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Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 02 - Die Kinder der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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immerhin vorher die Gladiatoren befreit und dabei sein Leben aufs Spiel gesetzt. Wer schuldete nun wem etwas?
    »Wir haben unsere Schuld abgetragen«, keuchte einer der Männer. »Und jetzt müssen wir bei unseren Leuten Zuflucht suchen, und das kannst du nicht. Andernfalls werden wir alle sterben, denn Ch’in ist erbarmungslos.«
    »Ja«, gab Var ihm recht. »Es ist gerecht. Es tut uns leid, aber es muß sein.«
    Sie glaubten tatsächlich, sie beschützten ihn! Und daß er sterben würde, sobald sie ihn verließen! Die drei hatten durch falsch verstandene Treue fast den eigenen Untergang heraufbeschworen.
    »Es ist gerecht. Geht eures Weges«, wiederholte Var. Er winkte ihnen zum Abschied zu und war in der Wildnis verschwunden.
    Nun war er vorerst vor Verfolgung sicher und konnte sich Sorgen um die anderen Machen. Soli, ihr Vater und der Herr waren in nördlicher Richtung davongefahren. Würde es ihnen gelingen, eine sichere Entfernung zwischen sich und die Leute des Kaisers zu legen und endgültig zu entkommen? Und wenn, würde er feststellen können, wo sie sich aufhielten?
    Würden sie es überhaupt zulassen, daß er sie suchte? Sol war mit seiner Tochter wieder vereint worden, nachdem Var sie beide unabsichtlich lange Jahre getrennt hatte. Sie konnten jetzt zurück nach Amerika. Sie brauchten den Jungen aus der Wildnis nicht mehr. Und sie wollten ihn vielleicht gar nicht. Denn was würde er schon anfangen, außer Soli wieder mit sich nehmen? Falls Soli überhaupt eine Neigung dazu zeigte. Var wurde von nicht geringen Zweifeln beschlichen. Sie war außer sich gewesen, als er sie in die Schule schaffte, und bei den seltenen Gelegenheiten ihres Zusammenseins hatte sie sich seither abweisend verhalten. Ihr hatte eine hervorragende Heirat bevorgestanden, ehe er die Verbindung sprengte. Und jetzt war sie bei ihrem Vater, einem besseren Mann, als Var es war. Gewiß würde sie entweder bei Sol bleiben oder zurück zu Ch’in wollen.
    Am besten war es, er verbarg sich im Ödland und ließ sie ihren Weg gehen.
    Im Bogen schlich er zur Straße zurück, weil er wußte, dort würde man ihn am wenigsten vermuten. Er trottete in der Richtung weiter, in die der Wagen gefahren war, nach Norden. Er hatte sich noch nie im Leben für die beste Lösung entschieden. Ständig fuhren Fahrzeuge vorüber, und Var sprang jedesmal in den Graben und versteckte sich, worauf er sofort wieder heraussprang und seine einsame Wanderung fortsetzte. Früher oder später würde er bestimmt den Wagen einholen oder auf die Stelle stoßen, wo die ganze Gruppe ausgestiegen war. Und dann…
    Wieder holperte ein Laster vorüber, diesmal in südlicher Richtung. Var sprang in Deckung. Er roch Staub, vermischt mit Treibstoffdämpfen, und… Solis Parfüm.
    Er sprang zurück auf die Straße und schrie. Entweder Ch’ins Leute hatten sie gefangen oder -
    Der Laster hielt an. Soli stieg artig herunter, schwenkte ihren Hut, und sah dabei unglaublich vornehm aus. »Steig ein, du Idiot«, rief sie. »Ich wußte ja, daß du verlorengehen würdest.« Die vier waren nun zum erstenmal beisammen: Var, Soli, Sol und der Herr. Die zwei anderen Gladiatoren waren ebenfalls gegangen, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt hatten.
    »Jetzt müssen wir wohl darangehen, unsere Flucht zu planen«, sagte der Herr, während er den Wagen steuerte. »Wir werden auf Straßensperren stoßen. Wir konnten die Verfolger zwar nasführen, indem wir in ein anderes Fahrzeug umstiegen, aber das wird ein zweites Mal nicht klappen. Wir müssen uns bald ins Gebirge schlagen, und man wird uns mit Hunden hetzen. Dieser Ch’in ist keiner, der leicht aufgibt, und sein General ist ein wahrer Meister in Verfolgungsjagden. Wahrscheinlich werden wir Verluste haben – wir müssen mit fünfzig Prozent rechnen.« Var kannte diesen Ausdruck nicht. »Wieviel?«
    »Zwei von uns könnten draufgehen.«
    Var sah Soli an. Sie saß auf Sols Schoß, zwischen Var und dem Herrn. Ihre Frisur war makellos geblieben. Sie war so schön und entrückt, eine richtige Dame – ein abgrundtiefer Gegensatz zu den viehischen, stinkenden Männern um sie herum. Wie gut ihr die Ausbildung bekommen war!
    Und wie weit sie sich über ihn erhoben hatte! Seine Wunschvorstellungen waren lächerlich. Sie brauchte ihn nicht. Sie war wieder bei ihrem Vater, die jahrelange Verfolgungsjagd lag hinter ihnen, und Var war überflüssig geworden. Sie hatten aus purem Anstand kehrtgemacht und waren ihn holen gekommen, mehr nicht.
    »Var, du bist

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