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Titan 01

Titan 01

Titel: Titan 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl , Wolfgang Jeschke
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liegengelassen hatte. Es paßte mir recht gut. Als ich ins Schlafzimmer zurückkam, kauerte Slickie leise schluchzend am Fußende des Bettes und schlug langsam mit dem Kopf dagegen.
    »Slickie«, sagte ich, vielleicht etwas zu schroff, »was diese Sache mit der Liebe angeht…«
    Er schnellte entsetzt hoch, schaffte es aber nicht ganz bis zur Decke. Kaum war er wieder gelandet – rein zufällig auf den Füßen –, rannte er in den Korridor hinaus. Nun war es ganz und gar nicht im Sinn meines Auftrags von der Galaktischen Zentrale, daß er floh und Alarm schlug – im Gegenteil, meine Befehle lauteten, etwas Derartiges um jeden Preis zu verhindern. Ich mußte Slickie aufhalten. Aber ich war ein bißchen durcheinander – vermutlich war mir dieser halbe Liter doch nicht so gut bekommen. Ich zögerte – und dann war er schon zu weit weg, hatte einen zu großen Vorsprung. Ich wußte, um ihn jetzt noch einzufangen, mußte ich Tentakel einsetzen. Blitzschnell bildete ich sie und ließ sie vorschnellen.
    »Slickie«, rief ich beruhigend und zog ihn zu mir heran.
    Dann merkte ich, daß ich in meiner Aufregung statt den oberen Rückententakeln die oberen Bauchtentakel umgewandelt hatte: jene, aus denen ich meine hübschen, üppigen Milchdrüsen gebildet hatte. Ich nehme stark an, daß es für Slickie sehr seltsam ausgesehen haben muß, als sie aus meinem schulterfreien Kleid herauskamen, lang und länger wurden und ihn einfingen.
    Er gab allerhand ängstliche Töne von sich. Ich ließ ihn los und versuchte, meine prachtvollen Kurven zu rekonstituieren, aber jetzt war ich wirklich durcheinander (dieser letzte halbe Liter!) und verlor die Kontrolle über meinen Transformationsmechanismus. Als ich merkte, daß ich im Begriff war, mein oberstes Tentakel in eine Milchdrüse zu verwandeln, gab ich es auf. Abgesehen von Lungen und Sprechorganen nahm ich wieder meine normale Gestalt an, was eine ziemliche Erleichterung war. Schließlich hatte ich ja meinen Auftrag zumindest sinngemäß erfüllt. Von jetzt an würde der bloße Anblick eines Büstenhalters in einem Schaufenster ausreichen, um Slickie das große Zittern zu verschaffen.
    Trotzdem tat er mir irgendwie leid. Ich fand ihn rührend, wie schon gesagt.
    Ich streichelte ihn sanft mit meinen Tentakeln. Wieder und wieder erklärte ich, daß ich bloß ein Heptapus sei, und daß die Galaktische Zentrale mich nur deshalb für diese Aufgabe ausgewählt hatte, weil sich meine sieben Tentakel so gut in die sieben Extremitäten des weiblichen Homo sapiens verwandeln ließen.
    Wieder und wieder sagte ich ihm, wie sehr ich ihn liebte.
    Anscheinend half das alles nichts. Slickie Millane hörte nicht auf, hysterisch zu weinen.

DAS CHRONOKLASMA
    (THE CRONOCLASM)
     
JOHN WYNDHAM
     
     
    Als ich das erste Mal von Tavia hörte, glaubte ich noch an einen Irrtum und vergaß die Sache bald. Ich wurde eines Morgens auf der Plyton High Street von einem Fremden, einem älteren Herrn, angesprochen. Er lüpfte den Hut, verbeugte sich in vielleicht ein wenig fremd wirkender Weise und stellte sich durchaus höflich vor.
    »Mein Name ist Donald Gobie, Doktor Gobie. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, Sir Gerald, wenn Sie mir ein paar Minuten Ihrer Zeit widmen könnten. Ich bedaure, Sie behelligen zu müssen, aber es handelt sich um eine dringende und äußerst wichtige Angelegenheit.«
    Ich blickte ihn erstaunt an.
    »Ich fürchte, hier muß ein Irrtum vorliegen«, erklärte ich. »Ich habe keinerlei Titel – und schon gar nicht einen Adelstitel.«
    Seine Miene zeigte Verblüffung.
    »Du lieber Himmel. Das tut mir aber leid. Eine solche Ähnlichkeit –
    ich war ganz sicher, daß Sie Sir Gerald Lattery sind.«
    Jetzt schaute ich verblüfft drein.
    »Mein Name ist wirklich Gerald Lattery«, räumte ich ein, »aber Mister und nicht Sir.«
    Er wurde ein wenig konfus.
    »Oh, du meine Güte. Natürlich. Wie dumm von mir. Gibt es…«, er schaute sich um, »gibt es hier vielleicht einen Ort, wo wir kurz unter vier Augen miteinander sprechen könnten?« fragte er.
    Ich zögerte, aber nur einen Moment lang. Er war zweifellos ein gebildeter, gut situierter Gentleman. Vielleicht ein Anwalt oder etwas Ähnliches. Ganz sicher war er kein Schnorrer oder sonst ein Gauner. Wir befanden uns in der Nähe des Gasthauses Th e Bull , deshalb führte ich ihn dorthin in die Stube, die erfreulicherweise ziemlich leer war. Ich bot ihm einen Drink an, aber er wollte nichts nehmen; wir setzten uns in eine Nische.
    »Nun, worum

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