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Titan 5

Titan 5

Titel: Titan 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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Suche nach dem Ding auf.
    Dem Oberbefehlshaber der Atlantikflotte hatte sein Nachrichtenoffizier gesagt, daß man eine Chance hätte, das Ding zu finden, wenn man nur weitersuchte. Der Oberbefehlshaber gab darüber einen Bericht nach Washington, und die Leute vom Budget überprüften das Gesuch. Das brachte die Sache erst einmal zum Stillstand.
    Der Fall kam aus mindestens vier verschiedenen Richtungen auf einmal in Gang. Chruschtschow höchstpersönlich sagte etwas sehr Komisches zum Staatssekretär, mit dem er schließlich in London zusammengetroffen war.
    Chruschtschow sagte am Ende des Zusammentreffens: »Machen Sie manchmal Witze, Herr Staatssekretär?«
    Der Staatssekretär sah sehr erstaunt aus, als er die Übersetzung hörte.
    »Witze, Herr Premierminister?«
    »Ja.«
    »Was denn für Witze?«
    »Witze mit gewissen Apparaten.«
    »Witze mit Maschinen sind nicht besonders passend«, sagte der Amerikaner.
    Sie redeten hin und her, ob es eine gute Idee sei, handgreiflichen Spaß zu treiben, wo doch jeder seine ernsthaften und seriösen Spionagegeschäfte zu verrichten hatte.
    Der Sowjetführer versteifte sich darauf, er hätte überhaupt keine Spionage, und er hätte nie etwas von Spionage gehört. Außerdem würde seine Spionage so gut arbeiten, daß er verdammt genau wüßte, daß er überhaupt keine hätte.
    Diesen Wutausbruch konterte der Staatssekretär damit, daß er sagte, wir hätten ebenfalls keinen Spionagedienst und hätten nicht die geringste Ahnung von dem, was in Rußland vor sich ginge. Darüber hinaus wüßten wir nicht nur nichts über Rußland, sondern wüßten sogar noch, daß wir nichts wüßten und wären uns voll darüber im klaren.
    Nach diesem Wortgefecht gingen beide auseinander, und jeder der beiden zerbrach sich den Kopf darüber, was der andere wohl gemeint haben könnte.
    Die ganze Angelegenheit kam als Bericht nach Washington, und ich war einer der Leute ziemlich unten auf der Liste derjenigen, die den Bericht in die Finger bekamen.
    Zu jener Zeit hatte ich ›galaktische‹ Aufklärung. Galaktische Aufklärung kam ein bißchen hinter ›universeller‹ Aufklärung. Es war nichts Gewaltiges, aber immerhin ging es doch schon um einiges. Ich sollte also diese Papiere einsehen, in Verbindung mit meinem Job als Assistent von Mr. Spatz. Tatsächlich war es bloß etwas, um die Zeit auszufüllen, in der ich nicht gerade Budgets für ihn ausarbeitete.
    Der zweite Abschnitt der Geschichte kam von einem der Jungs drüben im ›Tal‹. Wir haben diesen Ort nie anders genannt, und wir möchten auch nicht so besonders gern, daß er im Bundeshaushalt auftaucht. Wir wissen soviel über ihn, wie wir brauchen, und weiter brauchen wir nicht zu denken.
    Es ist viel sicherer, nicht so weit zu denken. Es ist nicht unsere Aufgabe, uns den Kopf darüber zu zerbrechen, was andere Leute tun, besonders, wenn sie jeden Tag ein paar Millionen Dollar von Uncle Sams Geld ausgeben, indem sie versuchen, herauszubekommen, was sie denken, und meistens zu keinem endgültigen Schluß gelangen.
    Später sollten wir erfahren, daß die Jungs vom Tal praktisch jeden verfügbaren Agenten im ganzen Land nach Minneapolis geschickt hatten, um einen Mann namens Nelson Angerhelm ausfindig zu machen.
    Der Name bedeutete überhaupt nichts, aber bevor wir die Sache beendet hatten, stellte sie sich als die irrste Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts heraus. Wenn sie sie jemals loslassen, wird es die größte Story der nächsten zweitausend Jahre werden.
    Der dritte Teil der Geschichte kam ein bißchen später.
    Colonel Plugg war drüben in G-2. Er rief Mr. Spatz an und bekam ihn nicht an die Strippe. Also rief er mich an.
    »Was ist los mit Ihrem Boß?« fragte er. »Ist der eigentlich nie in seinem Raum?«
    »Ich kann es nicht ändern. Ich bin nicht sein Vorgesetzter, sondern er ist meiner. Was möchten Sie denn, Colonel?«
    Der Colonel knurrte.
    »Hören Sie, ich soll Geld von Ihnen anfordern für Verbindungszwecke. Ich weiß nicht, inwieweit ich als Verbindungsoffizier auftreten soll, oder ob es überhaupt mein Bier ist. Ich habe den Alten gefragt, was ich machen soll, aber der weiß es auch nicht. Vielleicht sollten wir einfach die Finger davon lassen und die Sache den Jungs vom Geheimdienst vertrauensvoll in die Hand drücken. Oder wir sollten sie vielleicht an den Staat weitergeben. Sie verbringen die Hälfte Ihres Lebens damit, mir zu erzählen, ob nun irgendwas eine Verbindungssache ist oder nicht, und mir schließlich

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