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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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lauter in seinen Ohren, und dunkle Schatten bewegten sich in der smaragdfarbenen Ferne. Die Schatten wurden allmählich klarer und klarer und klarer… Schreckensgebilde mit Fledermausflügeln, die ihn verspotteten und ihn schrill verlachten, während sie auf ihn herunterstießen. Und die ganze Zeit wurde das dröhnende Pochen tiefer und lauter, wie das Trommeln eines Dämons…
    Immer schneller wirbelten jetzt die grünen Nebel. Ein Wirbel erotischen blendenden Strahlens. Die Teufel tanzten eine groteske Sarabande und schrien ihr spottendes Lied. Es schwoll zu einem furchterregenden Crescendo von Geräuschen und Bewegungen an, die Mason die Sinne raubten. Er fühlte, wie Schwärze herankroch und ihn überwältigte.
    Und dann sank er, von Dankbarkeit erfüllt, in tiefe Bewußtlosigkeit.
    Langsam erwachte Mason, mit stechenden Kopfschmerzen und einem bitteren, unangenehmen Geschmack im Mund. Er schlug die Augen auf und starrte zu der durchsichtigen Decke seines Gefängnisses empor. Er war immer noch in dem Kristallkäfig eingeschlossen, aber das grüne Gas war hinausgepumpt worden. Alasas regloser Körper lag neben ihm. Mason versuchte, sie ins Leben zurückzurufen, streifte seinen Umhang ab, hüllte ihn um das Mädchen.
    Ein scharrendes Geräusch über ihm veranlaßte ihn aufzublicken. Die Decke des Käfigs glitt zur Seite. Ein vier Fuß breiter Spalt tat sich auf, der über die ganze Länge seines Gefängnisses reichte. Er sah Pflanzenmenschen, die sich an einer Art Kran zu schaffen machten, einen rätselhaft aussehenden Metallblock so zurechtschoben, daß man ihn in das Gefängnis hinunterlassen konnte. Dann schien plötzlich irgend etwas zu geschehen, das sie beunruhigte. Die Gorichen hasteten herum. Mason konnte ihre Gedanken nicht deuten, fühlte aber plötzlich tödliche Gefahr. Wie wild rannten die Pflanzenmenschen auf den Korridor zu, der in die obere Welt führte. Ein Gedankensplitter drang in Masons Bewußtsein.
    »Die Todeslosen! Sie haben das Tor aufgebrochen…«
    Fünf Minuten später war die Kaverne verlassen. Das war die Chance zur Flucht! Mason blickte hinauf. Die glatten Wände der Zelle waren unüberwindlich. Aber über dem Spalt in der Decke hing der Metallblock vom Ausleger des Krans herunter, zu hoch, als daß man ihn erreichen konnte, es sei denn…
    Ein Seil? Mason trug nur das Lendentuch, das Erech ihm in Al Bekr gegeben hatte. Und weder jenes Tuch noch der Umhang würden ausreichen, um sein Gewicht zu tragen. Sein Blick fiel auf die stählernen Bande, mit denen er gefesselt gewesen war, und die jetzt in einem Haufen auf dem Boden lagen. Und in dem Augenblick wußte Mason, daß er das Problem gelöst hatte. Hoffentlich waren sie lang genug!
    Er hob sie auf und warf einen Blick auf Alasa. Jetzt, da er überzeugt war, daß sie in Sicherheit waren, erleichterte es ihn, daß die Lider des Mädchens zuckten – und dann schlug sie die goldenen Augen auf. Sie sah Mason an.
    »O Kent! Hilf mir aufstehen!« Sie griff nach seinem Arm, richtete sich unsicher auf. »Anscheinend sind wir nicht tot. Ich dachte, wir wären beide in der Grube von Abaddon…«
    »Vielleicht hast du damit recht«, sagte Mason grimmig. Er sagte ihr, was geschehen war. »Wenn ich das Seil um diesen Metallblock schlingen kann, können wir, glaube ich, hinausklettern.«
    »Schaffst du das?«
    Er schüttelte zweifelnd den Kopf. »Ich kann es ja versuchen…«
    Es kostete Mason einige Mühe, die Metallschlinge um den Block zu legen, und als er es schließlich geschafft hatte, glitt er aus und mußte sich weitere zehn Minuten anstrengen, dabei immer unruhiger werdend, bis er es schließlich geschafft hatte. Dann hingen die beiden Tauenden in die Zelle herunter. Mason knotete sie zusammen.
    »Ich steige als erster hinauf. Dann ziehe ich dich in die Höhe.«
    Das Tau war schlüpfrig und scheuerte Masons Haut auf. Er schlang die Beine darum und arbeitete sich mühsam in die Höhe, während Alasa das Tau unten festhielt. Endlich hatte er die Decke ihrer Zelle erreicht und schwang sich, vor Erschöpfung schwitzend, hinauf.
    »Schnell!« rief er dem Mädchen zu. Aus der Ferne waren die Geräusche eines Kampfes zu hören, so daß er befürchten mußte, daß ihre Kaverne nicht mehr lange verlassen sein würde.
    Seine Muskeln schmerzten von der Anstrengung und der mangelnden Nahrung, und als er jetzt Alasa mühsam nach oben zog, hatte er Angst, seine Sehnen würden zerreißen. Nachher freilich war es leichter. Sie rutschten zum Boden der

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