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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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eine Revolution zu machen – mehr als genug, um eine feudale Staatsordnung wie diese umzustürzen. Die IMT hat es nicht gewagt, ihre Spindizzies weiterzubetreiben.«
    »Nur weiter, Karst«, sagte Amalfi und brachte Hazleton mit einer Handbewegung zum Schweigen. »Wie steht es mit den anderen Bütteln?«
    »Da wäre noch Bemajdi, aber der zählt nicht«, sagte Karst. »Laßt mich überlegen. Bedenkt, daß ich die meisten dieser Männer nie zu Gesicht bekommen habe. Mir scheint, daß der einzige, auf den es noch ankommt, Larre ist. Er ist ein finster blickender alter Mann mit einem dicken Bauch. Gewöhnlich unterstützt er Heldon, aber immer nur teilweise. Ihm würde das Geld, das die Sklaven verdienen, weniger Sorgen bereiten als den anderen. Bestimmt fällt ihm irgendeine Möglichkeit ein, es uns als Steuern wieder abzunehmen – er könnte zum Beispiel einen Feiertag ausrufen zu Ehren des Besuches von Erdmenschen auf unserem Planeten. Eine seiner Pflichten ist das Einsammeln von Opfergaben.«
    »Würde er zulassen, daß Heldon die Spindizzies der IMT repariert?«
    »Nein, wahrscheinlich nicht«, sagte Karst. »Ich glaube, Heldon hat die Wahrheit gesagt, als er meinte, das müsse insgeheim geschehen.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Amalfi. »Mir gefällt das einfach nicht. Nach außen hin sieht es so aus, als hofften die Büttel, uns von diesem Planeten zu verjagen, sobald der Vertrag ausgelaufen ist, und dann den Sklaven das ganze Geld wieder abzunehmen, das wir ihnen bezahlt haben – und die Polizei würde sie dabei ja unterstützen. Aber wenn man genauer hinsieht, ist das verrückt. Sobald die Polizei erfährt, daß das hier die IMT ist – und dazu wird sie nicht lange brauchen –, wird sie beide Städte fertigmachen und noch froh darüber sein.«
    »Ist das so, weil die IMT die Okie-Stadt war, die… das getan hat, was auf Thor V geschah?« fragte Karst.
    Amalfi stellte plötzlich fest, daß er Schwierigkeiten hatte, seinen Adamsapfel unter Kontrolle zu halten. »Lassen wir das, Karst«, knurrte er. »Wir haben nicht vor, diese Geschichte in die Magellan’sche Wolke zu importieren. Das hätte eigentlich aus deinem Lernband geschnitten werden müssen.«
    »Ich weiß es aber jetzt«, sagte Karst ruhig. »Und es überrascht mich nicht. Büttel ändern sich nie.«
    »Vergiß es. Vergiß es, hast du gehört? Vergiß alles. Karst, kannst du wenigstens für eine Nacht wieder ein unwissender Sklave werden?«
    »Auf mein Land zurückkehren?« fragte Karst. »Das wäre peinlich. Meine Frau hat inzwischen bestimmt einen anderen Mann…«
    »Nein, nicht zurück auf dein Land. Ich möchte mit Heldon gehen und mir seine Spindizzies ansehen, sobald er dazu bereit ist. Ich muß da einige schwere Geräte mitnehmen, und ich werde Hilfe brauchen. Kommst du mit?«
    Hazleton hob die Brauen. »Heldon täuschen Sie nicht, Boß.«
    »Ich glaube schon. Er weiß natürlich, daß wir einige der Sklaven ausgebildet haben, aber das ganze Ausmaß dieser Ausbildung begreift er bestimmt nicht; das kann er gar nicht. Er ist einfach nicht daran gewöhnt, in Sklaven intelligente Menschen zu sehen. Er weiß, daß wir Tausende davon hier haben, und doch bereitet ihm diese Vorstellung eigentlich gar kein Unbehagen. Er denkt, wir würden sie bewaffnen und sie zur Revolution anstacheln. Die Vorstellung, daß ein Sklave etwas viel Besseres lernen könnte als den Umgang mit einer Waffe, ist ihm fremd – etwas Besseres und viel Gefährlicheres.«
    »Wie können Sie da so sicher sein?« fragte Hazleton.
    »Durch Analogieschluß. Erinnern Sie sich an den Planeten von Thetis Alpha, der Fitzgerald hieß, wo man ein großes Tier, das Pferd genannt wurde, für alles benutzte – zum Ziehen von Wagen und auch zu Rennen? Schön: Angenommen, Sie würden einen Ort besuchen, wo man Ihnen gesagt hat, daß einige Pferde das Reden gelernt hätten. Während Sie dort arbeiten, kommt jemand, um Ihnen zu helfen, und zieht eine räudige alte Mähre hinter sich her, die einen Strohhut auf dem Kopf sitzen hat und ein Bündel auf dem Rücken trägt. – Du mußt entschuldigen, Karst, aber Geschäft ist Geschäft. – Sie werden doch nicht annehmen, daß dieses Pferd eines von den redenden Pferden ist. Sie sind es einfach nicht gewöhnt, in einem Pferd etwas zu sehen, mit dem man sich unterhält.«
    »Also gut«, sagte Hazleton und grinste, als er Karsts verlegene Miene sah. »Was haben Sie vor, Boß? Ich nehme an, Sie haben sich eine Strategie zurechtgelegt. Haben Sie

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