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TITAN 8

TITAN 8

Titel: TITAN 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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aus Millionen und Abermillionen Zellen besteht.«
    McReadys dichter, bronzefarbener Bart verzog sich bei seinem Lächeln. »Ich bin ziemlich sicher, daß wir Menschen immer noch mehr sind als – ihr anderen«, fuhr er fort. »Und wir haben noch etwas, von dem ihr euch keinen Begriff machen könnt. Wir sind echte Menschen, keine Nachahmungen, mit einer inneren Flamme, die niemals ersterben wird. Wir werden mit einer Wildheit kämpfen, zu der ihr Nachbildungen niemals fähig sein werdet. Wir sind wirkliche Menschen, aber ihr seid bis hin zum Zellkern nur Imitationen.
    So weit, so gut. Die Entscheidung naht, und ihr mit eurer Gedankenleserei wißt das genausogut wie ich. Ihr habt die Idee in meinem Gehirn gelesen, und dagegen kann ich gar nichts tun. Aber ihr wißt auch, daß der Test funktionieren wird.
    Also, für die anderen werde ich es jetzt erklären. Wenn ich nun jemandem mit dem Messer den Finger ritze und er blutet nicht, dann ist er mit absoluter Sicherheit ein Monster, ein Ding aus einer anderen Welt. Aber falls er blutet, dann ist das Blut, getrennt vom Körper, ein lebensfähiger Einzelorganismus, ein neues Individuum mit eigenem Leben, so wie die Nachbildungen, die, obwohl sie alle von einem Originalkörper abstammen, ein eigenes, unabhängiges Leben führen!
    Van, Bar, begreift ihr nun?«
    Van Wall lachte leise auf. »Das Blut – es wird nicht gehorchen. Es ist ein eigenständiges Lebewesen und hat den Drang, sein eigenes, neugewonnenes und von dem Originalkörper abgetrenntes Leben zu beschützen. Das Blut will leben – und wird, zum Beispiel, vor einer heißen Nadel davonkriechen!«
    McReady ergriff das Skalpell, nahm einen Träger voll Reagenzgläser, eine Spirituslampe und einen langen Platindraht, der in einen kleinen Glasstab eingesetzt war. Ein Lächeln der Genugtuung spielte um seine Lippen. Er warf einen raschen Blick auf die Männer, und Barclay und Dutton, die die elektrische Mistgabel hielten, stellten sich neben ihn.
    »Dutton«, sagte McReady, »gehst du bitte zur Steckdose für das Stromkabel hinüber? Nur um sicherzugehen, daß kein – Ding den Stecker herausreißen kann.«
    Dutton gehorchte. »Nun, Van, willst du der erste sein?«
    Mit bleichem Gesicht trat Van Wall vor. Mit einem sorgfältigen Schnitt ritzte McReady seine Daumenkuppe. Van Wall zuckte zusammen, hielt dann aber still, während das helle Blut in das Reagenzgläschen rann. McReady stellte das Röhrchen in den Halter, gab Van Wall etwas Verbandsstoff und deutete auf die Jodflasche.
    Bewegungslos sah Van Wall zu, wie McReady den Platindraht in der Spirituslampe erhitzte und dann in das Röhrchen einführte. Es zischte leise. Fünfmal wiederholte er den Test. »Ich würde sagen, daß du ein Mensch bist«, seufzte McReady und atmete tief. »Bis jetzt hat meine Theorie noch nichts bewiesen, aber wir werden ja sehen.
    Ach ja, laßt euch nicht allzusehr hiervon ablenken. Ohne Zweifel haben wir einige ungebetene Gäste unter uns. Van, lös du Barclay bitte an der Steckdose ab. Danke. Nun gut, Barclay, ich hoffe, daß du einer der unsrigen bist. Du bist ein verdammt guter Kumpel.«
    Barclay grinste unsicher und zuckte zusammen, als McReady ihn mit dem Skalpell ritzte. Kurz darauf grinste er wieder und nahm seine langstielige tödliche Waffe in Empfang.
    »So, wenn ich nun Samuel Dutton bitten darf – BAR… !«
    Im Bruchteil einer Sekunde entlud sich die Spannung. Aus welcher Hölle auch immer die Ungeheuer entsprungen sein mochten, in diesem Augenblick nahmen es die Männer mit ihnen auf. Barclay hatte keine Gelegenheit, seine Waffe einzusetzen, ein Dutzend Männer sprangen auf das Ding zu, das wie Dutton aussah. Es miaute und kratzte und versuchte, sich Klauen wachsen zu lassen, aber es wurde buchstäblich in Hunderte von Fetzen zerrissen. Ohne ein Messer oder irgendeine Waffe – bis auf die eigene Stärke – war es den Männern hilflos ausgeliefert.
    Allmählich faßten die Männer sich wieder. In ihren Augen schwelte verhaltene Wut, aber sie bewegten sich ungewöhnlich langsam. Nur ein vereinzeltes Zucken der Lippen verriet den Grad der Nervosität.
    Barclay machte sich mit der Starkstromwaffe ans Werk. Die Stücke schmolzen zusammen. Entsetzlicher Gestank erfüllte den Raum, als Van Wall auch noch Salzsäure über die restlichen Fleischfetzen goß.
    McReady grinste. Seine tiefliegenden Augen strahlten hell. »Vielleicht habe ich mich geirrt«, sagte er vergnügt, »als ich erklärte, kein Mensch könne so haßerfüllt

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