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Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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In wenigen Augenblicken waren alle Bewaffneten außer Gefecht gesetzt. Einige Waffen wurden abgefeuert, aber ohne jede Zielsicherheit. Das Handgemenge wurde allein durch Muskelkraft entschieden.
    Sol stieß Ch’in rüde beiseite, legte den Arm um Soli und hob sie in den Wagen. Ein Riese schleuderte den Fahrer heraus und schwang sich selbst in den Fahrersitz. Der Motor heulte auf. Zwei weitere gewaltige Männer drängten herein und versetzten das Fahrzeug in gewaltige Schwankungen, als es sich in Bewegung setzte. Sie schwangen krumme schimmernde Schwerter bedrohlich gegen alle, die sich dem Wagen in den Weg stellten. Organisierter Widerstand konnte gar nicht erst entstehen.
    Soli hielt sich fest und sah um sich. Plötzlich erkannte sie den Fahrer. Es war der Namenlose, der Mann, der geschworen hatte, Var zu töten!
    Nun hörte man Schüsse und Schreie, denn die Soldaten hatten wieder zu den Waffen gegriffen, kaum daß die Gladiatoren losgefahren waren. Doch die Menge war so dicht, daß die Kugeln nur Unschuldige und nicht die Flüchtenden trafen. Endlich hatte der Wagen freie Bahn und raste über die Straße dahin. Soli hatte zunächst angenommen, das Fahrzeug sei nur Schaustück, doch es war tatsächlich eine voll funktionsfähige Maschine.
    »Hoffentlich wird Var es schaffen«, sagte der Namenlose mit einem Blick nach hinten.
    »Var?« fragte sie atemlos. »Ihr habt Var gefunden?«
    »Er hat uns gefunden. Uns befreit und uns hierhergebracht. Wir waren – « Er hielt den Daumenstummel hoch.
    »Ihr habt nicht gekämpft? Ihr und Var?« Aber das war ohnehin klar.
    »Möchtest du wieder mit dem Wilden auf Wanderschaft gehen?« fragte er, statt eine Antwort zu geben.
    Sie wunderte sich, warum der Namenlose an ihren Gefühlen Var gegenüber interessiert war. Doch sie antwortete: »Ja.«
    Der Wagen jagte weiter – nordwärts.

XX
    Var, der wie elektrisiert in Aktion trat, als er die Schüsse hörte, startete den Laster und fuhr vorsichtig auf die Menge zu. Falls Soli etwas zugestoßen war, würde er den Kaiser einfach überfahren!
    Dann aber sah er den Wagen losfahren, den Herrn am Steuer, Soli neben ihm, zwei Gladiatoren dahinter. Sie hatten es geschafft!
    Doch die Soldaten, die sich nur momentan hatten überrumpeln lassen, rotteten sich zusammen und brachten ihre Waffen in Anschlag. Var gab Gas, fuhr ihnen in den Weg und verstellte ihnen die Schußbahn, während der andere Wagen davonjagte. Männer sprangen ihn an. Er wich aus, erkannte dann aber die nackten Leiber der übrigen zwei Gladiatoren. Er trat auf die Bremse und ließ sie aufsteigen. Dann ging es los.
    Niemand konnte sich des Lasters bemächtigen, solange die zwei Leibwachen an Bord waren. Doch kamen ihm keine anderen Fahrzeuge entgegen, die ihm seinerseits hätten Deckung geben können, indem sie die Schußlinie behinderten. Schüsse knallten. Seine Reifen platzten. Var fuhr wie benommen weiter, weil er wußte, daß sie alle geliefert waren, wenn er anhielt.
    Das Steuer riß an seiner Hand. Der Motor wurde langsamer und starb ab. Er trat die Kupplung, gab Gas und brachte ihn wieder auf Touren. Der Laster holperte und stotterte mit seinen demolierten Reifen dahin, doch er bewegte sich weiter.
    Aber nicht schnell genug. Die Truppen hatten sie zwar abgehängt, und eine leichte Steigung der Straße entzog sie dem direkten Feuer, doch würden andere Wagen sie in Minutenschnelle einholen. »Wir müssen laufen!« rief Var, als der heißgelaufene Motor schließlich seinen Geist aufgäbe.
    Sie sprangen ab und hatten schon den Wald erreicht, als der erste Wagen der Verfolger auftauchte. Schreie und Schüsse wurden hörbar, als die Soldaten den Laster sahen. Sie wußten ja nicht, daß er leer war.
    Var und die zwei Gladiatoren liefen immer weiter. Die Soldaten des Kaisers würden ihre Fährte noch früh genug aufnehmen, das wußten sie. Allein hätte Var sich mit Leichtigkeit durchschlagen können, denn der Wald war ja sein natürliches Zuhause, und er konnte sich dann im Ödland verstecken. Doch die anderen, die zwar im Kampf sehr geschickt sein mochten, wirkten hier wie unbeholfene Monstren. Das schreckliche Ende war vorauszusehen, wenn sie sich nicht bald trennten.
    Er konnte sich natürlich davonstehlen und die Gladiatoren ihrem Schicksal überlassen. Das wäre an sich kein Problem gewesen. Aber war es auch fair? Sie hatten ihm bei der Befreiung Solis geholfen, ihr Leben dabei aufs Spiel gesetzt, und einer war bei diesem Unternehmen verwundet worden. Aber er hatte

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