Tina und Tini suchen den geheimnisvollen Schatz
gefunden.“
„Wahrscheinlich wollt ihr einen abgestorbenen Baum fällen“, meinte Tipps . „Also meinetwegen: Ich leihe Tobbi — aber nur Tobbi als dem Ältesten — die Axt, wenn er mir verspricht, daß nur er sie benutzt. Einverstanden?“
„In Ordnung!“ riefen alle vier. Tobbi nahm die Axt. Und als sie gerade wieder zum Wald wollten, hörten sie eine Glocke. „Die läutet zum Mittagessen“, rief Oliver. „Schade.“
„Wollen wir nicht aufs Essen verzichten und lieber in den Wald zurück?“ fragte Tina.
„Sei nicht albern“, war Tobbis grobe Antwort. „Wie stellst du dir das vor? Sollen die Großeltern nach uns suchen? Und dabei von Tipps erfahren, daß er uns die Axt geliehen hat? Nein, wir gehen hinein und nach dem Essen wieder in den Wald.“ Er versteckte die Axt sorgfältig zwischen der Hecke. Beim Essen merkten sie erst, daß sie Hunger hatten. Trotzdem dachten sie die ganze Zeit an ihre bevorstehende Arbeit.
„Na“, fragte die Großmutter, „warum schlingt ihr heute so? Eßt langsam, sonst bekommt es euch nicht.“
„Großmutter, wir haben heute mitten im Wald einen Teich entdeckt“, berichtete Tina, die selten den Mund halten konnte.
„Ach wirklich? Es hieß immer, daß einer dort wäre, und vor Jahren soll sogar ein Sommerhaus daneben gestanden haben. Aber das ist verschwunden. Durch den Fluß ist das Gelände so sumpfig geworden, daß niemand mehr dort Spazierengehen mag, so wie früher. Paßt nur auf, daß ihr nicht zu tief in den Wald geratet. Es ist der reinste Morast.“
„Wir ziehen Gummistiefel an“, versprach Tobbi. „Kann Tini vielleicht ein Paar geliehen bekommen?“ Er machte Tina ein Zeichen, daß sie nicht noch mehr erzählte. Sonst wurde ihr Abenteuer verboten, ehe es überhaupt richtig begonnen hatte.
So schnell wie möglich entwischten sie aus dem Eßzimmer. , ? Ich möchte erst ein bißchen schlafen“, sagte die Großmutter. „Spielt ihr ein wenig abseits vom Haus?“
„Freilich!“ rief Tina. „Wir werden den ganzen Nachmittag weit weg vom Haus bleiben.“ Sie faßte ihre Freundin an der Hand und lief mit ihr hinter den beiden Jungen her. Tobbi zog gerade die Axt hinter der Hecke hervor.
„Kommt jetzt!“ sagte er. „Wir haben schon viel Zeit verloren.“
Racker war entzückt, daß es schon wieder auf Kaninchenjagd ging. Zuerst konnten sie den richtigen Pfad nicht finden. Aber als sie ihn erst entdeckt hatten, waren sie bald am Ziel.
„Da ist der Teich wieder!“ rief Tina, sprang vor Freude hoch und landete in einem Sumpfloch. Die anderen mußten sie herausziehen.
„Also, Tobbi, nimm die Axt und schlag zu“, riefen dann alle unternehmungslustig.
Tobbi mußte sich sehr plagen, denn die Efeustämme waren kräftig. Doch schon nach kurzer Zeit schrie er laut: „Tatsächlich, hier muß ein Gebäude sein. Ich bin dicht an einer Art Tür. Schiebt einmal die Äste weg!“ Ihm war heiß geworden, er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Die Mädchen zerrten den Efeu beiseite, dann etwas vorsichtiger die stachligen Brombeeren. Oliver schaffte das Geißblatt fort; dessen Äste waren dünn und brüchig.
Es kam wirklich ein Eingang zum Vorschein. „Stellt euch bloß vor, daß unter all diesem Gebüsch ein geheimnisvolles Haus versteckt ist“, rief Tini, „ein Haus, das längst vergessen ist und nur noch von den Kaninchen benutzt wird.“
Tobbi lachte. „Die armen Kaninchen! Die werden einen schönen Schrecken bekommen. Geht jetzt aber fort, ihr drei. Ich will keinem von euch den Kopf abschlagen.“
„Laß mich doch mal!“ bat Tina, aber Tobbi schüttelte den Kopf.
„Du weißt, ich habe versprochen, die Axt als einziger zu benutzen. Ich weiß damit umzugehen.“
„Angeber“, sagte Tina leise zur Freundin.
Aber Tini schüttelte den Kopf. „Er hat recht“, sagte sie. „Versprochen ist versprochen.“
Tobbi mühte sich sehr ab. Manche Efeustämme waren so dick wie kleine Bäume, und die Wurzeln saßen fest unter der Tür. Doch als er diese Stämme erst einmal zerschlagen hatte, war es nicht mehr schwer, die braunen Wurzeln hervorzuziehen.
„Hier ist ein richtiges Loch entstanden“, rief Tina. „Beeil dich, Tobbi! Bald wird es so groß sein, daß wir durchkriechen können.“
„Ich beeile mich ja schon“, sagte Tobbi. „Aber einfach ist es nicht.“
Einen Stamm nach dem anderen durchschlug die Axt. Endlich war das Loch weit genug. Tobbi wickelte sich ein Taschentuch um die Hand und bog die stachligsten Zweige zurück. Dann
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