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Titan 10

Titan 10

Titel: Titan 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Behandeln Sie die Brandwunden an Ort und Stelle, achten Sie darauf, daß die schwer Brandgeschädigten nicht weiterarbeiten. Schicken Sie die mit den Nervenschäden hierher. Jemand muß draußen erste Hilfe leisten und die Männer aussortieren – wir können nicht die gesamte Belegschaft der Firma hier aufnehmen.«
    »In Ordnung, Dr. Ferrel.« Meyers übernahm ihre Aufgabe als Assistentin von Jenkins, und sie holte schnell die Arzttasche ihres Mannes. »Also, kommt schon, Männer. Ich steige hinten ein und versorge eure Verbrennungen unterwegs. Sie werden fahren, Mister. Irgend jemand hätte das mit Beel schon eher melden können, dann wäre der Krankenwagen längst schon wieder unterwegs.«
    Der Sprecher der Gruppe trank sein Glas aus und grinste sie an. »Okay, Doktor. Danke für die Spritze, Doc. Ich werde Hoke melden, daß Sie sie an den Unfallort geschickt haben.«
    Sie folgten Dr. Brown aus dem Zimmer, als Jones ihnen den zweiten Krankenwagen zeigte. Dr. Ferrel rührte das sich schnell verhärtende Plastik für den Beinbruch an. Zu schade, daß es nicht mehr von diesen Schwester‐Ärztinnen gab; wenn diese ganze Sache vorbei war, mußte er mit Palmer darüber reden – wenn er und Palmer dann noch leben sollten. Er fragte sich, ob die Männer in den Sicherheitskammern – an die er gar nicht gedacht hatte – es schaffen würden. Neben jedem Konverter befanden sich zwei solcher Kammern, gedacht als Zuflucht im Notfall; sie sollten die Männer gegen alles schützen. Sollten die Jungs sie noch rechtzeitig erreicht haben, hatten sie vielleicht alles unverletzt überstanden, und er würde kein einziges Bett für sie freimachen müssen. Mit einem leichten Achselzucken beendete er seine Arbeit und ging dann zu Jenkins hinüber, um ihm zu helfen.
    Der junge Arzt deutete auf den Mann auf dem Tisch. Er hatte bereits einiges an verbranntem Fleisch entfernt und einige Sonden in den Körper versenkt. »Einige Splitter haben den Schutzanzug glatt durchschlagen«, erklärte er. »Das kommt mir alles sehr seltsam vor. I713 hätte das nicht fertiggebracht.«
    »Hm.« Der Arzt war nicht in der Stimmung, jetzt irgendwelche haltlose Vermutungen von sich zu geben. Er ertappte sich dabei, wie er auf die Bleikassette starrte, in die sie all die herausoperierten Splitter, derer sie habhaft werden konnten, hineinsteckten, und wandte den Blick schnell ab. Immer, wenn er den Deckel öffnete, konnte er ein schwaches Glimmen erkennen. Auch Jenkins war emsig bestrebt, seinen Blick irgendwo anders hin zu richten.
    Als sie fast fertig waren, meldete sich die Telefonistin und kündigte ein Gespräch an. Schnell legten sie die letzten Verbände an und gingen ins Büro. Sue Browns verschmutztes Gesicht erschien auf dem Bildschirm. Auf ihren Wangen leuchteten zwei rote Flecke, und ein weiterer Schmutzfleck erschien, als sie mit dem Handrücken ihr Haar aus der Stirn wischte.
    »Sie haben die Sicherheitskammern der Reaktoren geknackt, Dr. Ferrel. Die nördliche hat alles gut überstanden, bis auf die Hitze und ein paar Verbrennungen, aber bei der anderen ist etwas schiefgegangen. Ein Sauerstoffventil versagte; alle sind bewußtlos, haben aber überlebt. Dann muß flüssiges Metall eingedrungen sein, denn etwa sechzehn oder siebzehn haben Verbrennungen, und vielleicht ein Dutzend sind tot. Ein paar brauchen mehr Pflege, als ich ihnen hier zukommen lassen kann. Ich habe Hokusai aufgetragen, die Schwerverletzten zu Ihnen bringen zu lassen. Es kommt also bald Arbeit auf Sie zu!«
    Ferrel nickte seufzend. »Da sind wir ja noch einmal glimpflich davongekommen, glaube ich. Arbeiten Sie sich dort draußen nicht zu Tode, Dr. Brown!«
    »Das gleiche möchte ich Ihnen empfehlen.« Sie warf Jenkins einen Handkuß zu und schaltete ab, und dann hörte er auch schon die Sirene näher kommen.
    Wieder in der Chirurgie angelangt, sahen sie, daß der Ambulanz ein Lastwagen gefolgt war, von dem in schier endloser Folge Verletzte abgeladen wurden.
    »Jones, schneiden Sie ihnen irgendwie die Anzüge herunter und greifen Sie sich dazu jeden, der Ihnen helfen kann. Dodd, kümmern Sie sich um das Curare. Zuerst müssen wir die Muskelkrämpfe bekämpfen, dann sehen wir weiter.« Jetzt würde es zweifellos eine ärztliche Massenabfertigung geben. Unter dem Zeitdruck blieb ihnen gar nichts anderes übrig. Und wieder arbeitete Jenkins mit seiner unnatürlichen Ruhe doppelt so schnell wie Doc Ferrel. Sein Gesicht war dabei schneeweiß und die Augen starr, aber seine Hände

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