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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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Hawks, »Rogan, es tut mir leid.«
    »Un’ finster… un’ finster… Es hat so weh getan… un’ so kalt war es… so still…«
    Edward Hawks, D.Sc, schritt über den Betonboden des Hauptlabors. Er ließ die Hände an den Seiten herunterhängen. Er fand seinen Weg zwischen den Generatoren und Konsolen, ohne aufzublicken, und blieb schließlich vor der Empfängerbühne des Materiesenders stehen.
    Das Hauptlabor umfaßte Tausende von Quadratmetern im Keller des Gebäudes, das der Forschungsabteilung von Continental Electronics gehört hatte. Vor einem Jahr, als Hawks den Sender baute, hatte man einen Teil des Erdgeschosses und des Stockwerks darüber herausgerissen. Jetzt ragte er fast bis zur Decke auf. Laufstege durchzogen den Raum, und an den Wänden hatte man Galerien errichtet, um Zugang zu den Instrumenten zu haben. Dutzende von Hawks’ Leuten liefen herum und führten letzte Überprüfungen durch, ehe sie ihre Schicht beendeten. Ihre Schatten auf den Laufgängen verdunkelten hin und wieder die Deckenlampen und überzogen den Boden mit sich verändernden schwarzen Flecken. Hawks blickte an dem Sender empor, er wirkte verstört. Da rief plötzlich jemand: »Ed!«, und er drehte den Kopf.
    »Hallo, Sam.« Sam Latourette, sein erster Assistent, war leise herangekommen. Er war ein grobknochiger Mann mit tiefliegenden Augen, von dunklen Ringen umgeben. Hawks lächelte ihm zu. »Die Transmittermannschaft ist wohl gerade mit ihrem Nachtarock fertig geworden, wie?«
    »Du findest die Berichte morgen auf deinem Schreibtisch. An der Anlage war nichts defekt. Nirgends etwas defekt.« Latourette wartete darauf, daß Hawks Interesse zeigte. Aber der nickte nur.
    »Ed!«
    »Ja, Sam?«
    »Hör auf. Du frißt das zu sehr in dich hinein.« Wieder wartete er auf eine Reaktion, aber Hawks lächelte nur gedankenverloren die Maschine an, und da platzte Latourette heraus: »Glaubst du denn, daß du uns etwas vormachen kannst? Wie lange arbeite ich jetzt schon mit dir zusammen? Zehn Jahre? Wer hat mir denn meinen ersten Job verschafft? Wer mich ausgebildet? Einem anderen kannst du vielleicht etwas vormachen, aber mir doch nicht!« Latourette ballte die rechte Hand zur Faust und drückte sie gegen die Handfläche seiner linken. »Ich kenne dich! Aber – verdammt noch mal, Ed, es ist doch nicht deine Schuld, daß dieses Ding dort draußen ist! Was erwartest du denn – nicht nur, daß du nie Fehler machst, sondern daß auch nie etwas dabei passiert? Was willst du denn eigentlich – eine perfekte Welt?«
    Wieder lächelte Hawks. »Wir reißen ein Tor auf, wo nie eines gewesen ist«, sagte er und deutete mit einer Kopfbewegung auf die Anlage, »in einer Mauer, die wir nicht gebaut haben. Das nennt sich wissenschaftliche Forschung. Und dann schicken wir Männer durch das Tor. Das ist das menschliche Abenteuer. Und etwas auf der anderen Seite – etwas, das der Menschheit nie Ärger bereitet hat, etwas, das uns nie etwas zuleide getan hat oder uns mit dem Wissen, daß es dort war, gestört hat –, dieses Etwas tötet sie. Auf eine so schreckliche Weise, die wir nicht begreifen können, tötet es sie. Also schicke ich weitere Männer hinaus. Wie nennt man das, Sam?«
    »Ed, wir machen doch Fortschritte. Diesmal klappt es bestimmt.«
    Hawks sah Latourette eigenartig an. Der meinte etwas verstört: »Sobald wir die Fehler beseitigt haben. Mehr braucht es doch nicht.«
    Hawks’ Ausdruck änderte sich nicht, und er blieb einfach stehen, die Finger auf die graue Hammerschlag-Lackierung gestützt. »Willst du damit sagen, daß wir sie jetzt nicht mehr umbringen? Sie nur damit wahnsinnig machen?«
    »Wir müssen doch nur eine bessere Methode finden, um den Schock zu lindern, wenn der Mann spürt, daß er stirbt«, drängte Latourette. »Mehr Beruhigungsmittel, so etwas.«
    »Sie müssen trotzdem hinein«, sagte Hawks. »Wie sie es machen, ist doch gleichgültig; es duldet sie einfach nicht. Es ist einfach nicht dafür bestimmt, daß menschliche Wesen damit etwas zu tun haben. Es bringt sie um. Und kein Mensch erträgt es, zu sterben.«
    Latourettes Hand schob sich vor. Er berührte ihn vorsichtig am Ärmel seines Labormantels. »Wirst du das Programm einstellen?«
    Hawks sah ihn an.
    Latourette hielt jetzt seinen Arm umfaßt. »Cobey. Hat er dir befohlen, aufzuhören?« »Cobey kann nur Wünsche äußern«, sagte Hawks mit sanfter Stimme. »Befehlen kann er mir nichts.«
    »Er ist der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, Ed! Er kann dir

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