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Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners

Titel: Tina und Tini 06 - Das Geheimnis des Gaertners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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die laufen oben an der Decke entlang.“
    „Laß mal sehen, wie sieht denn der Fußboden aus?“ Tina reckte sich und schaute Tobbi über die Schulter.
    „Einfache Holzplanken.“
    „Glaubst du, daß er wieder aufgeschüttet hat, was wir mit so viel Mühe ausgegraben haben?“
    „Vielleicht hat er irgendein Isoliermaterial drin. Gegen die Kälte. Außerdem müssen das da oben ja nicht alle Rohre sein — vielleicht sind auch unter der Erde Leitungen verlegt“, meinte Tobbi.
    „Was er dort wohl gepflanzt hat?“ Tini betrachtete neugierig die aufgestellten Kästen, in denen sich ein zartes Grün zeigte. Ballen Torfmull und Gartenerde standen herum, und in der einen Ecke waren leere Blumentöpfe und alle möglichen ladenneuen Geräte gestapelt.
    „Pst, da kommt er“, zischte Tini.
    „Guten Tag, Herr Kastl“, rief Tina schon von weitem, um jeder Unmutsäußerung des schrulligen Gärtners zuvorzukommen. „Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, daß wir uns einmal das neue Gewächshaus angesehen haben. Schön ist es geworden!“
    Herr Kastl betrachtete die drei mit zusammengekniffenen Lippen.
    „Wann werden wir den ersten Unterricht hier drinnen haben?“ fragte Tini.
    „Da drinnen? Überhaupt nicht. So eine Horde Kinder — die würden doch nur alles kaputtmachen. Der Unterricht wird da draußen an den Freibeeten stattfinden. Und das dauert noch. Muß ja erst mal alles angelegt sein.“
    „Na klar“, sagte Tina schnell und setzte ihr liebenswürdigstes Lächeln auf. „Noch ist es ja auch viel zu kalt.“
    Herr Kastl machte keine Anstalten, das Gewächshaus aufzuschließen und sie hineinzubitten, also verabschiedeten sich die drei und bummelten davon. Herr Kastl wartete, bis sie weit genug entfernt waren, daß er vor ihnen sicher war, dann öffnete er die Tür, betrat das Gewächshaus, und schloß sie hinter sich wieder zu. Tobbi hatte es aus den Augenwinkeln genau beobachtet.
    „Komischer Kauz. Man hat das Gefühl, er möchte um jeden Preis allein sein. Jede Gesellschaft ist ihm lästig.“
    „Ob Herr Direktor Möller sehr glücklich über seinen neuen Gärtner ist?“ fragte Tina kopfschüttelnd.
    „Das kann ich mir kaum vorstellen“, meinte Tini. „Aber vielleicht hat er es noch gar nicht mitgekriegt.“
    „Und eines dürfen wir nicht vergessen: Direktor Möller weiß etwas über Herrn Kastl, was wir nicht wissen. Vielleicht würde das alles erklären“, sagte Tobbi. „Was natürlich nichts daran ändert, daß Herr Kastl als Lehrer — na sagen wir: ziemlich unmöglich ist.“
    Daß sie nicht die einzigen waren, die sich über den seltsamen Neuling im Landschulheim Bergheim Gedanken machten, sollten sie am nächsten Tag erfahren.
    Tina und Tini hatten Tischdienst und waren gerade dabei, die Bestecke einzusortieren, als Herr Hecht zu dem Turn- und Physiklehrer, Herrn Schumann, trat, der am Fenster stand und in den Park hinunterschaute.
    „Merkwürdiger Typ, finden Sie nicht?“ sagte Herr Hecht.
    Tina und Tini schauten sich an. Da konnte doch nur von Herrn Kastl die Rede sein!
    „Ich glaube nicht, daß der Chef sich und uns einen großen Gefallen getan hat, als er den Mann engagierte. Also, wenn Sie mich fragen: Der Mann hat keine Ahnung von Gärtnerei.“
    „Da könnten Sie recht haben“, bestätigte Herr Schumann. „Ich verstehe zwar nichts davon — aber was ich bisher von seiner Arbeit gesehen habe, na ja, ich will mir kein vorschnelles Urteil erlauben.“
    „Der Chef muß ja wohl seine Gründe haben. Aber es bleibt mir trotzdem unbegreiflich. Wissen Sie etwas Näheres darüber?“
    Tina trat Tini aufgeregt auf den Fuß. Hoffentlich merkten die beiden Lehrer ihre Anwesenheit nicht vorzeitig!
    „Nun ja ...“
    Herr Schumann öffnete das Fenster und atmete tief durch. Tina und Tini hielten den Atem an, als er leise weitersprach. Tina glaubte, ihr müßten Eselsohren wachsen, so angestrengt horchte sie auf das, was Herr Schumann sagte.
    „Sie erinnern sich vielleicht an diesen Gelehrten, der uns kürzlich besuchte, um in der Bibliothek nach Unterlagen über die Grafenfamilie zu forschen. Er hat Möller diese Laus in den Pelz gesetzt.“
    „Und warum?“
    „Es war wohl das Schicksal des Mannes, das unserem lieben Direktor so zu Herzen ging. Es handelt sich bei unserem merkwürdigen Freund da unten um einen ehemaligen Kollegen — so hat Professor Unglaub jedenfalls dem Direktor erzählt. Er verlor seine Stellung, als bei einer Wanderung mit seinen Schülern einer der Jungen tödlich

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