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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden, fast auf gleicher Höhe. Das Alien legte die Hand flach gegen die durchsichtige Wand, worauf der Mensch seinerseits die Hand auf dieselbe Stelle legte. So begrüßten sie sich, so nahe sie konnten, nur von einem Zentimeter Substanz getrennt. Ihre Augen musterten einander, und sie starrten sich lange Zeit an, versuchten, die Absicht des anderen zu erkennen, versuchten zu kommunizieren. Das Alien wandte sich zuerst ab und ging an einen Tisch, auf dem eine Vielzahl von Gegenständen lag. Es hob einen davon auf und hielt ihn Hautamaki hin. »Kilt«, sagte das Alien. Der Gegenstand sah wie ein Stück Stein aus.
    Jetzt bemerkte Hautamaki zum erstenmal den Tisch auf seiner Seite der Trennwand. Auf ihm schienen sich dieselben Gegenstände wie auf dem anderen Tisch zu befinden, und der erste davon war ein ganz gewöhnlicher Steinbrocken. Er hob ihn auf.
    »Stein«, sagte er und wandte sich dann der Fernsehkamera und den unsichtbaren Zuschauern im Schiff zu. »Anscheinend kommt zuerst eine Sprachlektion. Das ist offensichtlich. Sorgen Sie dafür, daß das separat aufgezeichnet wird. Dann können wir den Computer für maschinelle Übersetzung programmieren, falls die Aliens das nicht selbst tun.«
    Der Sprachunterricht kam nur langsam voran, sobald der Vorrat an einfachen Dingwörtern mit körperlichen Entsprechungen erschöpft war. Dann wurden Filme gezeigt, die offensichtlich lange vorher vorbereitet waren, Filme mit einfachen Handlungen, und der Austausch von Tätigkeitswörtern und Zeiten begann. Das Alien machte keine Anstalten, ihre Sprache zu lernen, er bemühte sich lediglich, eine genaue Identität der Wörter herzustellen. Auch sie zeichneten auf. Während die Sprachlektionen ihren Fortgang nahmen, blickte Gulyas immer finsterer, und er begann sich Notizen zu machen und schließlich eine Liste, die er genau überprüfte. Am Ende unterbrach er die Lektion.
    »Hautamaki – das ist wichtig! Stellen Sie fest, ob die nur ein Vokabular ansammeln, oder ob sie nur einen MT mit diesem Material speisen.«
    Die Antwort kam von dem Alien selbst. Es drehte den Kopf zur Seite, als lauschte es einer fernen Stimme und sprach dann in ein tassenähnliches Gebilde am Ende eines Drahtes. Einen Augenblick darauf war Hautamakis Stimme zu hören. Völlig ausdruckslos, da jedes Wort separat aufgezeichnet worden war.
    »Ich spreche durch eine Maschine… ich spreche meine Sprache… eine Maschine spricht Ihre Sprache zu Ihnen. Ich bin Liem… wir müssen mehr Wörter in Maschine haben, ehe gut sprechen.«
    »Das duldet keinen Aufschub!« sagte Gulyas. »Sagen Sie ihnen, daß wir eine Probe von einer ihrer Körperzellen wollen, irgendeiner Zelle! Das ist kompliziert, aber versuchen Sie, das denen klarzumachen!«
    Die Aliens waren einverstanden. Sie bestanden nicht darauf, ihrerseits eine Probe zu erhalten, akzeptierten jedoch eine. Ein abgedichteter Behälter brachte ein gefrorenes Stück von etwas, das wie Muskelgewebe aussah, zum Schiff hinüber. Gulyas eilte ins Labor.
    »Kümmer du dich um die Aufnahmen!« wies er seine Frau an. »Ich glaube nicht, daß das besonders lang dauern wird.«
    Damit hatte er recht. Binnen einer Stunde war er fertig und trat so leise neben Tjond, daß diese seine Anwesenheit erst bemerkte, als er neben ihr stand. Sie hatte sich voll und ganz auf die Sprachlektion konzentriert.
    »Dein Gesicht«, sagte sie. »Was ist denn? Was hast du festgestellt?«
    Er lächelte trocken. »Nichts Schlimmes, das kann ich dir versprechen. Aber die Dinge sind ganz anders, als wir angenommen hatten.«
    »Was denn?« fragte Hautamaki vom Bildschirm aus. Er hatte ihre Stimmen gehört und sich der Kamera zugewandt.
    »Was für Fortschritte haben Sie denn mit der Sprache gemacht?« wollte Gulyas wissen. »Können Sie mich verstehen, Liem?«
    »Ja«, sagte das Alien, »fast alle Wörter sind jetzt klar. Aber die Maschine hat nur ein Reservoir von ein paar tausend Wörtern, Sie müssen also darauf achten, daß Sie einfach sprechen.«
    »Ich verstehe. Das, was ich sagen möchte, ist sehr einfach. Zuerst eine Frage. Ihr Volk, kommt es von einem Planeten, der einen Stern hier in der Nähe umkreist?«
    »Nein, wir sind einen weiten Weg bis zu diesem Stern gereist, und haben immer wieder gesucht. Meine Heimatwelt ist dort draußen, zwischen jenen Sternen.«
    »Leben alle Ihre Leute auf jener Welt?«
    »Nein, wir leben auf vielen Welten, aber wir sind alle Kinder von Kindern von Kindern von Leuten, die

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