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Titan 13

Titan 13

Titel: Titan 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova , Wolfgang Jeschke
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gleichmütigem Tonfall, »sind wir da unterschiedlicher Meinung. Das wird sich zwar mit der Zeit geben, aber trotzdem muß die Stadt weiter regiert werden.«
    »Also gut«, sagte Amalfi, »was steht auf der Liste?«
    »Ich lasse ein kleines Stück Heideland neben der Stadt für Probepflanzungen herrichten. Ein paar ausführliche Bodenproben sind bereits durchgeführt worden. Das gilt natürlich nur für den Augenblick. Später müssen wir uns besseres Land beschaffen. Ich habe bereits einen vorläufigen Pachtvertrag zwischen der Stadt und den Bütteln entworfen, eine Art Landtausch, damit möglichst wenig Sklaven versetzt werden müssen und wir gleichzeitig alle saisonalen Pflanzungen durchführen können – im wesentlichen ist es der alte Kolonialkontrakt, aber etwas auf die Vorurteile der Büttel abgestimmt. Ich bezweifle nicht, daß sie unterschreiben werden. Und dann…«
    »Sie werden nicht unterschreiben«, sagte Amalfi. »Nicht einmal zeigen dürfen wir ihn ihnen. Und außerdem möchte ich, daß Sie sofort alles herausreißen lassen, was Sie probeweise hier auf der Heide gepflanzt haben.«
    Hazleton fuhr sich an den Kopf. »Boß«, sagte er, »jetzt sagen Sie bloß nicht, daß das immer noch kein Ende hat – Intrigen, Intrigen und noch mal Intrigen. Ich bin das leid, das will ich Ihnen sagen. Reichen Ihnen denn die zweitausend Jahre nicht? Ich dachte, wir wären auf diesen Planeten gekommen, um uns endlich niederzulassen und seßhaft zu werden!«
    »Doch, das werden wir auch. Aber Sie haben es mir ja gestern selbst gesagt; es gibt im Augenblick hier andere Leute, denen dieser Planet gehört – Leute, die wir nicht einfach verjagen können. So, wie die Dinge jetzt stehen, dürfen wir ihnen nicht den geringsten Hinweis geben, daß wir vorhaben, uns hier niederzulassen; sie sind ohnehin schon argwöhnisch genug und beobachten uns die ganze Zeit.«
    »O nein«, sagte Dee. Sie trat vor und legte Amalfi die Hand auf die Schulter. »John, Sie haben uns doch nach dem langen Flug versprochen, daß wir hier seßhaft werden würden. Nicht notwendigerweise auf diesem Planeten. Aber irgendwo hier draußen außerhalb der Galaxis. Sie haben es doch versprochen, John.«
    Der Bürgermeister blickte zu ihr auf. Für sie war es kein Geheimnis und auch nicht für Hazleton, daß er sie liebte; aber beide kannten sie auch das grausam-gerechte Okie-Gesetz, das dem Bürgermeister einer Okie-Stadt jede dauerhafte Bindung an eine Frau verbot – und kannten auch die eiserne Loyalität in Amalfi, die ihn gezwungen hätte, nach jenem Gesetz auch dann zu handeln, wenn es überhaupt nicht existiert hätte. Bis zu der plötzlichen Krise in der Acolyte-Wolke, die Amalfi gezwungen hatte, Hazleton jene Liebe zu offenbaren, hatte keiner der beiden jungen Leute sie geahnt, fast neun Jahrzehnte lang nicht geahnt.
    Aber Dee als relativer Neuling unter Okies war nicht nur das, sondern auch eine Frau. Nur zu wissen, daß sie geliebt wurde, war ihr zu wenig. Sie begann bereits, ihr Wissen zu gebrauchen.
    »Natürlich habe ich es versprochen«, sagte Amalfi. »Ich habe meine Versprechen fast zweitausend Jahre lang gehalten und werde das auch weiterhin tun. Tatsache ist nur, daß die Stadtväter mich erschießen ließen, wenn ich es nicht täte – wie sie es mit Mark ja schon mehr als einmal beinahe getan hätten. Dieser Planet wird unser Zuhause sein, wenn Sie mir dabei nur etwas helfen. Er ist aus einer ganzen Anzahl von Gründen der beste aller Planeten, die wir bis jetzt entdeckt haben – und darunter sind auch einige Gründe, die Sie erst erkennen werden, wenn Sie die Winter-Konstellationen hier sehen und dann noch ein paar weitere, die erst in etwa hundert Jahren zutage treten werden. Aber es gibt da eine Sache, die außerhalb meiner Möglichkeiten liegt, und das ist die sofortige Lieferung.«
    »Nun gut«, sagte Dee. Dann lächelte sie. »Ich habe Vertrauen zu Ihnen, John, das wissen Sie. Aber es ist so schwer, Geduld zu haben.«
    »Wirklich?« sagte Amalfi überrascht. »Jetzt, wo ich daran denke, erinnere ich mich, daß mir einmal derselbe Gedanke kam, als wir He gekippt haben. Im Rückblick scheint mir das Problem nicht mehr so groß.«
    »Boß, Sie sollten uns einige Alternativ-Vorschläge machen«, mischte sich die Stimme des Stadtdirektors ein. Sie klang kühl. »Abgesehen, möglicherweise, von Ihnen selbst, ist jeder Mann und jede Frau und jeder Straßenköter in der Stadt bereit, sich über den ganzen Planeten auszubreiten, sobald

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