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Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Titel: Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard Biesinger
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schwerhörig ist; der Schaden liegt hier nicht im Innenohr, sondern infolge der Hirnhautentzündung zentral. Die großeBedeutung dieser Untersuchung liegt auch darin, dass sie praktisch ab dem ersten Lebenstag durchgeführt werden kann.
Was passiert im Gehirn?
    Durch Nervenaktivität fließen ständig winzige Ströme entlang der Nerven, die sich von außen messen lassen. Sie sind beispielsweise Grundlage des Elektrokardiogramms (kurz EKG). Auch am Gehirn können sie abgeleitet werden. Die Messung der Hirnstammpotenziale (BERA = Brainstem Evoked Potentials) ist eine Sonderform des Elektroenzephalogramms (EEG). Mithilfe akustischer Reize lässt sich speziell für die Hörbahn ein ganz bestimmtes elektrisches Muster an der Hirnrinde über angelegte Elektroden ableiten. Dieses spezifische Muster weist Störungen auf, wenn die zentrale Hörbahn geschädigt ist, z. B. aufgrund eines Tumors, eines gutartigen Akustikus-Neurinoms oder auch bei der Multiplen Sklerose. Man kann sogar auf den Ort der Störung im Gehirn schließen. Akustikus-Neurinome lassen sich mithilfe dieser Untersuchung mit weit über 90%iger Sicherheit herausfinden.
    Für diese wichtige Messung liegt der Patient entspannt, während über Kopfhörer akustische Signale gegeben werden. Über am Kopf angeklebte Elektroden können die elektrischen Signale des Gehirns abgeleitet werden. Die Untersuchung ist völlig harmlos und mit keinerlei Schmerzen verbunden.
Die Tinnitusbestimmung
    Bei der Bestimmung der Frequenz und Lautstärke eines Ohrgeräusches mit Hilfe eines Audiometers ist man auf die Mithilfe des Betroffenen angewiesen. Darüber hinaus misst man, ob ein Geräusch, das dem Patienten ins Ohr gegeben wird, zu einem vorübergehenden Verschwinden oder Leiserwerden des eigentlichen Ohrgeräusches führt (»Residual Inhibition«). Daraus lässt sich in manchen Fällen ein Nutzen für die Therapie ableiten, indem versucht wird, diesen Effekt mithilfe eines speziellen »Tinnitus-Maskers« auszunutzen. Leider sind die Fälle relativ selten, bei denen das Ohrgeräusch durch eine solche Verdeckung gelindert werden kann. Deshalb wurde die klassische Masker-Behandlung, also die Verdeckung eines Ohrgeräusches mit speziellen Geräten, zugunsten der Retraining-Therapie weitgehend wieder verlassen.
    INFO
    Spezielle Ergebnisse der Audiometrie
    Aus den audiometrischen Messungen lassen sich Rückschlüsse ziehen, die für die Therapie und die Heilungsaussichten wichtig sein können.
    Störungen des Tieftonhörens: Das rätselhafte Brummen! Vermutlich beruht die Störung des Tieftonhörens auf einer Störung des Wasserhaushaltes im Innenohr, die zur Schwellung (Hydrops) führt. Aufgrund dieser Störung kommt es zu einem Überdruck im Innenohr und – damit verbunden – zur vorübergehenden (fluktuierenden) oder dauerhaften Funktionsstörung des Hörorgans. Meistens ist dabei das Ohrgeräusch durch ein Brummen charakterisiert. Der Innenohr-Hydrops kann Ausgangspunkt für eine Ménière-Krankheit mit Schwindelanfällen sein.
    Die Therapie dieser besonderen Hörstörung ist sehr aussichtsreich. Zunächst wird eine Entwässerungstherapie mit ausschwemmenden Substanzen (z. B. Furosemid) eingeleitet. Im Einzelfall kann die Gabe von Cortison nötig sein. Als längerfristige Medikation eignet sich zur Fortsetzung der Behandlung Betahistin (z. B. Aequamen forte®). Die Tieftonstörungen sind häufig durch Störungen der Halswirbelsäulenfunktion beeinflusst, weshalb hier die Diagnostik ausgeweitet werden muss.
    Störungen des Hochtongehörs. Ein hochfrequenter Tinnitus in Begleitung einer Hochtonstörung ist sehr häufig verursacht durch eine lärmbedingte Schwerhörigkeit. Diese Kombination wird aber auch bei Altersschwerhörigkeit oft diagnostiziert. Das hierbei auftretende Ohrgeräusch in Form von Rauschen, hochtönigem Pfeifen oder besonders unangenehm in Form eines kreissägenähnlichen Ohrensausens beeinträchtigt die Patienten besonders stark. Leider sind die therapeutischen Maßnahmen hier nicht so erfolgversprechend wie bei den Störungen des Tieftongehörs. Die meisten Patienten mit chronischem Tinnitus leiden an einem Ohrgeräusch dieses Typs.
    Tieftonschwerhörigkeit
    Hochtonschwerhörigkeit
    INFO
    Mir ist alles zu laut! – Die Hyperakusis
    Unter Hyperakusis versteht man die pathologisch gesteigerte Empfindlichkeit des Hörsystems gegenüber Lärmquellen, die dadurch wesentlich lauter erscheinen. In vielen Fällen beruht die Geräuschunverträglichkeit auf einer

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