Tinnitus - Endlich Ruhe im Ohr
Verschlimmerung des Tinnitus und zu einem langen Leidensweg. Bei dekompensiertem Ohrgeräusch muss deshalb durch eine psychologische Diagnostik eine Depression rechtzeitig erkannt werden.
Deutsche Tinnitus-Liga: Größte europäische Selbsthilfegruppe; die Liga unterstützt nicht nur Betroffene, sondern auch Ärzte und Fachleute sowie andere Tinnitustherapeuten mit Ratschlag und Informationen.
Dysfunktionale Gedanken: Negative Gedanken (z. B. »mit dem Tinnitus werde ich nie zurechtkommen«, »das hat mir gerade noch in meinem Leben gefehlt«); beim Festhalten (Fokussieren) auf solche Gedanken wird Tinnitus lauter und eine Habituation kann nicht stattfinden.
Endolymphe: Flüssigkeit im zentralen Kanal des Innenohres.
EUTi (European Federation of Tinnitus-associations): Dachverband aller europäischen Selbsthilfegruppen.
Fokussierung: Konzentration auf den Tinnitus, auch z. B. das Festhalten an negativen Gedanken, die mit dem Tinnitus verknüpft sind.
Funktionelles MRT: Untersuchungsmethode, die neben den Strukturen des Gehirnes auch Stoffwechselvorgänge darstellt. Ein f. MRT zeigt indirekt Tinnitus im Gehirn auf. Diese Untersuchungen werden im Rahmen der Hirnforschung bei Tinnitus eingesetzt.
Genusstraining: Pflege des eigenen Belohnsystems durch z. B. Urlaub machen, Freunde besuchen, Essen gehen, wieder mal ins Kino gehen; wichtiges Grundprinzip zur Defokussierung, d. h. zur Ablenkung vom Tinnitus.
Haarzellen: Sinneszellen im Innenohr, die mechanische Reize in Nervenaktivität umwandeln;das eigentliche »Mikrofon« des Ohres, das die mechanischen Schallwellen der Umgebung in elektrische Impulse umwandelt, die wiederum vom Gehirn verarbeitet werden können. Pro Ohr findet man über 40 000 Haarzellen, jeder der Haarzellen ist im Prinzip für die Signalübertragung einzelner Frequenzen zuständig.
Habituation: Gewöhnung an einen Tinnitus; die meisten Tinnituspatienten gewöhnen sich spontan an ihr Geräusch und können es mit der Zeit »vergessen«. Bestimmte Habituationsverfahren werden hauptsächlich in Tinnituskliniken und im ambulanten Bereich angewandt.
Hörsturz: Plötzlicher Hörverlust.
Hydrops: Pathologische Druckerhöhung im Innenohr; zeigt sich durch eine Störung des Tieftongehörs und durch ein brummendes Ohrgeräusch; gelegentlich mit Schwindel verknüpft und dann Vorstufe zum Morbus Ménière.
Hyperakusis: Überempfindlichkeit gegenüber Lärm und Geräuschen; sehr häufige Begleiterscheinung bei Tinnitus und Schwerhörigkeit; häufig in Verbindung mit einer Angststörung.
Hyperbare Sauerstofftherapie (HBO): Aufenthalt in einer Überdruckkammer, um den Sauerstoffgehalt des Körpers zu erhöhen. Die h. S. kann ein bestehendes Sauerstoffdefizit im Körper ausgleichen und wird deshalb bei allen Erkrankungen mit Sauerstoffmangel angewandt; derzeit nicht von den Krankenkassen erstattet.
Katastrophisierende Gedanken: Extrem negative Gedanken (z. B. »der Tinnitus macht mein Leben ganz kaputt«, »jetzt werde ich taub«), die dazu führen, dass ein Tinnitus zum Leiden wird.
Knalltrauma: Durch ein akustisches Trauma (Knall, Schuss, Ohrfeige, laute Konzerte) ausgelöste Hörstörung mit Tinnitus; wird wie ein Hörsturz als Eilfall behandelt; Behandlung mit Cortison oder hyperbarer Sauerstofftherapie
Kurzkur: Einwöchige Kur bei dekompensiertem Tinnitus mit anschließender telefonischer Nachbetreuung; kann als Ersatz für die ambulante Therapie in einem Tinnitusteam empfohlen werden.
Lasertherapie: Bestrahlung des Ohres oder des Trommelfelles mit Laserlicht; Wirksamkeit nicht bewiesen.
Limbisches System: Funktionseinheit im Gehirn, die für die Verarbeitung von Gefühlen verantwortlich ist. Die Strukturen des Limbischen Systems bilden einen doppelten Ring um die Basalganglien und den Thalamus.
Magnetstimulation: Neues, noch unter Experimentalbedingungen laufendes Therapieverfahren, bei dem bestimmte Hirnareale über transkranielle Magnetstimulation gereizt werden. Zuvor muss dieses Hirnareal mittels funktionellem Kernspin als Tinnituszentrum identifiziert werden.
Masker: auch: Noiser; Gerät, das – ähnlich wie ein Hörgerät – in der Ohrmuschel oder hinter dem Ohr getragen wird. Es produziertein »medizinisches Rauschen«, das im Sinne der Retraining-Therapie vom Tinnitus ablenkt und die Hörbahn im Gehirn beruhigen kann. Das Gerät wird im Sinne der Retraining-Therapie eingesetzt und prinzipiell leiser eingestellt als der Tinnitus (Teilmaskierung). Im Fachchargon werden diese Geräte
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