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Titan 23

Titan 23

Titel: Titan 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.A.
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keins«, sagte Gisa, »nur den Seher Finn selbst.«
    Sie musterten Finn. Gemeinsam würden sie ihm mehr als gewachsen sein.
    »Vorsichtig«, rief Finn. »Ich bin der letzte der Männer. Ihr seid meine Frauen, meinen Befehlen unterworfen.«
    Sie ignorierten ihn, murmelten einander zu und sahen ihn von der Seite an.
    »Vorsichtig!« rief Finn. »Ich werfe euch beide von dieser Spitze hinunter.«
    »Das hatten wir mit dir vor«, sagte Gisa.
    Sie kamen vorsichtig und finster blickend auf ihn zu.
    »Halt! Ich bin der letzte Mann!«
    »Ohne dich sind wir besser dran!«
    »Augenblick! Seht die Organismen an!«
    Die Frauen sahen hin. Die Organismen standen zusammengedrängt da und starrten zum Himmel.
    »Seht euch den Himmel an!«
    Die Frauen sahen hin; das Milchglas war am Platzen, brach, schälte sich ab.
    »Das Blau! Der blaue Himmel, wie er früher war!«
    Ein schrecklich helles Licht brannte auf sie herunter, versengte ihnen die Augen. Die Strahlen wärmten ihnen den nackten Rücken.
    »Die Sonne«, sagten sie mit ehrfürchtiger Stimme. »Die Sonne ist zur Erde zurückgekehrt.«
    Der verhüllte Himmel war verschwunden; die Sonne stand stolz und hell in einem Meer aus Blau. Der Boden unter ihnen kochte, knackte, wogte, verfestigte sich. Sie spürten, wie der Obsidian unter ihren Füßen hart wurde. Seine Farbe verschob sich in glänzendes Schwarz. Die Erde, die Sonne, die Milchstraße, hatte die Region der Freiheit verlassen; die andere Zeit mit ihren Einengungen und ihrer Logik war wieder bei ihnen.
    »Dies ist die Alte Erde«, rief Finn. »Wir sind Menschen der Alten Erde! Das Land gehört wieder uns!«
    »Und was ist mit den Organismen?«
    »Wenn dies die Erde ist, wie sie einmal war, dann sollen die Organismen sich hüten!«
    Die Organismen standen auf einer niedrigen Bodenerhebung neben einem kleinen Rinnsal aus Wasser, aus dem schnell ein Fluß wurde, der auf die Ebene hinausfloß.
    Alpha rief: »Hier ist meine Intuition! Es ist genauso, wie ich es wußte. Die Freiheit ist verschwunden; die Enge, die Einschränkung sind wieder da!«
    »Wie werden wir sie besiegen?« fragte ein anderer Organismus.
    »Ganz leicht«, sagte ein dritter. »Jeder muß einen Teil der Schlacht kämpfen. Ich habe die Absicht, mich gegen die Sonne zu schleudern und sie aus der Existenz zu verdrängen.« Und er duckte sich, warf sich in die Luft. Er fiel zurück und brach sich den Hals.
    »Der Fehler liegt in der Luft«, sagte Alpha, »weil die Luft alle Dinge umgibt.«
    Sechs Organismen rannten davon, um Luft zu suchen, taumelten in den Fluß und ertranken.
    »Jedenfalls habe ich Hunger«, sagte Alpha. Er sah sich nach geeigneter Nahrung um. Er schnappte sich ein Insekt, das ihn stach. Er ließ es fallen. »Mein Hunger bleibt.«
    Er erspähte Finn und die beiden Frauen, die die Felsspalte herunterkamen. »Ich werde einen der Relikte essen«, sagte er. »Kommt, laßt uns alle essen!«
    Drei von ihnen setzten sich in Bewegung – wie üblich in willkürlichen Richtungen. Zufällig stieß Alpha auf Finn. Er schickte sich an zu essen, aber Finn hob einen Felsbrocken auf. Der Fels‐brocken blieb ein Felsbrocken, hart, scharf, schwer. Finn schwang ihn und freute sich an seinem Gewicht. Alpha starb mit zerschmettertem Schädel. Einer der anderen Organismen versuchte, über eine Felsspalte zu treten, die zwanzig Fuß breit war, und verschwand in ihr; der andere setzte sich, schluckte Felsen, um seinen Hunger zu stillen, und verfiel gleich darauf in Zuckungen.
    Finn deutete in dem frischen, neuen Land in verschiedene Richtungen. »In jenem Viertel, die neue Stadt, wie die aus den Legenden. Hier drüben die Farmen, das Vieh.«
    »Wir haben das alles doch nicht«, protestierte Gisa.
    »Nein«, sagte Finn. »Jetzt nicht. Aber die Sonne geht wieder auf und geht wieder unter, Stein hat wieder Gewicht und Luft keines. Wasser fällt wieder als Regen herunter und fließt zum Meer.« Er trat vor, über den gefallenen Organismus hinweg. »Laßt uns Pläne machen!«
     
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Im Katastrophenfall bitte Denkweise anpassen!
     
Häresien des Riesigen Gottes
    Das geheime Buch von Harad IV.
    (HERESIES OF THE HUGE GOD)
     
BRIAN W. ALDISS
     
     
    Ich, Harad IV. Chefschreiber, erkläre, daß dieses mein Schreiben nur ranghohen Priestern in der Orthodoxen Universellen Opferkirche und den gewählten Ratsältesten der Orthodoxen Universellen Opferkirche vorgelegt werden darf, da es sich mit Angelegenheiten befaßt, die die Vier

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