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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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er genauer hinsah, war der Farbfleck wieder verschwunden. Exakt in der Mitte war eine runde, schwarze Öffnung zu erkennen, und auf die steuerte Mason das Schiff vorsichtig zu.
    Er landete am Rand – und hätte vor lauter Überraschung fast die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, denn unmittelbar unter ihm, gleichsam aus dem Nichts hervorspringend, ragte ein mächtiger Granitblock auf! Er war zwanzig Fuß hoch, und jetzt trieb er, gelähmt vor Erstaunen und Schreck, schräg auf ihn zu. Das Schiff landete mit einem scharrenden Geräusch.
    Der Schock hätte ihn beinahe umgeworfen. Der Felsblock war verschwunden! Er folgte Alasas verblüfftem Blick, drehte sich um und sah den Felsbrocken hinter dem Schiff. Allem Anschein nach waren sie einfach durch ihn hindurchgeflogen, als wäre er nur ein Phantom.
    Und das war noch nicht alles! Rings um sie, wo er aus der Luft nichts als eine glatte, metallische Oberfläche gesehen hatte, war jetzt eine Steinwüste zu erkennen. Rings um sie ragten die mächtigen Felsbrocken auf, und über ihnen flammte eine grellweiß leuchtende Sonne.
    »Eine unglaublich perfekte Illusion! Dreidimensional! Und ganz sicher künstlich erzeugt. Schau auf deine Füße, Alasa!«
    Die schlanken Fesseln des Mädchens waren nicht mehr zu sehen. Graues, schieferähnliches Gestein verdeckte sie. Aber sie schritt hindurch, ohne daß das Gestein sie behindert hätte. Mason trat neben sie, spürte die glatte Fläche des Turmes unter seinen Füßen. Er kniete nieder, betastete das kalte Metall mit den Händen. Dann tauchte er mit einem Lächeln zuerst die Hand und dann den Kopf in einen der mächtigen Phantomfelsen und fand sich sofort in völliger Dunkelheit. Er hörte Alasa aufschreien.
    Er zog den Kopf zurück, und da war wieder die weiße Sonne, die ihre nicht existierenden hitzelosen Strahlen auf sie herunterbrennen ließ, und rings um sie dehnte sich die unwegsame Felswüste.
    »Dein Kopf«, sagte das Mädchen mit unsicherer Stimme. »Er – war verschwunden!«
    »Ja.« Mason nickte. »Und mir ist gerade etwas eingefallen. Dieses Loch im Dach. Wir müssen sehr vorsichtig sein, sonst verschwinden wir beide. Aber vielleicht gibt es eine Treppe, die nach unten führt.«
    Er versuchte sich zu erinnern, wo er die Öffnung gesehen hatte, und drang vorsichtig vor, wobei er das Mädchen an der Hand festhielt. Sie wateten durch schemenhafte Felsen, die ihnen manchmal bis zur Hüfte reichten. Es war phantastisch – die unheimliche Wissenschaft einer fremden Welt.
    Und plötzlich spürte Mason ein mächtiges Pochen, das rings um ihn herum immer lauter wurde, pulsierte. Die Felswüste erzitterte und erschauderte wie ein gemalter Vorhang, der sich im Wind bauscht, und dann – ganz abrupt – veränderte sie sich! Wie in einem Film, in dem eine Szene in eine andere übergeht, wurde das Felspanorama, das sich scheinbar bis zum Horizont erstreckte, undeutlich und verschwand, und an seiner Stelle erschien eine andere Szene, eine fremdartige, unheimliche Landschaft, die das Paar umgab, als hätte man sie in eine andere Welt versetzt.
    Rings um sie war jetzt üppiger Urwald, und die Rinde der Bäume, ebenso wie die Blätter der Schlingpflanzen, ja sogar das Gras unter ihren Füßen, waren von einem zornig wirkenden strahlend hellen Karminrot. Doch das war noch nicht das Schlimmste. Das alles lebte!
    Die Lianen schwangen an den Bäumen, und die Bäume selbst schwankten ruhelos im Wind, und ihre Äste bewegten sich. Aber da war kein Wind. Das waren lebende Geschöpfe, und selbst das lange, seltsam schlangenhafte rote Gras zu ihren Füßen bewegte sich in übelkeiterregender Weise wie tausend Würmer.
    Da war keine Sonne – nur ein leerer blauer Himmel, großartig schön und friedlich über all den Schreckensgeschöpfen, die sie umgaben, über dem Wald, der ebenso körperlos war wie das, was vorher die Phantomfelsen gewesen waren.
    »Warte«, sagte Mason. Er trat ein paar Schritte zurück, weil ihm plötzlich ein Gedanke gekommen war und eine Theorie in seinem Bewußtsein Gestalt anzunehmen begann. Und da war wieder das mächtige Pochen und das seltsame Kriechen des roten Waldes, und als er einen weiteren Schritt nach rückwärts tat – war er wieder in der vertrauten Felswildnis. Alasa war verschwunden. Mason blickte über die Schulter zurück und konnte das Zeitschiff neben dem riesigen Felsblock erkennen. Er trat wieder vor, und jetzt war Alasa wieder zu sehen. Ihre goldenen Augen waren vor Angst geweitet.
    »Okay«,

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