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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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strich über die aufgerichteten, fast nur symbolisch wirkenden Knospen ihrer Brüste.
    »Du bist schön«, sagte er und dann küßte er sie.
     
     
II
     
    Als sie den Gletscher hinter sich gebracht hatten, kamen sie auf dem harten Schnee leichter voran. Binnen einer Stunde hatten sie die Felsnase erreicht. Sie reckte sich über ihnen auf, vor dem grünlich gefärbten Himmel, schwarz und von Schrunden zerfressen. Tjond ließ ihren Blick an der Felsnadel nach oben wandern. Sie hätte weinen können.
    »Das ist zu hoch! Da kann man unmöglich hinaufklettern. Mit dem Gravschlitten könnten wir die Spitze erreichen.«
    »Das haben wir doch schon besprochen«, sagte Hautamaki und sah Gulyas an, wie er das immer tat, wenn er mit ihr redete. »Ich werde keine Strahlungsquellen in die Nähe dieses Geräts bringen, so lange wir nicht festgestellt haben, was es ist. Von unseren Luftaufnahmen kann man nichts lernen, nur daß es sich allem Anschein nach um eine nicht gewartete Maschine irgendeiner Art handelt. Ich steige als erster hinauf. Sie können nachkommen. Bei dieser Art von Felsen ist das nicht schwierig.«
    Es war nicht schwierig – es war ausgesprochen unmöglich. Sie mühte sich ab und stürzte und schaffte es nicht einmal, auch nur eine Körperlänge hoch an dem Felsen hinaufzuklettern. Am Ende löste sie ihr Seil. Als die beiden Männer über sie hinweggeklettert waren, schluchzte sie verzweifelt in ihre Hände. Gulyas mußte sie gehört haben, oder er wußte zumindest, wie ihr zumute war, denn er rief zu ihr hinunter. »Wenn wir oben an der Spitze angelangt sind, lasse ich dir ein Seil mit einer Schlinge herunter. Da steckst du die Arme hinein, und ich zieh' dich hinauf.«
    Sie war ganz sicher, daß er das nicht schaffen würde, aber sie mußte es versuchen. Die Boje – vielleicht stammte sie nicht von Menschen!
    Das Seil schnitt in ihre Haut, und zu ihrem Erstaunen konnte er sie hinaufziehen. Sie gab sich die größte Mühe, nicht gegen die Klippe zu stoßen und herumgeworfen zu werden: und dann streckte sich ihr Gulyas' Hand entgegen, um ihr hinaufzuhelfen. Hautamaki hielt das Seil – und sie wußte, daß es die Kraft jener muskelbepackten Arme und nicht ihr Mann gewesen war, die sie so schnell nach oben gezogen hatte.
    »Hautamaki, vielen Dank, daß Sie…« »Wir werden jetzt das Gerät untersuchen«, sagte er, ohne sie ausreden zu lassen und sah Gulyas dabei an. »Sie werden beide hier bei meinem Rucksack bleiben. Halten Sie sich fern von mir, so lange ich nichts Gegenteiliges befehle!« Er machte auf dem Absatz kehrt und ging zielbewußt auf den Vorsprung zu, wo die Maschine stand. Höchstens einen Schritt von ihr entfernt kniete er nieder, so daß sein Körper den größten Teil der Maschine verdeckte, und blieb viele Minuten lang in dieser verkrampften Haltung. »Was tut er denn?« flüsterte Tjond und klammerte sich an Gulyas. »Was ist das? Was sieht er?«
    »Kommen Sie herüber!« sagte Hautamaki und richtete sich auf. Seine Stimme hatte einen Klang, wie sie ihn noch nie zuvor gehört hatten. Sie rannten auf ihn zu, glitten auf dem vom Eis glasigen Felsgestein aus, und blieben erst stehen, als sie seinen ausgestreckten Arm erreicht hatten.
    »Was halten Sie davon?« fragte Hautamaki, ohne den Blick von der kompakt wirkenden Maschine zu lösen, die vor ihnen am Felsen befestigt war.
    Sie war ziemlich schwer zu beschreiben. Da war zunächst das Gebilde in der Mitte: eine Halbkugel aus gelblichem Metall, die sich an den Felsen zu klammern schien, und deren Unterseite sich nichts aus den Unregelmäßigkeiten darunter zu machen schien. Davon gingen kurze Stummelarme aus dem gleichen Material aus, die rings herum dicht am Boden angeordnet waren. Jeder Arm lief in ein kürzeres Stück Metall aus. Sie waren alle unterschiedlich ausgebildet, aber alle wiesen wie suchende, tastende Finger zum Himmel. Ein armdickes Kabel wuchs aus der Seite der Halbkugel heraus und kroch zu einem höheren Felssockel hinüber. Dort wurde es plötzlich gerade und stach senkrecht nach oben, reckte sich über ihren Köpfen in die Luft. Gulyas deutete darauf.
    »Ich habe keine Ahnung, wozu die anderen Teile dienen, aber ich wette, daß das die Antenne ist, die das Signal aussandte, das wir beim Eintritt in dieses System auffingen.«
    »Könnte sein«, räumte Hautamaki ein. »Aber was ist mit dem anderen?«
    »Eines von diesen Dingen, das zum Himmel weist, sieht wie ein kleines Teleskop aus«, meinte Tjond. »Wahrscheinlich ist es

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