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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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befindet.«
    Es war kein mechanisches Antriebsmittel zu erkennen, aber die Kugel schoß jetzt auf ihr Schiff zu, das über dem goldenen Planetoiden im Orbit stand. Jetzt hielt die Kugel dicht vor dem Schiff an und tanzte – deutlich von den Luken aus zu sehen – in einem kleinen Bogen hin und her.
    »Irgendein Energiestrahl«, sagte Hautamaki, »obwohl die Außeninstrumente nichts registrieren. Ich hoffe, wir finden heraus, wie das gemacht wird. Ich werde jetzt die Außenluke öffnen.«
    Als die Luke aufklappte, beschleunigte die Kugel ruckartig und verschwand vor ihren Augen, und dann sahen sie über die Kamera in der Luftschleuse, daß sie drinnen sanft zu Boden sank. Hautamaki schloß die Tür und wies auf Gulyas.
    »Nehmen Sie sich ein Paar Isolierhandschuhe und tragen Sie den Tank ins Labor. Führen Sie die üblichen Luftanalysen durch, die wir zur Erprobung planetarischer Atmosphären vorgesehen haben. Sobald Sie die Probe entnommen haben, leeren Sie den Tank und füllen ihn mit unserer eigenen Luft und werfen ihn durch die Schleuse hinaus.«
    Die Analysegeräte überprüften die fremde Luftprobe, während mutmaßlich die Aliens das gleiche mit ihrem Tank voll Schiffsatmosphäre taten. Es handelte sich um Routineanalysen, die schnell vonstatten gingen, und der Bericht erschien in verschlüsselter Form auf der Anzeigetafel im Kontrollraum.
    »Nicht atembar«, sagte Gulyas, »zumindest für uns. Die Luft scheint genügend Sauerstoff zu enthalten, mehr als genug. Aber der Schwefelanteil würde uns Löcher in die Lungen fressen. Die müssen einen hübsch widerstandsfähigen Metabolismus haben, um solches Zeug einzuatmen. Eines steht fest, wir werden nie in Wettbewerb um dieselben Welten geraten…«
    »Sehen Sie! Das Bild wechselt«, sagte Tjond und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Bildschirm.
    Das Alien war verschwunden; die Kamera schien jetzt über der Oberfläche des Planetoiden im Weltraum zu hängen. Eine durchsichtige Ausbuchtung auf der Planetoidenoberfläche erfüllte den Bildschirm. Jetzt trat das Alien vor ihren Augen von unten in diese Ausbuchtung hinein. Wieder wechselte die Szene; jetzt blickten sie aus dem Inneren der Kammer mit den durchsichtigen Wänden auf das Alien. Es kam auf die Kamera zu, aber ehe es sie erreichte, blieb es stehen und lehnte sich gegen etwas Unsichtbares.
    »Da ist eine durchsichtige Wand, die die Kuppel in zwei Hälften teilt«, sagte Gulyas. »Langsam fange ich an zu begreifen.«
    Die Kamera entfernte sich von dem Alien, schwebte in die entgegengesetzte Richtung, wo das glasklare Material der Wand einen Eingang aufwies. Die Tür stand ins Weltall offen.
    »Das ist recht klar«, sagte Hautamaki und stand auf. »Die Wand in der Mitte muß luftdicht sein, so daß man die Kuppel als Konferenzsaal benutzen kann. Ich werde gehen. Zeichnen Sie alles auf!«
    »Das sieht mir wie eine Falle aus«, sagte Tjond und spielte unruhig mit ihren Fingern, während sie auf die einladend offene Tür auf dem Bildschirm sah. »Das ist riskant…«
    Hautamaki lachte, das erste Lachen, das sie von ihm hörten, während er in seinen Druckanzug stieg. »Eine Falle! Glauben Sie etwa, daß die sich all die Mühe gemacht haben, nur um mir eine Falle zu stellen? Das ist doch lächerlich! Und wenn es eine Falle wäre – hielten Sie es für möglich, sich hier fernzuhalten?«
    Er stieß sich vom Schiff ab. Seine Gestalt im Schutzanzug schwebte davon und wurde kleiner und kleiner.
    Stumm beobachteten sie auf dem Bildschirm das Zusammentreffen und rückten dabei, ohne es zu bemerken, näher aneinander heran. Sie sahen, wie Hautamaki sanft durch die offene Tür hineingezogen wurde, bis seine Füße den Boden berührten. Er wandte sich um und sah zu, wie sich die Türe schloß, während aus dem Radio ein Zischen zu hören war, zuerst schwach, dann lauter und immer lauter werdend.
    »Das klingt, als würden die Luft in den Raum pumpen«, sagte Gulyas.
    Hautamaki nickte. »Ja, ich kann es jetzt hören, und der Druckanzeiger bestätigt es. Sobald normaler atmosphärischer Druck erreicht ist, nehme ich meinen Helm ab.«
    Tjond wollte protestieren, verstummte aber, als ihr Mann warnend die Hand hob. Dies war eine Entscheidung, die Hautamaki treffen mußte.
    »Riecht atembar«, sagte Hautamaki, »wenn auch mit leichtem metallischen Beigeschmack.«
    Er legte seinen Helm beiseite und streifte den Schutzanzug ab. Das Alien stand an der Trennwand, und Hautamaki ging auf das Wesen zu, bis sie sich von

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