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Titan 07

Titan 07

Titel: Titan 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg , Wolfgang Jeschke
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triumphierendem Blick, »daß die Jungs eine Schönheit wie sie nicht lang allein lassen. Und natürlich war Ihr Sohn der erste, der sie ansprach. Sie flanieren jetzt zusammen auf der Second Avenue und kommen in diese Richtung…«
    »Raus hier!« brüllte Fara, »und bleiben Sie mir mit Ihrer Schadenfreude vom Leib. Raus!«
    Das hatte Castler offenbar nicht erwartet. Er lief rot an und machte sich davon, wobei er die Tür mit lautem Knall ins Schloß fallen ließ.
    Eine Sekunde lang stand Fara wie gelähmt; dann schaltete er mit einer heftigen Bewegung die Maschinen ab und ging auf die Straße hinaus.
    Jetzt war es an der Zeit, dieser Angelegenheit ein Ende zu machen.
    Er hatte keinen durchdachten Plan, nur die feste Absicht, diese unmögliche Situation auf der Stelle zu beenden.
    In seine Entschlossenheit mischte sich der Ärger über Cayle. Wie konnte ausgerechnet er einen solchen Nichtsnutz zum Sohn haben. Er, der immer seine Schulden bezahlte und hart arbeitete; er, der immer versuchte, anständig zu bleiben und den höchsten Ansprüchen der Kaiserin gerecht zu werden.
    Fara streifte kurz den Gedanken, daß vielleicht Creels Seite schlechtes Blut in ihre Verbindung gekommen war. Natürlich nicht von ihrer Mutter – dessen war sich Fara gewiß. Sie war eine wunderbare, hart arbeitende Frau, die ihr Geld zusammenhielt und Creel eines Tages eine hübsche Summe hinterlassen würde.
    Aber Creels Vater war verschwunden, als sie noch ein Kind war; und es gab einige Gerüchte über ein Verhältnis mit einer Telestat-Schauspielerin.
    Und jetzt Cayle mit diesem Mädchen aus dem Waffengeschäft. Ein Mädchen, das sich auf der Straße ansprechen ließ…
    Er sah sie, als er in die Second Avenue einbog. Sie waren etwa dreißig Meter von ihm entfernt und schauten in eine andere Richtung. Das Mädchen war groß und schlank, sie hatte fast Cayles Körpergröße. Als Fara an ihnen vorbeikam, sagte sie gerade: »Du machst dir falsche Vorstellungen von uns. Jemand wie du kann bei uns keine Arbeit bekommen. Du gehörst in den Dienst der Kaiserin, dort können sie junge Männer wie dich gebrauchen: gute Erziehung, gute Erscheinung und keine Skrupel.«
    Fara begriff nicht ganz, daß Cayle offenbar versucht hatte, bei diesen Leuten eine Stelle zu finden. Es war nicht völlig klar; und sein eigener Verstand war so intensiv mit dem einen Ziel beschäftigt, daß er andere Dinge gar nicht so recht wahrnahm. »Cayle!« sagte er scharf.
    Das Paar drehte sich herum; Cayle mit der gemessenen Bedächtigkeit eines jungen Mannes, dessen Nerven mit der Zeit wie Drahtseile geworden waren; das Mädchen war schneller, wirkte dabei aber sehr würdevoll.
    Irgendwie hatte Fara das schreckliche Gefühl, seine Wut sei zu groß, geradezu selbstzerstörerisch. Aber die Leidenschaft seiner Gefühle unterdrückte diesen Gedanken, bevor er ihn überhaupt zu Ende denken konnte. Mit gepreßter Stimme befahl er: »Cayle, geh nach Hause! Sofort!«
    Fara registrierte, daß ihn das Mädchen neugierig aus fremdartigen graugrünen Augen musterte. Keinerlei Schamgefühl, dachte er; seine Wut steigerte sich noch um einige Grade und verdrängte das warnende Gefühl, das ihn angesichts der aufsteigenden Röte in Cayles Gesicht beschlich.
    Die Röte wandelte sich in Blässe, die zusammengepreßten Lippen signalisierten zornige Erregung; Cayle wandte sich halb zu dem Mädchen um und erklärte ihr: »Mit diesem kindischen alten Narren muß ich zurechtkommen. Zum Glück begegnen wir uns nur selten; wir essen noch nicht einmal gemeinsam. Was hältst du von ihm?«
    Das Mädchen lächelte. »Oh, wir kennen Fara Clark; er ist die treueste Stütze der Kaiserin in Glay.«
    »Ganz genau«, bestätigte der Junge spöttisch. »Du solltest ihn mal reden hören. Er glaubt, wir leben im Himmel, und die Kaiserin ist der liebe Gott. Das Schlimmste ist, daß es keine Möglichkeit gibt, jemals diesen verbohrten Blick aus seinem Gesicht rauszukriegen.«
    Sie gingen weiter; und Fara blieb stehen. Das Ausmaß dessen, was gerade passiert war, hatte alle Wut von ihm genommen, als hätte es sie niemals gegeben. Ihm wurde klar, daß er einen großen Fehler gemacht hatte.
    Er konnte es nicht begreifen. Schon seit langem, seit Cayle sich geweigert hatte, in der Werkstatt zu arbeiten, hatte er gefühlt, daß die Entwicklung einem Höhepunkt zusteuerte. Plötzlich schien seine unkontrollierte Wut ein Teilprodukt dieses… tieferliegenden… Problems.
    Nur jetzt, als der Konflikt offen ausgebrochen

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