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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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sagte: ›Schrecklich war das. Ein lausiger Dreck! Sie hatte die Rolle fast, aber dann hat so eine kleine mexikanische Göre sie bekommen!‹«
    Hawks legte seinen Arm noch fester um ihre Schultern. Er blickte auf die See hinaus und dann zum Himmel auf. »Ein wunderschöner Ort ist das!« sagte er.
     
     
9
     
    Barker lehnte an einem Schrank, als Hawks am Morgen das Laboratorium betrat und auf ihn zuging.
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte Hawks und sah ihn prüfend an. »In Ordnung?«
    Barker lächelte schwach. »Was wollen Sie denn? Sollen wir die Handschuhe berühren, ehe wir die letzte Runde beginnen?«
    »Ich habe Sie etwas gefragt.«
    »Gut geht es mir. Okay, Hawks? Was wollen Sie denn, das ich sage? Daß ich vor Stolz fast ersticke? Daß mir bewußt ist, welch ein ungeheurer Schritt nach vorne für die Wissenschaft das ist, und daß ich stolz bin, an diesem Ereignis teilhaben zu dürfen? Ich habe das Purple Heart schon, Doc – geben Sie mir ein paar Aspirin.«
    Hawks sagte ernst: »Barker, sind Sie ganz sicher, daß Sie auf der anderen Seite der Formation herauskommen können?«
    »Wie kann ich denn sicher sein? Vielleicht gehört es zur Logik dieses Gebildes, daß man nicht gewinnen kann. Vielleicht bringt es mich aus reiner Bosheit um. Das kann ich nicht sagen. Ich kann Ihnen nur versprechen, daß ich einen Schritt vom Ende des einzig sicheren Durchganges entfernt bin. Wenn mein nächster Schritt mich nicht nach draußen führt, dann gibt es vielleicht gar keinen Weg hinaus. Dann ist es wirklich eine Tomatendose, und ich habe den Boden erreicht. Aber wenn es etwas anderes ist, dann – ja, dann ist heute der Tag.«
    Hawks nickte. »Das ist alles, was ich von Ihnen verlangen kann. Danke.« Er sah sich um. »Ist Sam Latourette am Transmitter?«
    Barker nickte. »Er hat mir gesagt, wir würden in etwa einer halben Stunde soweit sein.«
    Hawks nickte. »Schön. Dann können Sie jetzt ja Ihr Unterzeug anlegen. Aber es wird eine kleine Verzögerung geben. Wir müssen zuerst mich scannen. Ich gehe mit Ihnen.«
    Barker trat seinen Zigarettenstummel aus. Er blickte auf. »Wahrscheinlich sollte ich dazu etwas sagen. Irgendeine sarkastische Bemerkung, daß Sie jetzt unverzagt an das feindliche Ufer waten, nachdem die Truppen die Insel bereits genommen haben. Aber verdammt will ich sein, wenn ich daran gedacht habe, daß Sie es überhaupt tun würden.«
    Hawks sagte nichts und ging auf den Transmitter zu.
    »Du hast gewußt, daß wir zusätzliche Anzüge haben«, sagte er zu Latourette und legte sich in den geöffneten Panzer. Die Männer von der Navy arbeiteten rings um ihn und paßten die Schrauben an den Druckplatten an. Der Leutnant stand dabei und paßte auf. Seine Stirn war gefurcht.
    »Ja, aber das war nur für den Fall, daß wir einen verlieren«, meinte Latourette mit finsterem Blick. »Ed, etwas tun können und es tun sind zwei verschiedene Dinge. Ich…«
    »Schau, du kennst doch die Lage. Du weißt genausogut wie ich, was wir hier machen.«
    »Ed! Dort oben könnte trotzdem alles mögliche schiefgehen!«
    »Angenommen, nichts geht schief. Angenommen, Barker schafft es. Was dann? Dann steht er dort, und ich bin hier unten.« Er schob seine linke Hand vorsichtig in den Handschuh unter der Werkzeuganordnung. Der Panzer wurde geschlossen. Man rollte ihn in die Kammer, umgeben von den hunderttausend glitzernden Augen des Scanners.
    Die Lichter im Empfänger gingen an. Er schlug die Augen auf und blinzelte. Die Empfängertür wurde geöffnet, und man schob den Tisch unter ihn. Die Seitenmagneten wurden abgeschaltet, und er sank auf die Plastikfläche. »Ich fühle mich normal«, sagte er. »Habt ihr ein gutes Band bekommen?«
    »Soweit wir wissen, schon«, sprach Sam in sein Mikrofon. »Die Computer haben bei der Sendung keinen Bruch entdeckt.«
    »Nun, mehr kann man nicht verlangen«, sagte Hawks. »Also gut – schafft mich in den Transmitter zurück und laßt mich dort. Steckt Barker in seinen Anzug und schiebt ihn unter mir hinein. Heute«, sagte er, »gibt es einmal etwas Neues in den Annalen der Forschung. Heute werden wir ein Sandwich zum Mond schicken.«
    Fidanzato, der den Tisch durch die Halle schob, lachte schallend. Latourette wandte sich um und blickte ihn verzweifelt an.
    Das Sternenlicht schien mit kalter, eintöniger Intensität auf sie herunter. Es war viel kräftiger als das Licht, das des Nachts von einem mondlosen Himmel auf die Erde fällt. Vom Boden aus konnte man die vagen Umrisse des

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