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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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so hätten sie sich geschnitten.
    Taphetta raschelte: »Und die Mathematik stimmt?«
    »Sie stimmt so genau, wie das bei einem Eine-Million-Körper-Problem möglich ist.«
    »Und das ist die hypothetische Route des unbekannten Vorfahren?«
    »Nach unserem besten Wissen«, sagte Kelburn. »Und, wohingegen es Menschen gibt, die relativ nahe beieinander wohnen und untereinander nicht fruchtbar sind, können sie sich stets mit denjenigen paaren, mit denen sie vor zweihunderttausend Jahren benachbart waren!«
    »Das Nachbarschaftspaarungsprinzip. Ich habe nie eine Demonstration davon gesehen«, murmelte Taphetta, indem er seine Bänder bewegte. »Ist das der einzige Zeitraum, der die Berechnungen bestätigt?«
    »Bei plus oder minus hunderttausend Jahren bekommen wir immer noch etwas, das vielleicht die Flugbahn eines Raumschiffes sein könnte, das versucht, ein repräsentatives Territorium abzufliegen«, sagte Kelburn. »Aber es gibt noch andere Möglichkeiten der Zeitbestimmung. Auf einigen Welten, auf denen es keine anderen Säugetiere gibt, können wir die ersten menschlichen Fossilien chronologisch einordnen. Das Beweismaterial ist manchmal widersprüchlich, aber wir glauben dennoch, daß wir die Zeit richtig erfaßt haben.«
    Taphetta wies mit einem seiner Bänder auf die Karte. »Und Sie glauben, daß der Schnittpunkt der beiden Enden der Kurve Ihre ursprüngliche Heimat ist?«
    »Das nehmen wir an«, sagte Kelburn. »Wir haben das auf einige Kubiklichtjahre eingeengt – damals. Jetzt ist es viel mehr. Und wenn es ein Stern wäre, der sich schnell bewegt, dann könnte er sich natürlich völlig aus dem Bereich unserer Ermittlungen entfernt haben. Aber wir sind sicher, daß wir eine recht gute Chance haben, ihn auf dieser Fahrt zu finden.«
    »Es scheint, daß ich mich schnell entscheiden muß.« Der Bänderich blickte zu der Sichtluke hinaus, wo ein anderes Raumschiff reglos neben ihnen im All hing. »Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich noch weitere Fragen stelle?«
    »Nur zu!« lud Kelburn ihn mit einem Anflug von Zynismus ein. »Aber wenn es sich nicht um Mathematik handelt, sollten Sie Halden fragen. Er ist der Leiter der Expedition.«
    Haldens Gesicht rötete sich; der Sarkasmus war überflüssig. Zwar war Kelburn der am weitesten fortgeschrittene menschliche Typus an Bord, aber wenn es auch Unterschiede biologischer Natur und auch bezüglich der Intelligenzskala gab, so waren diese Unterschiede nicht so groß, wie man früher einmal angenommen hatte. Jedenfalls verstanden sich Nichtmenschen nur selten auf die feinen Nuancen, in denen sich die Menschen selbst voneinander zu unterscheiden pflegten. Und, ob nun höher oder niedriger, er war als Biologe ebensogut wie jener als Mathematiker. Dann war da noch die Frage der Ausbildung; er hatte bereits an einigen Expeditionen teilgenommen, während dies Kelburns erste Reise war. Verdammt, dachte er, das sollte ihm auch einigen Respekt eintragen.
    Der Blick des Bänderichs wanderte zu ihm hinüber. »Wenn man einmal von der plötzlichen Erkrankung Ihres Piloten absieht – aus welchem anderen Grund haben Sie nach mir verlangt?«
    »Das haben wir nicht. Der Mann wurde krank und benötigte eine Behandlung, die wir ihm nicht geben können. Zum Glück kam ein Schiff vorbei, und wir riefen es an, weil es bis zum nächsten Planeten vier Monate sind. Die erklärten sich einverstanden, ihn mit zurückzunehmen, und sagten uns, daß es einen Passagier an Bord gäbe, der ein ausgebildeter Pilot wäre. Wir haben Männer, die den Job provisorisch übernehmen könnten, aber die Region, die wir uns zum Ziel gesetzt haben, ist zwar kartographisch erfaßt, aber großteils unbekannt. Wir würden es vorziehen, einen Experten zu haben – und Bänderiche sind wegen ihrer Navigationsfähigkeiten berühmt.«
    Der Hinweis auf sein besonderes Talent ließ Taphetta höflich rascheln. »Ich hatte andere Pläne, aber ich kann mich meinen beruflichen Verpflichtungen nicht entziehen, und ein Notfall wie dieser sollte alle anderen früheren Vereinbarungen außer Kraft setzen. Trotzdem, was haben Sie zu bieten?«
    Sam Halden hüstelte. »Das Übliche, und ein wenig mehr. Wir haben den Bänderich-Standardvertrag kopiert und ihn ein wenig vereinfacht, und da und dort ein Prozent Gewinnanteil für den Piloten hinzugefügt, falls wir irgendwelche Entdeckungen machen sollten.«
    »Es ehrt mich, daß Ihnen unser Kontrakt so gut gefällt«, sagte Taphetta, »aber ich muß wirklich auf der unvereinfachten

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