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Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Geschehnisse verhindern können. Erst dann können wir sicher sein, daß wir unser gesetztes Ziel erreichen.«
     

XII
     
    Die sechs Jahre alte Fährte von Var dem Stock und Sosa musste von Helicon ausgehen. Er war bei den Nomaden gewesen, und sie in der Unterwelt. Und beide waren sie bei jenem entscheidenden und verheerenden Kräftemessen verschwunden. Wahrscheinlich waren sie längst tot - dann war aber auch er mit seinen Erkundigungen am Ende. Sol und der Waffenlose hatten mit größerer Wahrscheinlichkeit überlebt - aber keiner von ihnen hatte Anteil am Versagen des Herzens von Helicon, nämlich an der Funktionsfähigkeit von Bobs Verstand und Bewusstsein. Denn wenn er nicht ein unschuldiges Kind in den Tod geschickt hätte, hätte die Unterwelt die Belagerung abwehren können. Die Verteidigungsanlagen der Unterwelt waren an sich ausreichend. Warum hatte Bob, ein in jeder Hinsicht fähiger Führer, einen so grausamen und verhängnisvollen Fehler begangen? Würde der nächste Führer ebenso irren? Ja, hier lag der Schlüssel zu allem.
    Neq fand Helicon vor, wie er es verlassen hatte: abgeschlossen und leergefegt. Nach einer gründlichen Erkundung der verschiedenen Ausgänge überlegte er, ob eine Frau wohl die Flucht gewagt haben könne. Ja, gewiss, warum auch nicht! Solas Vermutung hatte viel für sich: Sosa, die Sols Absichten sicher kannte, hatte von allen Unterwelt-Bewohnern die größten Fluchtchancen gehabt. Sol war in seine eigene Falle, nämlich das Feuer, getappt, und der Waffenlose konnte sehr gut von aussen eingedrungen sein, in einem letzten, verzweifelten Versuch, Sosa zu finden ... in einem vergeblichen Versuch, der ihn das Leben gekostet hatte.
     Er sah sich daraufhin alle von aussen genau an und machte sogar einen Abstecher zum Mount Muse, um zu sehen, wohin sich ein Krieger gewandt haben mochte, der eben ein Kind getötet hatte. Bis zum Bergplateau hochklettern, das konnte er nicht - und außerdem war Var ohnehin zum Nomadenlager zurückgekehrt, um sich für seine grausame Tat feiern zu lassen. Und von dort her war keine Antwort zu erwarten. Tyl selbst hatte nach dem »Kampf der Kriegshelden« Var noch gesehen, wusste aber nur, daß dieser kurz nachher verschwunden war wie der Waffenlose. Und keiner hatte auch nur andeutungs-
     weise verlauten lassen, was geschehen würde. Es hatte keinen Hinweis auf ein eventuelles falsches Spiel gegeben.
     In diesem Gebiet trieben Gesetzlose ihr Unwesen. Neq und Dick waren schon etlichen begegnet, und keiner hatte ihnen von Var und Sosa etwas sagen können. Natürlich gab es hier ständig Umschichtungen, denn die Gesetzlosen befanden sich untereinander in diesem Land ohne Ehren-Codex in ständigem Kampf, und die Lebenserwartung war allgemein sehr niedrig.
     Die hier Ansässigen zeigten sich nicht gewillt, weitere Fragen zu beantworten. Neqs blankes Schwert überzeugte sie schließlich. Doch sollte auch das nicht viel nützen, er erfuhr wenig.
    So zog er weiter hinaus, beschrieb große Krise um Helicon und suchte Menschen und Stämme auf, denen er bislang noch nicht begegnet war. Viele wehrten sich - wenn aber das Blut von seinem Schwert tropfte, wurden seine Fragen beantwortet. Negativ. Sechs Jahre waren erst ins Land gezogen, doch viele dieser Menschen wussten bereits nicht mehr, was er mit Helicon meinte.
     Monate sollten vergehen. Immer größere Kreise zog er und erreichte nichts. Aufgeben wollte er nicht. Seine Fragen wurden immer eindringlicher. »Ist vor sechs, sieben Jahren ein Fremder hier durchgekommen? Ein einzelner Stockkämpfer? Eine kleingewachsene Frau? Einer, der eine Maske trug oder sich versteckt hielt und sonderbare Wunden hatte?
     Und schließlich bekam er eine Antwort, die Hand und Fuß hatte - von einem alten Krieger des vergangenen Imperiums, der schon vor der Belagerung hierher geraten und geblieben war.
    »Ja, richtig, damals traf ich einen Krieger, einen bleichen, schlanken Mann, der kein Wort sprach.«
    Die Beschreibung passte aber gar nicht auf Var den Stock, der als großer, grotesk gefleckter Jüngling geschildert wurde.
    »Was war seine Waffe?«
    »Hab' ich nicht gesehen. Er zog einen Karren mit sich, aus dem ein Stab ragte, und er erinnerte mich an -«
    »An wen?« bohrte Neq, der sich sehr gut an einen Mann erinnern konnte, der einen Karren zog.
    »An Sol aller Waffen. Doch ist das eigentlich unmöglich, da Sol vor etwa sechs Jahren zum Berg ging.«
     Auf der Suche nach Sosa war er auf Sols Spur gestoßen! Auch nicht

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