zu einem Hit. Da Private Dancer so ein großer internationaler Erfolg gewesen war, wurde dieses Album mit enormer Spannung erwartet. Es erwies sich als genauso aufregend wie sein Vorgänger. Der größte Teil von Tinas Gesangspart wurde im Studio Grande Armee in Paris aufgenommen. Damit begann ihre große Liebe zu Frankreich wieder aufzuleben. Diesmal gab es jedoch keine Coverversionen von Rock- und Soul-Klassikern zu hören. Das neue Album war voller brandneuer Titel und eine hundertprozentige Rock & Roll-Platte. Mehrere mit ihr befreundete Rockstars waren entweder persönlich mit von der Partie oder steuerten von ihnen geschriebene Songs bei, darunter David Bowie, Phil Collins, Bryan Adams und Mark Knopfler. Terry Britten, der „What’s Love Got To Do With It“ geschrieben hatte, führte seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Tina weiter und lieferte ihr für das Album sechs von ihm produzierte Lieder: „Typical Male“, „What You Get Is What You See“, „Two People“, „Till The Right Man Comes Along“ und „Afterglow“, die er alle gemeinsam mit seinem Songschreibpartner Graham Lyle verfasst hatte. Das Stück „Girls“ stammte aus der Feder von Bowie und wurde ebenfalls von Britten produziert. Bryan Adams und Jim Vallance schrieben „Back Where You Started“, das von Adams selbst und Bob Clearmountain produziert wurde. „Break Every Rule“ und „I’ll Be Thunder“ stammten von Rupert Hine und Jeannette T. Obstoj, wobei Hine bei diesen beiden Songs auch gleichzeitig als Produzent fungierte. Mark Knopfler und die Dire Straits schrieben „Overnight Sensation“ und Paul Brady kreierte „Paradise Is Here“. Beide Stücke wurden von Knopfler produziert.
    Die auf dem Cover von Break Every Rule abgebildeten Fotos waren Tinas langer Zusammenarbeit mit dem Promi-Fotografen Herb Ritts zu verdanken. Darauf trug sie ein tief ausgeschnittenes schwarzes Kleid, das bis zum oberen Teil ihres Oberschenkels hochgeschlitzt war, und dazu eine schwarze Lederjacke. Damit stellte sie sich wie gewohnt als raue Lady dar, ein Image, das bereits zu ihrem Markenzeichen geworden war. Sie befand sich in der Hochphase ihres Schaffens, war ein Superstar durch und durch und sah auch so aus. Auf der ganzen Welt stürzten sich ihre Fans auf Break Every Rule , das sich millionenfach verkaufte. In den Charts des US-amerikanischen Billboard -Magazins erreichte es den vierten und in Großbritannien gar den zweiten Platz. Die Zeitschrift Rolling Stone behauptete: „Nie hat sie besser gesungen.“ (34) Quasi über Nacht wurde sie zu einer Sensation – zu der „overnight sensation“, von der sie auch auf ihrem erfolgreichen Album sang.
    Im Oktober 1986 schoss die Single „Typical Male“ auf den zweiten Platz der US-amerikanischen Popcharts, direkt hinter Cyndi Laupers „True Colors“. „Two People“ ergatterte in Großbritannien Platz 43 und in den USA Platz 30 der jeweiligen Charts. Im November 1986 wurde das Album Break Every Rule in den USA von der RIAA (dem US-amerikanischen Verband der Musikindustrie) zur Platin-Schallplatte gekürt.
    In einem Jahr, das von noch mehr aufregenden Ereignissen und Plattenhits geprägt war als die Zeit davor, war Tina außerdem damit beschäftigt, einen weiteren Bereich kreativen Schaffens für sich zu erobern. Jetzt war sie auch Autorin und schrieb ihre eigene Geschichte in einem mutigen, offenen und bald zum Bestseller avancierenden Buch mit dem Titel I, Tina (Dt. Titel: Ich, Tina – Mein Leben ) nieder. Die Autobiografie verfasste sie gemeinsam mit Kurt Loder, einem Journalisten des Rolling Stone, und enthüllte darin, wie es in ihrer von Stürmen geplagten Ehe mit Ike Turner tatsächlich zugegangen war. Erzählt wurde zum Teil in Tinas eigenen Worten, in anderen Teilen diente wiederum Loders Erzählung als roter Faden. Ergänzt wurde das Ganze durch Interviews mit Menschen, die Tina in ihrem Leben begegnet waren. Der größte Teil des Buches befasste sich mit den Jahren, in denen sie mit Ike zusammengelebt hatte. Schließlich war dies der Teil, den