Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
gewartet, in dem der Aufseher das Zimmer verlassen würde. Ganz schön raffiniert!“
    Tina sah sich vorsichtig nach den wartenden Besuchern um. War der Komplize des Diebes noch unter ihnen? Hinter welchem dieser harmlosen Gesichter verbarg sich der gerissene Verbrecher?
    Inzwischen hatten die Polizeibeamten alle Besucher mitsamt den Angestellten des Museums in der Halle versammelt und die Besucher mehrfach abgezählt.
    „Fünfundsechzig, es bleibt dabei“, sagte einer, „und die Aufseher. Kommen dazu die Kassiererin, die drei Jugendlichen vom Verkaufsstand und Herr Kellner.“
    „Haben Sie in den Toiletten nachgesehen, Mayer?“
    „Selbstverständlich, Herr Inspektor, wir haben das Schloss vom Keller bis zum Dach untersucht. Uns wäre keine Maus entgangen.“
    „Wie viele Ausgänge hat der Laden hier?“, fragte der Inspektor missmutig. Er hätte heute seinen freien Tag gehabt.
    „Drei, Herr Inspektor. Aber zwei davon waren von innen abgeschlossen und zusätzlich verriegelt.“
    „Und Sie sind sicher, dass niemand durch die Vordertür das Haus verlassen hat?“, wandte sich der Inspektor an Gretchen.
    „Ganz sicher.“
    „Merkwürdig. Der Mann kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!“
    „Sagten Sie nicht, er sei durchs Fenster entkommen?“, fragte Gretchen. „Ich hörte, dass...“
    „Einer, ja, das steht fest — von einem Mann haben wir Spuren unter dem Fenster gefunden. Aber wo ist der Komplize geblieben? Gibt es hier Geheimgänge oder versteckte Türen?“
    „Davon habe ich noch nie etwas gehört. Genau wird Ihnen das allerdings nur Professor Willner sagen können. Er besitzt die Baupläne des Schlosses und hat auch den Umbau überwacht. Wir erwarten ihn heute Nachmittag zurück.“
    „Ich weiß, ich weiß. Wie weit sind Sie mit der Zeugenvernahme , Hörmann?“
    „Mit den Japanern sind wir fertig. Ingert spricht gerade mit den Damen aus USA.“
    „Gut, dann lassen Sie die Touristen aus Japan gehen.“ Der Inspektor wandte sich wieder an die in der Halle wartenden Besucher. „Von Ihnen, meine Herrschaften, möchte ich gern wissen: Wer hat sich bei der Gruppe befunden, die mit Herrn Kellner in der Galerie war, als der Alarm ausgelöst wurde?“
    Drei Dutzend Hände erhoben sich.
    „Die anderen waren in der Gruppe der Japaner, wie ich gehört habe. Ist das richtig?“
    „Ja!“
    „Stimmt.“
    „Wir waren gerade mit der Führung fertig und sahen uns noch ein bisschen um.“
    „Schön, dann bitte ich jetzt alle, die bei Herrn Kellner waren, sich in einem Halbkreis aufzustellen. Bitte schauen Sie Ihre Gruppe jetzt sehr genau an. Jeden einzelnen. Und überlegen Sie, ob Sie sich an jemanden erinnern, der jetzt nicht hier ist, den Sie aber vorhin bei der Gruppe gesehen haben. Zwei Leute, die jetzt nicht mehr dabei sind, die aber vorhin bei Ihrer Gruppe gewesen sein müssen!“, wiederholte der Inspektor eindringlich. „Oder doch mindestens einer, der, der den Jungen an die Alarmanlage gestoßen hat.“
    Die Besucher musterten einander angestrengt. Es sah aus, als spielten sie ein Gesellschaftsspiel. Am liebsten hätte Tina laut gelacht.
    „Ich weiß, wer mich geschubst hat!“, rief plötzlich der Junge.
    „Ja?“ Der Inspektor trat gespannt auf ihn zu. „Wer? Erzähl!“
    „Der Toni war’s!“ Er zeigte auf seinen jüngeren Bruder.
    Der Inspektor seufzte hörbar.
    „Stimmt überhaupt nicht! Du lügst, ich war’s nicht!“
    „Kann mir sonst jemand von Ihnen etwas dazu sagen? Können Sie sich an jemanden erinnern, der jetzt nicht hier ist?“
    Die Besucher zuckten mit den Achseln oder schüttelten stumm den Kopf.
    „Nun ja, wir... wir werden Sie dann jetzt einzeln vernehmen.“
    „Können Sie uns nicht zuerst drannehmen, Herr Inspektor?“ Die dicke Frau schob sich näher. „Die Kinder werden unruhig, sie haben Hunger und der Kleine braucht seinen Mittagsschlaf, er quengelt schon die ganze Zeit!“
    „Mir soll’s recht sein, kommen Sie rein. Aber einzeln, bitte.“
    Die Frau warf ihrem Mann einen triumphierenden Blick zu und schritt hoch erhobenen Hauptes ins Nebenzimmer, den Jüngsten an der Hand. Die übrigen Besucher warfen sich erleichterte Blicke zu.

Orakel um Mitternacht

    Drei Stunden später fuhr Peter Kellner Tina, Tini und Tobbi nach Hause. Keiner sprach ein Wort. Das stundenlange Warten auf das polizeiliche Verhör hatte sie erschöpft, außerdem kreisten die Gedanken ständig um die Geschehnisse des Vormittags.
    „Ich rufe euch dann an, sobald ich weiß, ob wir

Weitere Kostenlose Bücher