TITAN 8
Neuengländer, der gemächlich an seiner Pfeife saugte und McReady spöttisch ansah.
Der bronzefarbene Riese mußte unwillkürlich lachen. »Na gut, Bart, du hast gewonnen. Vielleicht ist unsere Lage doch zu ernst, als daß wir uns Filme mit Popeye und trickreichen Entchen anschauen könnten.«
»Wir können ja ›Bäumchen wechsle dich‹ spielen. Oder ›Was bin ich‹, das wäre noch besser. Wir zeichnen ein paar Linien auf ein Stück Papier, und dann malen wir Tiere in zwei Spalten hinein. Über der einen steht ein ›M‹, über der anderen ein ›U‹; ›M‹ für ›Menschlich‹ und ›U‹ für ›Unbekannt‹. Das müßte doch so richtig Spaß machen. ›Was bin ich‹… Solch ein Spiel wäre doch schöner als Filme anzusehen. Zum Schluß zeichnen wir dann noch eine Linie, mit der wir die ›M‹-Tiere von den ›U‹-Tieren trennen.«
»Solch einen Bleistift hätte McReady sehr gern zur Verfügung«, antwortete Van Wall ruhig. »Aber wir haben drei verschiedene Arten von Tieren hier. Die dritte Gruppe beginnt mit ›V‹. Und davon können wir überhaupt keine mehr gebrauchen.«
»Verrückte, meinst du. Na dann. Komm, Clark, ich helfe dir mit dem Wegräumen der Töpfe, damit wir mit dem Beep-Beep endlich anfangen können.« Caldwell stand unlustig auf.
Während die anderen das Verwaltungsgebäude reinigten und die Töpfe und Teller spülten, gingen Dutton, Barclay und Benning schweigend ihrer Arbeit nach, den Projektor aufzubauen und die Filme vorzubereiten. McReady schlenderte zu Van Wall hinüber und lehnte sich an ein Kojengestell. »Ich habe mich gefragt, Van«, sagte er unbehaglich grinsend, »ob ich meine Überlegungen vor den Jungs ausbreiten soll oder nicht. Denn diese ›U‹-Tiere, wie Caldwell sie bezeichnete, können ja Gedanken lesen. Ich habe da so eine Idee, und vielleicht funktioniert sie auch. Aber bevor ich dich damit belästige, muß ich noch etwas nachdenken. Zeige also die Filme, während ich mich ins Bett lege, um in Ruhe nachzudenken.«
Van Wall schaute flüchtig auf und nickte. Von den Kojen aus konnte man die Filme gut verfolgen. »Vielleicht solltest du mir doch sagen, was du vorhast. Wahrscheinlich kennen außer dir nur die Nachbildungen den Plan, und wenn es soweit ist, könntest du schon… einer von ihnen sein.«
»Ich brauche nicht mehr viel Zeit, falls meine Vermutung stimmen sollte. Aber mein Test hat nichts mit Hunden zu tun wie der von Copper. Vielleicht legen wir den Doc am besten in die Koje über mir, aber er wird wohl die Filme nicht sehen können.«
Trotzdem verfrachteten die beiden den immer noch schnarchenden Arzt in die betreffende Koje. McReady lehnte sich zurück und dachte konzentriert nach. Noch war er sich über die genaue Methode und über die Aussichten des Tests im unklaren. Er bekam kaum mit, daß die anderen sich setzten und die Filme ansahen. Auch Kinners wirre, laut gerufene Gebete und Hymnen-Gesänge störten ihn nur so lange, bis der Ton einsetzte. Die Lampen wurden gelöscht, aber der Film gab noch genügend Licht, so daß es nicht völlig dunkel war und die Männer sich gegenseitig im Auge behalten konnten. Unruhig bewegten sie sich in ihren Stühlen. Kinner betete immer noch, und seine Stimme übertönte das Rasseln des Filmprojektors. Dutton drehte den Ton lauter.
Kinners Stimme war so lange zu hören gewesen, daß McReady zuerst gar nicht bemerkte, als sie verstummt war. Bis kurz zuvor hatte er die Gebete, da er auf der Koje direkt neben der Korridortür lag, ziemlich gut verstehen können, trotz des Lärms, den der Filmprojektor machte. Ganz plötzlich bemerkte er, daß Kinner schwieg.
»Dutton, stell den Ton leiser«, rief McReady und richtete sich auf. Für einen Moment flackerten die Filmbilder wie lautlose Schemen über die Leinwand, und der Wind, der auf der Oberfläche über sie dahinjagte, blubberte traurig im Ofenrohr. »Kinner ist still«, sagte McReady leise.
»Um Gottes willen, schalte den Ton wieder ein, vielleicht hat er nur mit dem Beten aufgehört, weil er zuhören wollte«, rief Norris.
McReady ging den Korridor hinab. Barclay und Van Wall folgten ihm auf dem Fuße. Als Barclay durch den Strahl des Projektors ging, tanzten auf seiner grauen Unterwäsche die Zeichentrickfiguren. Dutton schaltete das Licht ein, und die Bilder verschwanden.
Norris stand noch immer neben der Tür, und Garry saß in einer Koje neben der Tür. Clark machte ihm Platz. Die anderen Männer blieben auf ihren Stühlen sitzen, nur Connant
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