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Titan 5

Titan 5

Titel: Titan 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl
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sagte Ruth.
    »Was für Geld? Was bedeutet das? Und wo ist das Abendessen?«
    »Ich habe den Durchschlag deines Manuskripts gefunden und ihn Chuck verkauft. Und nun kann ich sie doch nicht loswerden.« Ruth vermochte sich nicht länger zu beherrschen. »Du liebst mich nicht, Sam«, schluchzte sie.
    »Ich liebe dich sehr wohl, Liebling.«
    »Nun, dann beweise es. Sag ihr, sie soll gehen.«
    »Wir dürfen doch nicht unhöflich sein. Was verleitet sie zu der Annahme, ich besäße Geld?«
    »Das habe ich doch gerade gesagt. Ich habe der Full Head die richtige Formel verkauft.«
    »Nur zu dem Zweck, damit Debbie sich nicht hier aufhält? Nicht für Geld?«
    »Für irgend etwas mußte ich das Geheimnis ja verkaufen. Aber hauptsächlich wollte ich Debbie loswerden, ja.«
    »Liebling, das war nicht richtig von dir, aber ich glaube dir, daß du in der Hauptsache nicht aus monetären Gründen gehandelt hast. Nehmen wir einmal an, ich würde dir nun sagen, daß wir überhaupt kein Geld bekommen?«
    »Das wäre wundervoll«, sagte Ruth. »Damit wären all unsere Probleme gelöst.«
    »Wie meinst du das?« fragte Debbie. Ihre Sinnlichkeit begann sich zu verflüchtigen.
    »Ich habe die korrekte Übersetzung der skythischen Formel der amerikanischen Regierung übergeben. Du hast sie gar nicht verkaufen können, Ruth. Sie ist Gemeineigentum. Vierhundertfünfzig Jahre vor Christus gab es noch keine Urheberrechte, mußt du wissen. Ich bin lediglich der Übersetzer.«
    »Aber Ruth hat einen Vertrag«, rief Debbie.
    »Der Vertrag ist anfechtbar – oder wie man das nennt. Aber sorgen Sie sich nicht um Ihre Firma, Debbie. Ich habe mich für die Full Head eingesetzt. Chuck Bradford hatte doch soviel Mühe und Scherereien damit. Die Regierung wird die Full Head mit der Produktion beauftragen. Sie will nur die Exporte nach Übersee unter Kontrolle behalten. Wie der Präsident sagt, bedeutet ein Kopf voller Haare ein Herz voller gutem Willen.«
    »Kein Geld?« fragte Debbie.
    »Kein Geld.«
    »Keine Debbie«, sagte Debbie und verschwand wie Schnee auf dem staubigen Antlitz der Wüste.
    »Bekomme ich etwas zu essen?« fragte Sam.
    »Ja. Aber wieso heißt es ›Lecke eine Handvoll molu‹?«
    »Wegen eines Enzyms im menschlichen Speichel, wie ich überzeugt bin. Aber da man später alles kocht, ist es durchaus hygienisch. Was gibt es zum…?«
    »Wieder einmal Frikadellen«, sagte Ruth glücklich und zufrieden. »Ich mag Frikadellen. Du hast recht, Sam. Geld ist nicht wichtig. Und, Sam, es tut mir leid, daß ich das richtige Wort verkauft habe, es macht mir gar keinen Spaß, dich zu hintergehen.« Sie senkte den Blick ihrer braunen Augen. »Weißt du, ich liebe dich nämlich.«
     
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Horst Pukallus

CORDWAINER SMITH
Angerhelm
     
    Komisch, komisch, komisch. Es ist gewissermaßen komisch, komisch, komisch, ohne Gehirn zu denken. Es ist wirklich etwas wie ein Trick und wiederum doch kein Trick, ohne Gehirn zu denken. Es ist noch schwieriger, zu sprechen, aber es klappt.
    Ich kann mich noch immer an den Klang dieser Worte erinnern, damals, als wir Nelson Angerhelm endlich erwischt hatten und in seinem Haus über diesem summenden Tonband hockten.
    Die Geschichte begann lange Zeit davor. Ich habe nie genau erfahren, wie sie eigentlich begonnen hatte.
    Ich arbeite als Assistent von Mr. Spatz. Mr. Spatz ist der Mann, der nun schon seit achtzehn Jahren Löcher in Budgets schießt. Er ist der Mann, der im Namen des Budgetdirektors alle Forderungen, die mit besonderer Verbindung zwischen Army-Department und Geheimdienst zusammenhängen, abzusegnen hat.
    Er ist sehr gut in seinem Job. Die Menge von Leuten, die schon bei ihm aufgetaucht sind, um Geld zu bekommen und schließlich mit einem Zehntel dessen, was sie eigentlich angefordert hatten, wieder abgezogen sind, würde, wenn man sie aneinanderreihte, wahrscheinlich in keinen Korridor des Pentagons mehr hineinpassen. Das will schon etwas heißen.
    Der Fall ging los vor einigen Monaten, nachdem die Russen begonnen hatten, diese seltsamen kleinen Aufnahmekapseln zurückzuholen. Die Kapseln kamen aus ihren Sputniks. Wir wußten nicht, was in den Kapseln war, die aus dem Weltraum zurückkamen. Wir wußten bloß, daß irgendwas drin sein mußte. Wir konnten die Kapseln beim Herunterkommen auf Radar verfolgen. Leider fielen sie alle auf russisches Territorium, bis auf eine einzige, die im Atlantik landete. Wir vom sogenannten ›Seven-million-dollar point‹ gaben die

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