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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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symbolisch.«
    »Sie erwarten doch nicht etwa, daß wir ebenfalls die Kleider ausziehen, oder?« fragte Tjond, immer noch zornig.
    »Keineswegs. Tun Sie, wie Sie es für richtig halten. Ich versuche nur, meine Gründe zu erklären, damit wir einhellig handeln können, wenn wir den intelligenten Geschöpfen gegenübertreten, die die Funkboje erbaut haben. Die Forschungsbehörde weiß jetzt, wo wir sind. Wenn wir nicht zurückkehren, wird ein künftiges Kontaktteam durch das komplette Arsenal des Todes geschützt sein, das die Menschheit besitzt. Also werden wir jetzt unseren Aliens jede Chance bieten, uns zu töten – falls das ihre Absicht ist. Die Vergeltung wird folgen. Wenn sie keine kriegerischen Intentionen haben, werden wir friedlichen Kontakt herstellen. Das für sich ist Grund genug, hundertmal sein Leben zu riskieren. Ich brauche Ihnen die monumentale Wichtigkeit eines solchen Kontaktes nicht zu erklären.«
    Die Spannung wuchs, als die Zeit für den Durchbruch heranrückte. Die Kiste mit den Handwaffen, den Explosionskörpern und den Giften aus dem Labor – selbst den großen Messern aus der Küche – war schon lange abgeworfen worden. Sie befanden sich alle im Kontrollraum, als die Glocke leicht anschlug, und sie wieder in den normalen Weltraum hinausbrachen. Hier, am Rande der Galaxis, drängten sich die meisten Sterne auf einer Seite. Vor ihnen lag ein Abgrund der Schwärze, in dem ein einzelner Stern leuchtete.
    »Das ist er«, sagte Gulyas und wandte sich wieder dem Spektralanalysegerät zu, »aber wir sind noch nicht nahe genug, um klar sehen zu können. Machen wir noch einen Sprung?«
    »Nein«, sagte Hautamaki, »ich möchte zuerst eine Clevs-Beobachtung.«
    Der empfindliche Clevsbildschirm begann zu leuchten, als der Druck absank, und verdunkelte sich dann langsam. Gelegentlich waren Lichtblitze von ihrer Oberfläche zu sehen, als einzelne Luftmoleküle auf sie trafen, dann hörte das auf. Der vordere Schirm nahm die Schwärze des äußeren Weltraums an, und dann tauchte in seiner Mitte das Bild des Sterns auf.
    »Das ist unmöglich«, stieß Tjond aus, die auf dem Beobachtersitz Platz genommen hatte.
    »Nicht unmöglich«, sagte Hautamaki. »Nur unmöglich natürlichen Ursprungs. Seine Existenz beweist, daß das, was wir sehen können, konstruiert werden kann und gebaut worden ist – wir fliegen weiter.«
    Das Bild des Sternes brannte unwirklich vor ihnen. Der Stern selbst in der Mitte war ganz normal – aber wie sollte man die drei ineinander verschlungenen Ringe erklären, die ihn umgaben? Sie hatten die Ausmaße von Planetenbahnen. Selbst wenn sie so dünn wie der Schweif eines Kometen waren, so war ihre Herstellung doch eine unglaubliche Leistung. Und was mochten wohl die farbigen Lichter auf den Ringen bedeuten, die offenbar ihr Zentralgestirn wie verrückte Elektronen umkreisten?
    Der Schirm blitzte, und das Bild verblaßte.
    »Das kann nur ein Leuchtfeuer sein«, sagte Hautamaki und nahm den Helm ab. »Seine Funktion ist, Aufmerksamkeit zu erwecken, so wie die Funkboje, die uns zu jenem Planeten führte. Welche Rasse, die neugierig genug ist, um Raumschiffe zu bauen, könnte der Anziehung widerstehen, die von so etwas ausgeht?«
    Gulyas gab die Kurskorrekturen in den Computer ein. »Trotzdem ist es verblüffend«, sagte er. »Wenn sie über die physischen Möglichkeiten verfügen, so etwas zu bauen, weshalb haben sie dann nicht eine Forscherflotte gebaut und selbst Kontakte hergestellt – anstatt zu versuchen, die Kontakte hierher zu lenken?«
    »Ich hoffe, daß wir die Antwort darauf bald finden werden. Aber wahrscheinlich liegt das in ihrer fremdartigen Psychologie begründet. Für ihre Denkweise ist das vielleicht selbstverständlich. Und Sie werden zugeben müssen, daß es ja immerhin funktioniert hat.«
     
     
IV
     
    Als sie diesmal aus dem Hyperraum kamen, füllten die leuchtenden Lichtringe die vorderen Luken. Ihre Radioempfänger waren eingeschaltet und suchten automatisch die Wellenbereiche ab.
    Sie empfingen gleichzeitig auf einer Anzahl von Frequenzen. Gulyas drehte das Gerät leiser.
    »Dies ist dieselbe Art von Sendung, wie wir sie von der Boje empfingen«, sagte er. »Sehr eng gebündelt. Alle Sendungen kommen von jenem goldenen Planetoiden, oder was auch sonst das sein mag. Er ist groß, scheint aber immerhin keinen planetarischen Durchmesser zu haben.«
    »Wir sind auf Kurs«, erklärte Hautamaki. »Ich übernehme die Kontrollen, sehen Sie zu, ob Sie über Video

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