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TITAN 8

TITAN 8

Titel: TITAN 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne SF Classics
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war. »Blair!«
    »Halte lieber den Mund und beeil dich«, sagte McReady ruhig. »Vielleicht hat er sich aus dem Staub gemacht. Wenn wir ihn verfolgen müßten, ohne Flugzeuge und mit betriebsunfähigen Schleppern…«
    »Würde ein Ungeheuer die gleiche Widerstandskraft wie ein Mensch haben?«
    »Ein gebrochenes Bein würde es nicht länger als eine Minute aufhalten«, gab McReady zurück.
    Barclay stieß plötzlich einen verblüfften Schrei aus und deutete in den Himmel. Dort zog, nur undeutlich sichtbar, ein geflügeltes Wesen mit unbeschreiblicher Anmut und Leichtigkeit seine Kreise. Die großen weißen Schwingen schlugen anmutig, als der Vogel in schweigender Neugier über sie hinwegschwebte.
    »Ein Albatros«, sagte Barclay leise. »Der erste in diesem Frühling, der vom Instinkt landeinwärts getrieben wird. Wenn ein Monster hier herumschwirrt…«
    Norris hockte sich auf das Eis und nestelte an seiner schweren, windundurchlässigen Oberbekleidung herum. Als er wieder aufstand, war sein Mantel offen, und er hielt eine tödliche Waffe aus blauschimmerndem Metall in der Hand. Herausfordernd krachte der Schuß im weißen Schweigen der Antarktis.
    Der Vogel krächzte erschrocken. Er schlug wild mit seinen mächtigen Schwingen, als die Kugel ihm ein paar Dutzend Federn vom Schwanz wegriß. Der Vogel entfernte sich, lautlos in der Luft gleitend. Norris feuerte noch einmal, und wieder schrie er auf und sackte mit wild taumelnden Schwingen in einer dichten Wolke aus Federn in eine Eisschlucht.
    Norris folgte den anderen. »Er wird uns nicht in die Quere kommen«, sagte er grimmig.
    Mit hastigen Gesten brachte Barclay ihn zum Schweigen. Aus einer Ritze in der Tür des Schuppens zuckte ein grellblauer Lichtstrahl hoch in den Himmel. Ein tiefes Brummen erklang im Innern der Hütte, dann laut hallendes Klappern von Werkzeugen, so als arbeite jemand in äußerster Eile.
    McReadys Gesicht wurde kreidebleich. »Gott helfe uns, daß das Ding noch nicht…« Er packte Barclay an der Schulter und deutete auf die Kabel, die die Türe hielten.
    Barclay zog den Schraubenzieher aus seiner Tasche und kniete geräuschlos an der Tür nieder. Das Schnappen und Kratzen der Kabel zerriß die Stille, die sich über die Antarktis gelegt hatte. Neben diesen Geräuschen war nur das Summen der unbekannten Geräte im Innern des Schuppens zu vernehmen.
    McReady spähte durch eine Ritze in der Tür. Sein Atem beschleunigte sich, und seine Finger rissen an Barclays Schulter. Der Meteorologe wich zurück. »Das ist nicht Blair«, flüsterte er kaum hörbar. »Dieses Ding kniet auf dem Bett, und das Bett wird von irgendeinem Gerät in der Luft gehalten. Es sieht aus wie ein Rucksack und schwebt in der Luft.«
    »Wir stürmen alle auf einmal hinein«, flüsterte Barclay grimmig. »Nein, Norris bleibt draußen und hält sein Schießeisen bereit. Das Ding könnte Waffen haben.«
    Barclay mit seinem stämmigen Körper und McReady mit seinen unwahrscheinlichen Kräften rannten gemeinsam gegen die Tür an. Sie krachte gegen das Bettgestell und zerbarst, wurde buchstäblich aus den Angeln gerissen. Das Balkenwerk des Pfostens stürzte nach innen.
    Das Ding, das an einen blauen Gummiball erinnerte, sprang hoch. Einer seiner vier tentakelartigen Arme zuckte ihnen entgegen wie eine zustoßende Schlange. In der siebenfingrigen Hand glitzerte ein metallisch schimmernder Bleistift von fünfzehn Zentimetern Länge, der auf die Eindringlinge gerichtet war. Die strichdünnen Lippen des Ungeheuers entblößten giftschlangenähnliche Fangzähne und verzogen sich zu einem widerlichen Grinsen. Die roten Augen blitzten vor Wut.
    Donnernd entlud sich Norris’ Revolver. Das haßerfüllte Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen, und die umherpeitschenden Tentakel wurden zurückgezogen. Das silberne Ding in der Hand des Ungeheuers war nur noch unbrauchbarer Schrott, und der siebenfingrige Tentakel eine blutige Fleischmasse, aus der grünlich-gelbes Wundwasser sickerte. Der Revolver donnerte noch drei weitere Male. Die Augen hatten sich in dunkle Löcher verwandelt, dann schleuderte Norris dem Ungeheuer die leere Waffe ins zerstörte Gesicht. Das Ding kreischte haßerfüllt auf und fuhr mit einem peitschenden Tentakel über die geblendeten Augen. Mit zitterndem Körper kroch es über den Bretterboden, schlug mit den Tentakeln um sich, dann erhob es sich erneut, während sich über den Augen Blasen bildeten.
    Barclay sprang vor und hieb mit dem Eispickel zu. Die stumpfe Seite

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