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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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weit?« fragte Mason erneut.
    »Jetzt bald.«
    Aber es dauerte eine halbe Stunde, bis die Gorichen schließlich vor einer glänzenden Tür am Ende des Gangs stehenblieben. Sie öffnete sich, und dahinter sah Mason eine riesige leuchtende Höhle, aus der ihm feuchte Wärme entgegenschlug. Ein kräftiger, irgendwie schwüler Dunst wehte ihm ins Gesicht.
    »Hier nehmen wir Nahrung auf«, erklärte einer der Gorichen. »Siehst du?«
    Etwas von ihnen entfernt, war eine lange Reihe niedriger Becken zu erkennen, die im Steinboden eingelassen waren. Eine intensive Hitze brannte auf sie herab. In dem Becken war eine schwarze, ölige Flüssigkeit zu erkennen. Jetzt ging vor Masons Augen einer der Pflanzenmenschen auf seinen Tentakeln auf den Tank zu und ließ sich hineinsinken. Dort blieb er reglos sitzen.
    »Die Strahlen von den Lampen an der Decke geben uns Stärke«, teilte einer der Gorichen Mason in einer Gedankenbotschaft mit. »In den Becken haben wir Nahrung, die künstlich erzeugt und aus unseren Minen herausgegraben wird. Sie ist in einer Flüssigkeit aufgelöst, welche die Chlorophyllumwandlung erleichtert.«
    Eine ganz logische Anordnung, begriff Mason. Pflanzennahrung, durch die Wurzeln aufgenommen – Strahlung von den mächtigen Lichtern in der Decke der Kaverne als Ersatz für die Sonnenstrahlung, die mit der unvermeidlichen Abkühlung des Sonnensystems schwächer geworden war. Doch für menschliche Wesen war solche Nahrung unbrauchbar.
    Das sagte Mason. Einer der Gorichen berührte ihn mit einer weichen Tentakelspitze am Arm.
    »Das macht nichts.«
    »Was?« Eine eisige Ahnung ließ Mason plötzlich schaudern. Er sah sich schnell um, sah überall die stumpf glänzenden Köpfe der Pflanzenmenschen. »Was meinst du damit?«
    »Ihr sollt in unseren Experimenten benutzt werden, das ist alles.«
    »Den Teufel werde ich!« stieß Mason hervor – und schlug zu. Seine Faust zuckte vor und verwandelte den Körper eines der Gorichen zu Brei. Sein Fleisch war schrecklich weich und erinnerte irgendwie an die Konsistenz eines Pilzes. Feuchtes, weiches Zeug klebt an Masons Hand. Der Gorichen, in dessen Rumpf jetzt ein riesiges Loch zu erkennen war, blieb einen Augenblick lang stehen und kam dann – allem Anschein nach unverletzt – wieder auf ihn zu. Die anderen drangen mit fuchtelnden Tentakeln auf den Menschen ein.
    Der Kampf dauerte nur kurze Zeit. Masons Muskeln waren von Wut und Verzweiflung gestählt, aber gegen die überwältigende Übermacht hatte er keine Chance. Also ging er schließlich zu Boden, wurde mit flexiblen Metallkabeln gefesselt. Dann zogen sich die Pflanzenmenschen zurück, und Mason sah etwas, was ihm den Atem in der Kehle stocken ließ.
    Eine Gruppe von Gorichen trug eine Gestalt in die Kaverne – es war Alasa, gefesselt und stumm, das bronzefarbene Haar wirr um das bleiche Gesicht hängend. Sie sah Mason.
    »Kent! Die haben uns angegriffen, gleich nachdem du weggegangen warst! Erech haben sie, glaube ich, getötet. Sie…«
    »Bist du unverletzt?« fragte Mason und suchte, seinen Atem zurückzugewinnen. »Bist du verletzt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Aber Murdach ist mit dem Schiff entkommen.«
    Die Gorichen warteten stumm.
    »Murdach entkommen!« Ein kleines Flämmchen der Hoffnung flackerte in Mason auf. Alasa schien seine Gedanken zu lesen.
    »Er kann uns nicht helfen. Wir sind unter dem Meer. Diese Dämonen haben mich nach unten mitgenommen, gerade als aus dem Osten eine große Welle kam.«
    Jetzt begriff Mason, weshalb die Pflanzenmenschen unter der Erde hausten. Die Nähe des Mondes verursachte gigantische Flutwellen, die über den Planeten hinwegspülten und alles niederwalzten. Jetzt waren sie weit unter dem Meer – und würden dort bleiben, bis die Flut sich zurückzog.
    Mason schnitt eine Grimasse. Er zerrte hilflos und ohne Erfolg an seinen Fesseln. Einer der Gorichen trat auf ihn zu. Seine Gedankenbotschaft war klar.
    »Wir empfinden keinen Haß auf euch. Ihr sagt, ihr gehört nicht zu den Todeslosen, unseren Feinden. Und doch seid ihr ihnen sehr ähnlich. Seit Äonen haben wir versucht, einen Weg zu finden, um die Todeslosen zu besiegen. Aber es ist uns nie gelungen. Man kann sie nicht fangen, wir können deshalb keine Experimente an ihnen durchführen. Aber ihr – wenn wir herausfinden, wie man euch verletzen kann, dann können wir jenes Wissen vielleicht gegen die Todeslosen einsetzen. Gewisse Dinge wissen wir bereits. Stahl ist nutzlos. Ebenso giftige Gase. Aber es

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