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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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das Leben zur Hölle machen! Und diese Geschichte hier bereitet ihm schlaflose Nächte!«
    Hawks schob Latourettes Hand von seinem Arm. »Die Navy hat die Entwicklung des Transmitters ursprünglich nur finanziert, weil es meine Idee war. Sie hätte das Geld für niemand anderen freigemacht. Nicht für eine verrückte Idee wie die hier.« Er starrte die Maschine an. »Selbst jetzt lassen sie Cobey nicht los und dulden nicht, daß er einen Rückzieher macht – obwohl das dort draußen so ist, wie wir es gefunden haben. Wenigstens so lange nicht, als die noch glauben, daß ich durchkomme. Um Cobey brauche ich mir keine Sorgen zu machen.« Er lächelte etwas ungläubig. »Cobey muß sich um mich Sorgen machen.«
    »Nun, wie steht’s dann um dich? Wieviel länger hältst du das noch durch?«
    Hawks trat zurück und sah Latourette nachdenklich an. »Machen wir uns jetzt Sorgen um das Projekt oder Sorgen um mich?«
    Latourette seufzte. »Schon gut, Ed. Es tut mir leid«, sagte er. »Aber was wirst du machen?«
    Hawks sah den mächtigen Transmitterkomplex an. In dem Labor hinter ihnen waren die Techniker jetzt dabei, die Lichter in den einzelnen Abschnitten der Kontrollpaneele abzuschalten. Dunkelheit senkte sich zuerst in breiten Flächen und dann in schwarzen Diagonalen über die Instrumentengalerien, als legte man Balken auf die Laufgänge darüber.
    »Den Ort, an den sie gehen, können wir nicht verändern«, sagte Hawks. »Und was die Art und Weise betrifft, wie wir sie dort hinschicken, so haben wir auch inzwischen die Grenze dessen erreicht, was wir tun können. Mir scheint, es bleibt nur noch eines übrig: Wir müssen eine andere Art von Mensch finden, den wir hinschicken. Wir brauchen einen Mann, der nicht verrückt wird, wenn er spürt, daß er stirbt.« Er blickte nachdenklich ins Innere der Maschine.
    »Es gibt alle möglichen Arten von Menschen auf der Welt«, sagte Latourette.
    »Vielleicht können wir einen Menschen finden, der den Tod nicht fürchtet, sondern ihn liebt.«
    »Einen, der schon einen Klaps hat«, sagte Latourette bitter.
    »Vielleicht ist es das. Aber ich glaube, wir brauchen ihn dennoch.« Fast alle Lichter in dem Labor waren jetzt ausgeschaltet. »Es läuft darauf hinaus, daß wir einen Mann brauchen, der sich zu dem hingezogen fühlt, was andere Männer in den Wahnsinn treibt. Und je stärker diese Eigenschaft bei ihm ausgeprägt ist, desto besser… Ein Mann, der Leidenschaft für den Tod empfindet.« Seine Augen wurden glasig, als blickte er in die Unendlichkeit. »Jetzt wissen wir also, was ich bin. Ein Zuhälter bin ich.«
    Der Personalchef von Continental Electronics war ein breitgesichtiger Mann namens Vincent Connington. Er trat munter in Hawks’ Büro und schüttelte ihm begeistert die Hand. Er trug einen hellblauen Seidenanzug und braune Cowboystiefel, und als er sich in den Besuchersessel niederließ, sah er sich um und meinte: »Mein Büro oben hat denselben Grundriß. Aber mit einem Teppich auf dem Boden und ein paar guten Bildern an den Wänden sieht es gleich ganz anders aus.« Er wandte sich wieder Hawks zu und lächelte. »Es freut mich, hier mit Ihnen sprechen zu können, Doktor. Ich hab’ Sie immer sehr bewundert. Da sind Sie hier Bereichsleiter und arbeiten mit Ihren Leuten zusammen. Ich sitze den ganzen Tag hinter meinem Schreibtisch und kümmere mich darum, daß meine Angestellten die Routinedinge richtig erledigen, ohne dauernd Fehler reinzubringen.«
    »Die scheinen das aber ganz gut zu machen«, sagte Hawks mit unbeteiligter Stimme. Er war, ohne daß ihm das bewußt wurde, im Begriff, in seinem Stuhl höher zu rutschen und eine Maske der Ausdruckslosigkeit über sein Gesicht zu ziehen. Sein Blick fiel kurz auf Conningtons Stiefel, löste sich dann aber gleich wieder von ihnen. »Zumindest hat mir Ihre Abteilung ein paar ausgezeichnete Techniker geschickt.«
    Connington grinste. »Keiner hat bessere bekommen.« Er beugte sich vor. »Aber das ist Routine.« Er zog Hawks’ Hausmitteilung aus der Brusttasche. »Aber das hier – diese Anforderung werde ich persönlich bearbeiten.«
    »Ich hoffe, Sie können das«, sagte Hawks mit gleichmütiger Stimme. »Ich nehme an, daß es einige Zeit erfordern wird, einen Mann zu finden, der dieses Anforderungsprofil erfüllt. Ich hoffe, es ist Ihnen bewußt, daß wir unglücklicherweise nicht viel Zeit haben. Ich…«
    Connington schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. »Oh, ich hab’ ihn schon. Ich hatte ihn schon lange

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