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Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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drinnen erst!“, meinte Tobbi. „Den Flurschaden wage ich mir gar nicht auszumalen. Hoffentlich ist Willner gut versichert!“
    „Na, den Trachtenanzug hat er auch schon ein paar Jährchen“, flüsterte Tini, als die Familie im Gänsemarsch an ihnen vorbeizog. „Die Weste spannt ganz schön. Das kann nicht mal die geschmackvoll bestickte Krawatte verbergen!“
    „Mit blutroten Rosen!“, sagte Tina kichernd. „Und die Kniebundhose platzt auch aus allen Nähten. Der Gute sollte nicht so viel Bier trinken!“
    „Vielleicht braucht er das um das Geschrei seiner Sprösslinge aushalten zu können. Dafür packt er seine strapazierten Nerven täglich in größere Portionen Schweinsbraten mit Knödeln nebst einem Dutzend Wurst- und Käsesemmeln. Es gibt Leute, für die sind Essen und Trinken die einzig mögliche Art, sich zu trösten“, bemerkte Tobbi weise.
    „Hör auf, ich krieg schon wieder Hunger“, antwortete Tina lachend. „Das scheint eine neue Krankheit bei mir zu sein.“
    „Tatsächlich, dein Zustand stimmt mich bedenklich“, zog Tobbi seine Schwester auf und betrachtete sie prüfend von der Seite. „Zum Glück sieht man noch nichts.“
    „Achtung, Kundschaft!“, raunte Tini.
    In der nächsten Viertelstunde hatten sie alle Hände voll zu tun. Plötzlich lärmte ein schriller Klingelton, begleitet von dem Aufheulen einer Sirene, los.
    „Herrgott noch mal, bin ich jetzt erschrocken! Was ist denn das?“, fragte Tini entsetzt.
    Auch die Japaner waren verstummt und starrten in die Höhe, als käme von dort die erklärende Antwort.
    Gretchen verließ ihre Kabine und scheuchte die Wartenden von der Kasse weg.
    „Das ist die Alarmanlage“, erklärte sie geistesgegenwärtig den hereindrängenden Besuchern. „Die Kasse bleibt vorerst geschlossen. Bitte warten Sie einen Augenblick draußen, bis sich herausgestellt hat, was die Ursache ist.“
    „Wahrscheinlich hat eines der Kinder ein Bild runtergerissen“, sagte Tobbi, der als Erster die Fassung zurückgewann, „und hat dabei die Alarmanlage in Gang gesetzt.“
    „Da kannst du Recht haben.“ Tina löste sich aus ihrer Erstarrung. „Ich hab gleich gewusst, dass die was anstellen!“
    Gretchen war es gelungen, ihre Kunden von der Kasse weg nach draußen zu schieben und die Eingangstür abzuschließen. Jetzt redete sie auf die Japaner ein und versuchte ihnen klarzumachen, dass sie vorerst das Haus nicht verlassen dürften. Weitere Besucher drängten aus dem Saal und im Nu war die Eingangshalle überfüllt. Durch die wartende Menschenmenge schob die dicke Frau von vorhin einen schreienden Jungen vor sich her und schimpfte auf den Protestierenden ein.
    „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst die Finger davon lassen? Hab ich es dir nicht ausdrücklich gesagt?“
    „Ich war’s nicht, ich hab überhaupt nichts gemacht!“, rief der Junge.
    Gretchen stellte sich der aufgeregten Mutter in den Weg.
    „Tut mir Leid, da müssen Sie sich noch einen Augenblick gedulden!“
    „Was soll das heißen, werden wir hier eingeschlossen?“, empörte sich die Frau. „Es ist nichts passiert, das hören Sie doch!“
    „Selbstverständlich“, sagte Gretchen sanft. „Es ist nur wegen der Vorschriften. Sowie festgestellt ist, dass die Alarmanlage wirklich nur aus Versehen berührt wurde, können Sie alle das Haus verlassen. Es ist ja nicht so schlimm!“
    Jetzt schob sich der Vater in den Vordergrund. Verärgert zupfte er seine Rosenkrawatte zurecht .
    „Das ist doch lächerlich!“, brummte er. „Mindestens zwanzig Leute sind Zeuge gewesen, wie der Junge das Bild fast von der Wand gerissen hat bei der Rangelei! Und dass dem Bild nicht das Geringste passiert ist, haben auch alle gesehen.“
    „Ich bitte Sie! Nur einen kleinen Augenblick Geduld noch, auf diese zwei Minuten kann es doch wohl kaum ankommen“, erwiderte Gretchen lächelnd. „Hätten Sie die Führung bis zu Ende mitgemacht, hätte das wesentlich länger gedauert.“
    Tini schaute fasziniert auf den Dicken in seiner auffälligen Aufmachung. Wenn man so dick ist, sollte man wirklich keine mit Rosen bestickten himbeerrosa Krawatten tragen, dachte sie. Und dann diese mit Blümchen verzierte Samtweste! Wie eine Operettenfigur sieht der aus! Ob er sich wirklich so schön findet? Muss er wohl, sonst würde er nicht ständig an sich herumzupfen.
    Im Hintergrund wurden aufgeregte Stimmen laut. In der Tür zum Saal erschien Peter Kellners schreckensbleiches Gesicht.
    „Rufen Sie die Polizei, Gretchen!“,

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