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Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Tina und Tini und die Spuren im Schnee

Titel: Tina und Tini und die Spuren im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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eine Idee“, meinte Tobbi. „Oder sogar eine heiße Spur?“
    „Weder noch“, antwortete Tini bedauernd. „Dabei denke ich die ganze Zeit an nichts anderes. Aber zunächst mal müssen wir Informationen sammeln. Was wissen wir denn schon? Während wir mit Händen und Füßen und Köpfen zugleich eine Wagenladung japanischer Touristen bedient haben, nutzt jemand den günstigen Augenblick des Alarms aus und plündert die Vitrine mit den wertvollsten Münzen. Beim Durchzählen der Besucher fehlen zwei, aber niemand kann sich an ihre Gesichter erinnern...“
    „Da sieht man mal wieder, wie selbstsüchtig die Menschen sind. Keiner interessiert sich für seinen Nächsten“, brummte Tobbi. „Wahrscheinlich waren sie so betont unauffällig, dass man sie sogar nach genauer Betrachtung gleich wieder vergessen hätte.“
    „Zumal die Japaner, die Amerikanerinnen und unsere kinderreiche Familie genug Aufmerksamkeit erregten“, fügte Tina hinzu.
    „Eben.“
    „Was wissen wir noch?“, überlegte Tini. „Die polizeilichen Verhöre haben wir nicht mitbekommen. Wir haben nur gehört, dass einer der beiden Diebe durchs Fenster entkommen ist, während man den Fluchtweg seines Komplizen nicht kennt. Frage: Gab es diesen Zweiten wirklich?“
    „Muss es doch! Die verkauften Eintrittskarten, der absichtlich ausgelöste Alarm!“, rief Tina. „Das sind doch Beweise genug!“
    „Oder glaubst du, dass es sich tatsächlich nur um eine spontane, zufällige Tat handelt?“, fragte Tobbi.
    „Ich weiß nicht. Ich stelle mir das so vor: Peter Kellner führt die Gruppe ins Münzkabinett, sagt sein Sprüchlein von dem Wert und der Seltenheit der Münzen und erklärt jede einzelne. Einer der interessierten Besucher bleibt zurück, schaut verzückt in die Vitrine, der Aufseher hält ihn für einen Kenner, ein harmloser, stiller, gebildeter Mann, sicher trug er eine Brille und einen Hut, und als der Alarm losgeht, rennt der Wärter hinaus. Unser Freund sieht die Chance seines Lebens vor sich.“
    „Ich weiß nicht.“ Tobbi zog zweifelnd die Stirn in Falten. „Dann hätte sich doch der Wärter an den Mann erinnern müssen!“
    „Vielleicht hat er das ja auch? Wir kennen doch die Protokolle der Polizei nicht!“, sagte Tini. „Aber du hast Recht. Es klingt sehr unwahrscheinlich. Zumindest würde es voraussetzen, dass dieser ,interessierte Besucher’ kein unbeschriebenes Blatt war, sondern ein professioneller Dieb, der sich vielleicht nur mal informieren wollte — und dem unverhofft das Glück des Augenblicks zu Hilfe kam.“
    „Trotzdem, Tini!“, sagte Tina bestimmt. „Alles deutet darauf hin, dass es einen Komplizen gab —auch wenn er sich später scheinbar in Luft aufgelöst hat.“
    „Okay. Wir schließen also die Möglichkeit aus, dass es ein Einzeltäter war. Wenn der Alarm absichtlich ausgelöst wurde, war die Tat sorgfältig geplant, das steht fest. Wie kann man aber einen Raub in einem Museum sorgfältig planen, in dem man sich nicht auskennt? Antwort: Der Dieb — oder beide — müssen sich ausgekannt haben. Zweite Frage: Wie kann man sich in einem Museum gut auskennen, das erst vor wenigen Tagen eröffnet worden ist? Antwort ..“
    „Man muss schon vorher drin gewesen sein“, fiel Tina der Freundin ins Wort.
    „Oder man hat einen guten Freund im Museum, der einem die nötigen Informationen zuspielt“, fügte Tobbi hinzu.
    „Zum Beispiel einen der Aufseher.“
    „Der Aufseher! Natürlich! So muss es gewesen sein! Er hat dem Dieb geholfen“, rief Tina aufgeregt. „Vielleicht hat er ihm sogar das Fenster geöffnet! Dann ist er in den Saal zu den anderen gelaufen und keiner konnte ihm etwas nachweisen!“
    „Selbst wenn seine Fingerabdrücke auf der Vitrine und auf dem Fenstergriff sind, ist das doch nur natürlich. Kein Mensch würde etwas Verdächtiges daran finden!“
    „Nun, so weit ist die Polizei sicher auch schon“, meinte Tobbi seufzend. „Und sie haben uns eins voraus: Sie brauchen nur einen Blick in ihre Kartei zu werfen um festzustellen, ob der Aufseher eine weiße Weste hat oder nicht. Sie werden sein ganzes Leben durchleuchten und ihn beschatten, falls auch nur der kleinste Verdacht gegen ihn besteht. Da gibt es für uns überhaupt nichts zu tun.“
    „Leider!“, seufzte Tina.
    „Ja, leider. Überhaupt nichts“, murmelte Tini. „Ich möchte zu gern wissen, ob sie schon etwas herausgefunden haben.“
    „Heute Abend rufen wir den Professor an. Dann wird er den Schock schon etwas überwunden

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