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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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etwas hereinbekommen.«
    »Bloß Interferenzen. Aber ich sende ein Signal aus, ein Bild dieser Kabine. Wenn sie die richtigen Geräte haben, sollten sie unser Signal analysieren und sich anpassen können… Da, sehen Sie, auf dem Bildschirm! Die arbeiten schnell.«
    Farbenkaskaden wanderten über den Bildschirm. Dann tauchte ein Bild auf, verschwamm und wurde dann deutlich. Tjond stellte es scharf, und plötzlich war das Bild ganz klar. Die beiden Männer blickten auf den Schirm. Ihre Augen wurden starr. Hinter ihnen stöhnte Tjond.
    »Zumindest keine Schlangen oder Insekten, dem Schicksal sei Dank.«
    Das Geschöpf auf dem Bildschirm starrte sie ebenso gebannt an. Man konnte seine relative Größe nicht abschätzen, aber jedenfalls war es humanoid. Drei lange Finger mit dicken Häuten dazwischen und einem entgegengestellten Daumen. Nur der obere Teil seiner Figur war sichtbar, und die war bekleidet, so daß man keine physischen Einzelheiten erkennen konnte. Aber das Gesicht des Lebewesens war deutlich auf dem Schirm zu erkennen. Es war von goldener Farbe, haarlos, mit großen, fast kreisrunden Augen. Wenn seine Nase die eines Menschen gewesen wäre, so hätte man wohl gesagt, daß sie gebrochen war, ins Gesicht hinein, mit geweiteten Nasenlöchern. Dies und die gespaltene Oberlippe ließen das Geschöpf für menschliche Augen grimmig erscheinen.
    Aber diesen Maßstab durfte man nicht anlegen. Nach seinen eigenen Begriffen war es vielleicht schön.
    »S'bb'thik«, sagte das Geschöpf. Die Sprache wurde jetzt ebenfalls über ihren Bildschirm übertragen. Die Stimme war schrill und quäkte etwas.
    »Ich grüße Sie ebenfalls«, sagte Hautamaki. »Wir bedienen uns also beide gesprochener Sprachen und werden lernen, einander zu verstehen. Wir kommen in Frieden.«
    »Mag sein, daß wir das tun, aber für diese Aliens kann ich das nicht sagen«, unterbrach Gulyas. »Sehen Sie doch auf Schirm drei.«
    Dort war ein vergrößertes Bild von einer der vorderen Kameras zu sehen, die auf den Planetoiden gerichtet war, dem sie sich näherten. Vor der goldenen Oberfläche des Himmelskörpers zeichnete sich eine Gruppe dunkler Bauten ab, die mit einem Wald von Antennen gekrönt waren. Rings um die Gebäude standen kreisförmige Gebilde mit kurzen, rohrähnlichen Geräten, die an schwere Waffen erinnerten. Die Tatsache, daß einige davon auf sie gerichtet waren, verstärkte dieseÄhnlichkeit noch. Die offenen Mündungen richteten sich auf das näherkommende Schiff.
    »Ich verringere jetzt unsere Geschwindigkeit«, sagte Hautamaki und drückte schnell hintereinander die entsprechenden Knöpfe. »Schalten Sie hier eine Kamera ein und zeigen Sie denen ein vergrößertes Bild ihrer Waffen! Wir werden jetzt gleich herausfinden, welches ihre Absichten sind.«
    Als sie in bezug auf den goldenen Planetoiden zum Stillstand gekommen waren, drehte Hautamaki sich um und wies auf den Wiedergabeschirm, wobei er langsam auf das Bild der Waffen deutete. Dann tippte er sich selbst auf die Brust und hob beide Hände vor sich, die Finger gespreizt, leer. Das Alien hatte diese etwas naiv wirkende Pantomime mit glitzernden goldenen Augen beobachtet. Jetzt wiegte er den Kopf hin und her und wiederholte Hautamakis Gesten, tippte sich selbst mit dem langen Mittelfinger auf die Brust und wies dann in den Schirm.
    »Er hat sofort verstanden«, sagte Gulyas. »Die Waffen – sie wenden sich ab, werden eingezogen.«
    »Wir setzen den Anflug fort! Zeichnen Sie das auf?«
    »Bild, Ton, sämtliche Instrumentenanzeigen. Wir haben seit der ersten Sichtung des Sterns mitgeschnitten, und die Bänder werden, wie von Ihnen angeordnet, in den Safe gebracht. Ich frage mich, was jetzt als nächster Schritt kommt?«
    »Den haben die bereits getan. Sehen Sie!«
    Das Alien griff aus dem Aufnahmebereich der Kamera und brachte einen Gegenstand ins Bild, der wie eine Metallkugel aussah, und den er leicht in der einen Hand hielt. Aus der Kugel ragte etwas Rohrähnliches heraus, und an dem Rohr war ein Hebel befestigt. Als das Alien den Hebel niederdrückte, hörten sie ein Zischen.
    »Ein Gastank«, sagte Gulyas. »Ich möchte wissen, was das bedeuten soll? Nein – das ist nicht Gas, das muß ein Vakuum sein. Sehen Sie doch, das Rohr saugt die Körner auf, die auf dem Tisch verstreut sind.« Das Alien hielt den Hebel niedergedrückt, bis das Zischen verstummte.
    »Raffiniert«, sagte Hautamaki. »Jetzt wissen wir, daß sich im Inneren des Tanks eine Probe ihrer Atmosphäre

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