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Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr

Titel: Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhard Biesinger
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ausgelöst.
    Die heute gelehrten Techniken der Manipulation eines Gelenkes sind schmerzfrei und ungefährlich. Komplikationen sind erfreulicherweise selten geworden. Das gewaltsame so genannte »Einrenken« gehört der Vergangenheit an.
Physiotherapie
    Der an der Halswirbelsäule tätige Physiotherapeut (in Deutschland »Krankengymnast«) sollte eine Zusatzausbildung in Manueller Therapie oder eine ähnlich geartete Weiterbildung abgeschlossen haben.
    In der physiotherapeutischen Behandlung erwartet Sie Folgendes:
Befunderhebung (Statik des Bewegungsapparates, Muskelverkürzungen, Funktionsstörungen)
Therapie der Funktionsstörungen über die Behandlung der Weichteile (Muskeln, Sehnen, Bänder, Haut und Unterhautgewebe), aktive und kontrollierte Bewegungsübungen. Dabei darf an der Halswirbelsäule keine ausschließliche klassische Massage angewandt werden!
Korrektur der Statik, um eine erneute Funktionsstörung zu verhindern, und Vermitteln von Übungen für zu Hause und am Arbeitsplatz
Beratung über sportliche Betätigungen bis hin zur Überwachung einer Trainingstherapie an sinnvollen Geräten
    An der Halswirbelsäule hat sich der Einsatz von Eis während der aktivenBehandlung sehr bewährt. Die Eispackung wird nur kurz (10–20 Sekunden) und während der aktiven Übungsbehandlung aufgelegt. Falsch ist es, die Eispackung einfach liegen zu lassen!
    Die Eisanwendung steigert die Durchblutung der Muskulatur maximal. Dies bewirkt eine ausgezeichnete Entspannung, eine Schmerzaufhebung und eine bessere Dehnfähigkeit der Muskelfasern. Die Eisbehandlung ist deshalb einer Wärmeanwendung (z. B. mit Fango, Heißluft) immer vorzuziehen, sofern keine Gegenanzeigen (Durchblutungsstörungen, Kälteempfindlichkeit der Blutgefäße und Nerven) bestehen.
    Inzwischen halten immer mehr »ganzheitliche« Therapieansätze aus der Osteopathie, der Kinesiologie (s. →  S. 151 ) und anderen besonderen Behandlungsmethoden Einzug in die Physiotherapie.
    Diese therapeutischen Ansätze müssen mit dem Arzt abgesprochen werden. Solange beispielsweise der Verdacht besteht, dass ein Ohrgeräusch von Störungen in der Halswirbelsäule ausgeht, hat die Behandlung der Halswirbelsäule absoluten Vorrang. Deutliche Kriterien hierfür sind:
Kinder und Jugendliche ohne vorausgegangene Lärmbelastung mit tiefem Ohrgeräusch,
das Ohrgeräusch kommt und geht, insbesondere bei Kopfbewegungen oder Lagewechsel,
das Hörvermögen ist normal.
    Die Behandlung der Halswirbelsäule mit der Manuellen Therapie (Chirotherapie) durch einen entsprechend ausgebildeten Arzt (Adressen im Anhang) wird von den Krankenkassen anerkannt.
Nachbarschaft Kiefergelenk
    Das Kiefergelenk ist sowohl anatomisch als auch über Nervenverbindungen und die Funktion mit der Halswirbelsäule und dem Ohr verbunden. Viele Tinnitus-Patienten können durch Zusammenbeißen oder durch Vorschieben des Unterkiefers das Ohrgeräusch in seiner Lautheit und/oder Tonhöhe beeinflussen. Tinnitus kann aber auch durch Eingriffe am Kiefergelenk (z. B. Entfernen von Weisheitszähnen) zum Verschwinden gebracht oder überhaupt erst hervorgerufen werden.
    Die Beziehung des Kiefergelenkes zur Halswirbelsäule wird über komplizierte Band- und Muskelverbindungen hergestellt. Eine Fehlhaltung der Halswirbelsäule kann zu Störungen im muskulären Gleichgewicht der Kaumuskulaturführen; umgekehrt können z.B. Kiefergelenksfehlstellungen Verspannungen der Halsmuskulatur bewirken.
    Der Frage, ob die Ursache des Tinnitus mit der Kiefergelenksfunktion zusammenhängen kann, muss besonders dann nachgegangen werden, wenn
eine Zahnbehandlung unmittelbar oder mittelbar mit der Tinnitusentstehung verbunden war,
wiederholt vom Kiefergelenk ausgehende Gesichts- und Ohrenschmerzen aufgetreten sind,
Sie nachts mit den Zähnen knirschen,
starke Verspannungen im Kiefergelenk und in der Kaumuskulatur zu beobachten sind,
ein Fehlbiss besteht, wenn also Ober- und Unterkiefer nicht optimal zueinander stehen oder
eine Fehlfunktion der Kiefergelenke nachgewiesen ist.
    Das Kiefergelenk können Sie deutlich selbst tasten (s. Abb. →  S. 125 ). Es liegt direkt vor dem Ohr, und man kann durch Auflegen des Fingers in diesem Bereich und durch Tasten beim Mundöffnen und -schließen den Gelenkspalt und das Unterkieferköpfchen gut unterscheiden. Sollte diese Gegend schmerzhaft sein, ist eine zahnärztliche Untersuchung notwendig. Auch die Symmetrie der Funktion kann der Patient vor dem Spiegel selbst prüfen: Weicht der Unterkiefer

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