Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titan 19

Titan 19

Titel: Titan 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
Vom Netzwerk:
warteten. »Es heißt, die Stadt sei mit Ausnahme der Flickos gesäubert, und ihr wißt ja, wo die sich verstecken. Wenn ihr auf der Straße seid, dann strahlt ihr alles nieder, was sich bewegt!« Sergeant Kregg grinste, gab seinen Leuten das Zeichen, die Nullgravs einzuschalten. Jetzt waren wir wieder über der Stadt.
    »Okay, Sergeant, packen wir’s an!« schrie ich. Ich sprang als erster durch die erste Luke hinunter in die Schwärze von Sathos, wo die Flickobande wartete. Sie hatten keine Schwärzebombe erwartet. Sie waren verstreut und verwirrt und trotzdem wußten sie, wie man kämpft. Die Lähmpistolen knatterten, als meine Leute auf den Straßen landeten und anfingen, die Flickos zu jagen. Sergeant Kregg und ich suchten uns ihre Anführer heraus, die sich in der Innenstadt versteckt hatten. Sie hatten einen Übelmacher vor ihrem Versteck aufgebaut, der die Straßen besprühte, aber der Sergeant und ich konnten uns aus seiner Schußlinie halten und fanden die Gesuchten schließlich im zweiten Stock; inzwischen begann es bereits wieder heller zu werden.
    Hinter einem Treppenvorsprung geschützt, rief der Sergeant unser stereotypes »Wir-sind-hier-um-euch-zu-helfen«. Sie antworteten mit einem Strahl aus ihrem Übelmacher, konnten ihn aber nicht erreichen. Ich gab von meiner Straßenseite aus ein paar Lähmschüsse ab, aber sie waren ebenfalls geschützt.
    »Stur!« sagte Kregg. »Aber wir beide schnappen uns die schon.«
    »Nehmen wir Schlafgas; ich hab’s eilig«, sagte ich. Enttäuschung zog über sein Gesicht. »Das ist ein Befehl, Sergeant!«
    Das Gas tat seine Wirkung. Bald hatten wir sie alle ›gefesselt und gezählt‹. Kregg rief das Schiff, während ich die Einzelheiten des Einsatzes aufzeichnete.
    »Irgendwelche Ausfälle, Sergeant?«
    »Einer hat sich am Ellbogen aufgeschürft, sonst nichts, Sir.« Er und die Männer trieben unsere Gefangenen an Bord, dann kam er zurück.
    »Der schnellste Einsatz, den ich je gesehen habe«, sagte er im vertraulichen Ton. »Ich wette, das ist ein Patrouillenrekord, Sir!«
    Das wußte ich auch, und es tat mir gut, aber natürlich durfte ich ihn das nicht merken lassen. So brummte ich bloß und erwiderte seine Ehrenbezeigung. »Übergib sie den hiesigen Psycho-Ärzten und bring deine Leute zum Marshauptquartier zurück. Ich kehre via Materiesender zurück, damit ich rechtzeitig für die Amtsübergabe des Commanders dort bin. Übernehmen Sie das Schiff, Sergeant!«
    An der Materiesenderstation waren ein paar alte Leute, aber als sie meine blau-goldene Uniform sahen, machten sie mir Platz.
    »Hier herein, Captain!« sagte der Beamte und führte mich zur nächsten Zelle. Als ich auf den weichen Kissen Platz nahm, verspürte ich einen Anflug von Bedauern. Ich hätte es vorgezogen, mein Schiff zurückzufliegen. Die Spacebolt war ganz bestimmt das schnittigste, schnellste Schiff im ganzen Sektor, und es hätte sicher gut ausgesehen, wenn ich selbst die Landung durchgeführt hätte, aber uns war die Zeit knapp geworden. Selbst per Materiesender konnte ich von Glück reden, wenn ich rechtzeitig für die Feier da war.
    Als ich auf dem Mars aus der Empfängerzelle trat, erwartete mich Wenda. Sie salutierte; in ihrer Paradeuniform wirkte sie noch hübscher als ich sie in Erinnerung hatte. Ich würde auf mich aufpassen müssen und mich ihr ein wenig fernhalten, wenn ich nicht ein paar Jahre zu früh Schluß machen wollte.
    »Tommy, ich war noch nie bei einer Abschiedsparade«, sagte sie, während wir den Korridor hinuntereilten. »Ist das sehr aufregend?«
    »Fast so langweilig, wie wenn man mit dem Materiesender reist.« Das meinte ich natürlich nicht so. Diese Feiern waren herrlich. Aber die hier würde mir keinen Spaß machen.
    Wir waren inzwischen auf der Treppe. »Wie der Chef wohl damit zurechtkommt? Ich meine, er weiß ja schließlich, daß das die letzte ist.«
    »Ich nehme an, daß er sich daran gewöhnt hat«, meinte sie gleichgültig. Jetzt hörten wir schon die Menge draußen auf dem Platz.
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, daß ich irgend jemandem sagen mußte, wie mir zumute war. »Das ist nicht fair, Wenda, es ist einfach nicht fair! «
    Sie trat einen Schritt zurück und sah mich besorgt an. »Du meinst, daß der Chef seinen Abschied nehmen muß? Das ist für die Patrouille, Tommy – das weißt du doch. Nur so kriegen die jüngeren Offiziere ihre Chance.«
    »Die kriegen noch genügend Chancen! Wenda, der Chef ist so gut wie eh und je. Der wird mit allem

Weitere Kostenlose Bücher