Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr
Tinnitus. Thieme, Stuttgart 1992
Goebel, G. (Hrsg.): Ohrgeräusche, Psychosomatische Aspekte des komplexen chronischen Tinnitus. Quintessenz, München 1992
Kröner-Herwig, B.: Psychologische Behandlung des chronischen Tinnitus. Beltz, Psychologische Verlagsunion 1997
Hesse, G. Retraining und Tinnitustherapie. Thieme, Stuttgart 2000
Delp, W., D’Amelio, R., Archonti, C: Tinnitus. Ein Manual zur Tinnitus-Retrainingtherapie. Hogrefe, Göttingen 2002
Selbsthilfeorganisationen
Die Deutsche Tinnitus-Liga
Die Deutsche Tinnitus-Liga hat eine in Europa einmalige Form der Organisation einer Selbsthilfe. Unter der derzeitigen Leitung des Ehepaars Knör und vielen Mithelfern ist in den letzten Jahren eine Institution mit derzeit 20000 Mitgliedern aufgebaut worden. Eine ähnlich schlagkräftige Einrichtung findet man sonst nur in den Vereinigten Staaten in Form der American Tinnitus Association (ATA).
Eine der wichtigsten Aufgaben der Tinnitus-Liga ist die Weitergabe von Informationen an Betroffene wie auch an Ärzte. Sie fördert die Ärzteausbildung, die Aufklärung über Tinnitusverhütung, Forschung und Lehre, und sie betreut einzelne Selbsthilfegruppen. Die Tinnitus-Liga gibt viermal im Jahr das »Tinnitus-Forum« heraus, eine themenorientierte Zeitschrift, die der Information von Ärzten und Patienten dient. Es gibt sogar einen Telefonservice für Patienten.
Darüber hinaus kristallisiert sich ein wachsender Stamm von wissenschaftlichen Beratern um die Organisation heraus, wodurch sich die wissenschaftlichen Bemühungen um den Tinnitus in Deutschland intensivieren. Vermutlich hat bislang keine wissenschaftlich untermauerte Maßnahme so viel Positives für Patienten mit Ohrgeräuschen erreicht wie die Arbeit des Ehepaars IKnör und seiner Mitarbeiter.
Lobby für Tinnitus-Patienten
Durch unermüdliche Öffentlichkeitsarbeit ist es der Organisation gelungen, das Krankheitsbild Tinnitus und die damit verbundene Problematik in der Ärzteschaft, bei Krankenkassen und Behörden stärker bewusst zu machen. Diese Öffentlichkeitsarbeit hat in den letzten Jahren zu einer sehr viel besseren medizinischen und sozialen Versorgung von Tinnitus-Patienten geführt. Eine wirkungsvolle Interessenvertretung aller Betroffenen im sozialpolitischen Bereich kann also tatsächlich gelingen. Der nächste Schritt wird sein,eine bessere Vorbeugung im beruflichen und privaten Bereich zu erreichen. Dies ist notwendig, um die weitere Ausbreitung von Schwerhörigkeit und Tinnitus zu verhindern. Dank des Einsatzes der Tinnitus-Liga ist es gelungen, die Tinnitus-Masker verordnungsfähig zu machen. Heute ist dieser Erfolg eine der entscheidenden Grundlagen zur Einführung der so erfolgversprechenden Retraining-Therapie mithilfe der Rauschgeräte, die als Tinnitus-Masker verordnungsfähig sind.
Die Tinnitus-Liga leitet Selbsthilfegruppen und gibt Ratschläge zu deren Gründung. Die Selbsthilfegruppen sind für viele Patienten der erste Kontakt und Anknüpfungspunkt, nachdem sie sich über den chronischen Verlauf des Krankheitsbildes bewusst geworden sind. Für manchen Patienten ist der Besuch einer Selbsthilfegruppe ein Wiederanfang des Lebens in sozialen Strukturen, nachdem er zuvor einen aussichtslosen Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben vollzogen hatte. Schon der Ausdruck »Geteiltes Leid ist halbes Leid« lässt die Möglichkeiten erahnen, die die Patienten in ihrer gemeinsamen Auseinandersetzung mit dem Leiden bekommen.
Vielen Patienten genügt es, wenn sie in der Gruppe einige Ansprechpartner finden. Das Nicht-Besuchen und Verlassen von Gruppenabenden ist nicht unbedingt ein Zeichen der Unzufriedenheit, sondern in den meisten Fällen ein Indiz, dass die Patienten mit ihrem Ohrgeräusch zurechtkommen. Die Funktion der Selbsthilfegruppe, oft in Verbindung mit dem Mitgliederservice der Deutschen Tinnitus-Liga, hat in diesen Fällen ausgereicht, eine Phase des Niedergeschlagenseins und der Verzweiflung zu überbrücken und durch Gemeinsamkeit und gut gemeinte Ratschläge die Patienten durch diese Zeit zu tragen.
WICHTIG
Leider versuchen immer wieder unseriöse Anbieter von Tinnituspillen und Tinnitusgeräten mit Tinnituspatienten Geld zu machen. Es ist daher eine der wichtigsten Aufgabe in der Selbsthilfegruppe mithilfe ihrer wissenschaftlichen Berater Anfragen über neue Behandlungsmöglichkeiten und über den Stand der aktuellen Forschung zu beantworten.
Aus diesem Grund hat die Deutsche Tinnitus-Liga einen wissenschaftlichen Beirat
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