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Tina und Tini 11 - Tina und Tina und der unheimliche Strandwaechter

Tina und Tini 11 - Tina und Tina und der unheimliche Strandwaechter

Titel: Tina und Tini 11 - Tina und Tina und der unheimliche Strandwaechter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Atem! Zwei Männer waren an Bord gekommen, so leise, dass er es kaum bemerkt hatte. Sie lösten die Taue vom Poller, dann spürte Tobbi wie ein heftiges Erzittern durch den Schiffsleib ging. Der Motor war angelassen worden. Langsam, sehr leise und ohne jede Beleuchtung glitt die Luise III aus dem Hafen.
    Das war eine schöne Bescherung! Wie lange würde es dauern, bis die Männer ihn hier entdeckten? Tobbi fühlte einen Augenblick lang eine würgende Angst in sich aufsteigen, aber gleich hatte er sich wieder in der Gewalt. Vielleicht hatte er Glück! Vielleicht brauchten sie die Fässer nicht bei ihrem nächtlichen Unternehmen und entdeckten ihn gar nicht. Und er hatte die Chance, aus nächster Nähe zu beobachten, wo sie hinfuhren und was sie taten!
    Die Luise III steuerte aufs offene Meer zu. Tobbi spürte die heftiger werdenden Stöße, das Schiff begann zu rollen und zu schlingern.
    Bald fuhren sie mit voller Kraft voraus. Auch die Positionslichter brannten. Tobbi wagte nicht, den schmalen Sehschlitz zu vergrößern. Er konnte ja nicht wissen, ob der zweite Mann nicht ganz in seiner Nähe stand!
    Nur gut, dachte er, dass ich schon so viel Seefahrterfahrung habe, sonst würde ich vor Aufregung bestimmt seekrank werden! Aber kalt ist es hier draußen, hoffentlich muss ich nicht niesen oder husten! Er versuchte, sich so bequem wie möglich zusammenzukauern. Es war klar, dass er es hier eine ganze Weile aushalten musste.
    Was Tina und Tini wohl dachten, wenn er nicht nach Hause kam! Wenn er nun den ganzen morgigen Tag auf einer der Inseln zubringen musste — oder hier an Bord, weil er keine Gelegenheit bekam, sich vom Schiff zu schleichen? Nicht mal Geld hatte er bei sich!
    Das Rollen der See wurde stärker, ein kräftiger Wind kam auf und brachte die ersten dicken Regentropfen mit. Tobbis Zähne schlugen vor Kälte hart aufeinander. Wie lange sie wohl schon unterwegs waren? Im Dunkeln konnte er die Zeiger seiner Uhr nicht erkennen. Platsch! Die Luise III musste mit der Nase tief in einen Brecher gestoßen sein, Salzwasser schwappte über den Bug und rann in Tobbis Versteck. Tobbi stöhnte unhörbar.
    Wenn sich nur sein Kopf nicht so leer und seltsam angefühlt hätte. Aus dem Genick stieg ein bohrender Kopfschmerz auf und im Magen hatte er ein ekelhaft flaues Gefühl. Nein, verdammt noch mal, das darf mir nicht passieren !, dachte Tobbi. Nein, nein, nein! Ich werde nicht seekrank!
    Plötzlich stoppte die Luise III. Von irgendwoher flammte ein greller Scheinwerfer auf. Die Luise III antwortete mit einem ebensolchen Lichtsignal. Tobbi lauschte so angespannt nach draußen, dass er seine Übelkeit vergaß.
    Was war das? Ein zweites Boot tauchte dicht neben der Luise III auf. Tobbi beobachtete durch den schmalen Spalt, wie es an Steuerbord längsseits kam. Der Kopf eines Mannes erschien. Tobbi erkannte einen abenteuerlich verwegenen Schnauzbart und wirres schwarzes Haar.

    „Was ist?“, schrie der Mann.
    „Zurück!“, brüllte der Steuermann der Luise III. „Heute läuft nichts, fahrt wieder nach Hause. Befehl vom Chef!“
    „Konntet ihr uns das nicht eher sagen?“, raunzte der Mann auf dem anderen Boot.
    „Kann’s nicht ändern, haben es selber erst im letzten Augenblick erfahren. Wenn ihr morgen Mittag das Zeichen seht, klappt’s morgen Abend. Sonst übermorgen.“
    Die Männer wechselten noch ein paar Worte, die Tobbi nicht verstehen konnte, dann verschwand das zweite Boot wieder in der Dunkelheit. Die Luise III wendete und steuerte dem Festland zu.
    Tobbi atmete erleichtert auf. Jetzt bestand Hoffnung, dass er noch in dieser Nacht ungesehen von Bord kam. Sie hatten also das Unternehmen für heute abgesagt. Das musste etwas mit dem Professor zu tun haben. Wahrscheinlich hatte er ihnen Nachricht vom „Boss“ gebracht. Aber morgen oder übermorgen sollte die Sache stattfinden.
    Tobbi war sich jetzt fast sicher, dass es dabei um eine Ware ging, die von dem einen Boot auf die Luise umgeladen wurde und dann noch einmal auf das kleine Boot, mit dem sie dicht an die alte Mole heranfahren konnten. Aber was war das für eine Ware, die die Luise III auf hoher See übernahm — und woher stammte sie?
    Jetzt bedauerte Tobbi, dass das Unternehmen für heute abgeblasen worden war. Sonst hätte er die Antwort auf seine Frage finden können. Für einen Augenblick tauchte der Gedanke in ihm auf, morgen wieder in seinem Versteck mit hinauszufahren, aber er verwarf ihn sofort wieder. Wer garantierte ihm, dass sie ihn hier

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