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Titan 12

Titan 12

Titel: Titan 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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sie realisiert worden. Und sobald einmal eine unmögliche Sache verwirklicht worden war – welcher logisch denkende Mensch würde dann noch behaupten, daß es bei einer zweiten nicht auch möglich sein konnte?
    Die Türklingel läutete, und er stand auf, um zu öffnen.
    Es war Ernie, der Tankwart. »Henry meinte, Sie bräuchten noch mehr Benzin, und ich wollte nur Bescheid geben, daß ich es erst morgen liefern kann.«
    »Schon in Ordnung«, sagte Taine. »Ich brauche es jetzt nicht.«
    Und er schlug schnell die Tür zu.
    Er lehnte sich dagegen und dachte: Irgendwann muß ich ihnen gegenübertreten. Ich kann die Tür nicht vor der ganzen Welt verschlossen halten. Irgendwann, früher oder später, müssen wir, die Erde und ich, uns in dieser Sache einigen.
    Es war kindisch, so zu denken, aber so war es nun einmal.
    Er hatte hier etwas, das die Menschheit haben wollte, etwas, das sie brauchte oder zu brauchen glaubte. Doch in letzter Instanz lag die Entscheidung in seiner Hand. Es war auf seinem Land, in seinem Haus, geschehen, und vielleicht hatte er sogar ungewollt und unwissentlich dazu beigetragen.
    Und das Land und das Haus gehören mir, sagte er sich störrisch, und diese Welt da draußen war im Grunde eine Erweiterung seines Hofes. Egal, wie ausgedehnt oder wie weit, sie gehörte zu seinem Vorgarten.
    Beasly hatte die Küche mittlerweile verlassen, und Taine ging ins Wohnzimmer. Towser hatte sich zusammengerollt und schnarchte leise auf dem bequemen Sessel.
    Taine kam zu dem Entschluß, den Hund in Ruhe zu lassen. Schließlich hatte Towser sich das Recht erkämpft, überall da zu schlafen, wo es ihm paßte.
    Er ging am Sessel vorbei zum Fenster. Die Wüste erstreckte sich immer noch bis zu dem fernen Horizont, und dort vor dem Fenster saßen das mannsgroße Murmeltier und Beasly Seite an Seite mit dem Rücken zum Fenster und starrten in die Wüste hinaus.
    Irgendwie kam es Taine ganz natürlich vor, daß das fremde Wesen und Beasly beisammen saßen. Die beiden haben eine Menge gemeinsam, dachte Taine.
    Der Anfang war gemacht – ein Mensch und ein fremdes Geschöpf aus dieser Welt saßen freundschaftlich beisammen.
    Er versuchte, sich das Netz dieser verbundenen Welten vorzustellen, zu dem nun auch die Erde gehörte, und die Möglichkeiten, die sich aus dieser Verbindung für die Menschheit ergeben mochten, waren so gewaltig, daß ihm der Kopf dröhnte.
    Es würde zum Kontakt zwischen der Erde und diesen anderen Welten kommen – doch was würde sich daraus entwickeln?
    Ihm fiel ein, daß dieser Kontakt schon hergestellt war, nur auf so natürliche und undramatische Art, daß man ihn einfach nicht als großes, bedeutsames Zusammentreffen registrierte. Denn Beasly und dieses Murmeltier dort draußen, das war der Kontakt, und wenn alles weitere ebenso verlief, gab es nichts, worüber man sich Sorgen machen mußte.
    Das war wohl kein Zufall, überlegte er. Es war klug geplant und mit einer Reibungslosigkeit ausgeführt worden, die aus langer Erfahrung entstand. Die Erde war nicht die erste Welt, der man den Zugang zum Universum öffnete, und sie würde auch nicht die letzte sein.
    Die kleinen rattenähnlichen Wesen hatten den Weltraum – er konnte nicht einmal ahnen, wie viele Lichtjahre leerer Einsamkeit – in dem Fahrzeug durchquert, das er im Wald ausgegraben hatte. Hierauf hatten sie es vergraben, vielleicht so wie ein Kind eine Schüssel versteckt, indem es sie im Sandkasten verbuddelt. Dann waren sie in dieses Haus gekommen und hatten die Vorrichtung konstruiert, die das Haus zu einem Tunnel zwischen dieser Welt und der nächsten werden ließ. Nachdem das vollbracht war, bestand keine Notwendigkeit mehr, den Weltraum zu durchqueren. Man durchflog ihn nur einmal, das erste Mal, und danach waren die Planeten miteinander verbunden.
    Als sie ihre Arbeit beendet hatten, waren die kleinen rattenähnlichen Wesen gegangen, doch nicht, bevor sie sich vergewissert hatten, daß dieses Tor zu ihrem Planeten jedem Angriff widerstehen konnte. Sie hatten das Haus mit einem Wundermaterial verkleidet, das jeder Axt widerstand – und mit Sicherheit nicht bloß einer Axt.
    Dann waren sie in exakter Marschkolonne zu dem Hügel zurückgekehrt, auf dem acht weitere Raumschiffe auf ihren Podesten gewartet hatten. Nun befanden sich nur noch sieben der ovalen Schiffe auf dem Hügel, und die rattenähnlichen Wesen waren verschwunden und würden vielleicht früher oder später auf einem anderen Planeten landen und einen neuen

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