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Titan 21

Titan 21

Titel: Titan 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss , Wolfgang Jeschke
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Ruinen ihres Lagers gespielt.«
    »Ich zweifle gar nicht an Ihrem Fachwissen«, raschelte Taphetta. »Für mich sehen alle Menschen – spät oder früh und männlich oder weiblich – bemerkenswert gleich aus. Wenn Sie Archäologe sind, dann genügt mir das.« Er hielt inne und bewegte seine Sprechbänder. »Lager, haben Sie gesagt?«
    Emmer lächelte und ließ dabei seine mächtigen Zähne sehen. »Haben Sie nie Bilder gesehen? Eindrucksvoll, aber nur ein Lager, monolithische einstöckige Gebäude, und wir würden einiges darum geben, wenn wir wüßten, woraus die bestanden. Wahrscheinlich war meine Welt eine der ersten, wo sie Station machten. Sie waren nicht gewöhnt, auf Komfort zu verzichten, also bauten sie aufwendiger als sie das später taten. Einstöckige Gebäude, und daraus können wir auf ihre Körpergröße schließen. Die Türen waren zwölf Meter hoch.«
    »Sehr groß«, pflichtete Taphetta bei. Es war schwer festzustellen, ob er beeindruckt war. »Was haben Sie in den Ruinen gefunden?«
    »Nichts«, sagte Emmer. »Es waren Gebäude da, und das war alles. Kein Fetzen mit Schrift, kein Werkzeug, kein einziges Bild. Sie haben in weniger als fünftausend Jahren eine Route zurückgelegt, die auf dreißigtausend Lichtjahre geschätzt wird – und keiner von ihnen ist unseres Wissens gestorben.«
    »Ein Schneller-als-Licht-Antrieb und ein außergewöhnlich langes Leben«, sinnierte Taphetta. »Aber sie haben keinerlei Informationen für ihre Nachkommen hinterlassen. Warum?«
    »Wer weiß? Ihre Denkprozesse waren sicherlich völlig anders als die unseren, vielleicht dachten sie, daß wir besser dran wären, wenn sie es nicht täten. Wir wissen, daß sie eine besondere Art von Planeten suchten, wie die Erde, weil sie so viele von diesem Typ besucht haben, und doch in einigen Punkten anders, weil sie nie blieben. Sie waren selbst recht besondere Leute, groß und langlebig, und vielleicht konnten sie auf keinem der Planeten, die sie fanden, überleben. Vielleicht hatten sie Mittel und Wege, um festzustellen, daß es in der ganzen Milchstraße die Art von Planeten nicht gab, die sie brauchten. Ihre Wissenschaft war ungeheuer hoch entwickelt, und als sie das erfuhren, haben sie möglicherweise ihr Zellplasma verändert und uns verlassen, in der Hoffnung, daß einige von uns überleben würden. Und das haben die meisten von uns getan.«
    »Dieser spezielle Planet kommt mir seltsam vor«, murmelte Taphetta.
    »Eigentlich nicht«, sagte Emmer. »Fünfzig menschliche Rassen haben unabhängig voneinander die Raumfahrt entwickelt, und alle fünfzig verteilten sich gleichmäßig zwischen den frühen und den späten Gattungen. Es ist wohl bekannt, daß es unter meinen Leuten einzelne gibt, die genauso klug wie die Leute von Haldens oder Merediths Art sind, aber als Ganzes besitzen wir nicht die gleiche Kapazität wie der spätere Mensch, und doch sind wir in der Zivilisation genausoweit fortgeschritten. Der Unterschied? Es muß irgendwie an den Planeten liegen, auf denen wir leben, und es ist schwer zu sagen, worin der Unterschied besteht.«
    »Was ist aus denjenigen geworden, die die Raumfahrt nicht entwickelt haben?« fragte Taphetta.
    »Wir haben ihnen geholfen«, sagte Emmer.
    Und das hatten sie, ganz gleich, wer oder was sie waren, biologisch früh oder spät, mitten in der Bronzezeit oder an der Schwelle zum Atomzeitalter – weil sie Menschen waren. Es war für Nichtmenschen manchmal erschreckend, daß die Rasse so zusammenhielt. Sie waren eigentlich nicht aggressiv, aber ihre Gesamtzahl war groß, und sie hielten sich von den anderen Rassen etwas abseits. Wieder der unbekannte Vorfahr. Wer sonst hatte schon einen solchen Ursprung vorzuweisen, und wer, so fügte man stillschweigend hinzu, ein solches von der Vorsehung vorgezeichnetes Ziel?
    Taphetta änderte die Art seiner Fragestellung. »Was, glauben Sie eigentlich, bringt es Ihnen, wenn Sie diesen unbekannten Vorfahren entdecken?«
    Halden gab ihm darauf Antwort: »Die Befriedigung zu wissen, woher wir kommen.«
    »Natürlich«, raschelte der Bänderich. »Aber diese Expedition hat eine Menge Geld gekostet. Ich kann einfach nicht glauben, daß die Erziehungsinstitute und Behörden, die das finanzieren, aus reiner intellektueller Neugierde gehandelt haben.«
    »Kulturelle Entdeckungen«, brummte Emmer. »Wie haben unsere Ahnen gelebt? Wenn ein Geschöpf in seiner Größe so stark reduziert wird, so wie wir das sind, dann ändert sich mehr als nur die Physiologie

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