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Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen

Titel: Titanen-Trilogie 03 - Der Sturz der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Strahlungszonen gefährlich nahe kam. Ein großer düsterer Mann und eine hübsche Frau. Beide zurückhaltend und sehr gut zu Fuß. Tyl stellte unter den ansässigen Dörflern Erkundigungen an - unter Dorf war ein an einem festen Ort lebender Stamm zu verstehen, eine für diese Gegend typische Lebensform - während Neq auf der Suche nach weiteren Hinweisen das offene Land durchstreifte.
    An einem solchen Nachmittag sah Neq unvermittelt auf und entdeckte einen grotesk aussehenden Mann, der ihn beobachtete, einen großen zottigen Kerl mit Buckel und seltsam knorrigen Händen, in denen er einen selbstgefertigten Kampfstock hielt. Trotz der dicken Winterkluft war die gefleckte Haut zu erkennen - der Mann sah einem Ödland-Ungeheuer ähnlicher als einem Nomaden. Und doch war es ein Nomade, der nun sofort in Kampfstellung ging. Die langen Arme und die gewölbte Brust ließen auf gewaltige Körperkraft schließen. Wenn er seine Stöcke schwang, dann stand gewiss todbringende Wildheit dahinter!
    Gefleckte Haut. . .
    »Var der Stock!« rief Neq erstaunt aus.
    Da setzte auch der andere zum Sprechen an, was herauskam,
    war aber einem Knurren viel ähnlicher. Nur mit grösster Mühe konnte Neq den Sinn seiner Worte verstehen. »Du hast mich lange verfolgt. Und jetzt sage mir einen Grund, warum ich dich von hier nicht gewaltsam vertreiben sollte.«
    Neq schwang sein Schwert. »Hier hast du den Grund. Aber erst beantworte mir meine Fragen, denn ich habe lange nach dir gesucht!«
    »Ein richtiges Schwert!« stieß Var rau hervor, als er Neqs Waffe sah. »Du kennst den Kampf im Ring?«
    Da staunte Neq. »Du sprichst vom Ring? Du, ein Kindermörder?«
    »Niemals!« brüllte Neq auf und rückte näher. Auch mit seinen Beinen schien etwas nicht zu stimmen. Er trug zwar Stiefel, schritt damit aber nicht aus wie ein Mensch. Nein, viel eher wie ein als Nomade verkleidetes Untier . . . nun war das Geheimnis gelüftet, warum er die kleine Soli getötet hatte. Wahrscheinlich hatte er sie aufgefressen.
     Var holte aus und Neq parierte mit grimmigem Lächeln. Selbstgefertigte Waffen fürchtete er nicht, und einem linkischen Angriff war nicht schwer zu begegnen. Aber zuerst brauchte er die wichtigen Informationen.
    Var kämpfte geschickter, als seine plumpe äußere Erscheinung erwarten ließ. Als Neq zur Seite hin auswich, tat auch er einen Seitenschritt, so daß sie sich wieder genau gegenüberstanden. Nun schnellte ein Stock gegen Neqs Gesicht vor, während der andere das Schwert blockierte. Var war bereits gegen viele Klingen angetreten!
    Um so besser. Neqs Greifklauenhand blockierte die Stöcke, während er mit der anderen, das Schwert schwang, daß die Luft zischte. Sein Ziel war, die gegnerische Waffe in zwei Stücke zu schlagen. Er wollte dieses Ungeheuer entwaffnen und es unversehrt lassen, bis er die ganze Wahrheit erfahren hatte.
    »Ehe ich dich töte«, knurrte Var, »sage mir deinen Namen.«
    »Neq das Schwert.« Sogar einem Ungeheuer gegenüber war die Höflichkeitsbezeigung in Form der Namensnennung angebracht.
    Var kämpfte recht geschickt weiter, während er hinter seinen buschigen Brauen Überlegungen anstellte. »Ich weiß von dir«,
     knurrte er. Angst zeigte er nicht, nur eine gewisse Wachsamkeit war ihm anzumerken.
     Hier kämpfte kein Krieger der dekadenten Zeit nach dem Untergang des Imperiums, das wurde immer deutlicher erkennbar. Vars Technik war ganz unkonventionell, und er war Jahre jünger als Neq und dazu viel größer, so daß er ihn trotz seines krummen Rückens überragte. Er setzte seine Kraft behende und mit großer Wildheit ein. Seine grob aussehenden Stöcke waren solider, als der erste Eindruck vermuten ließ und blockierten die Schwerthiebe sehr nachdrücklich. Wenn Holz auf Metall traf, dann prallte es nicht ab, sondern schien es geradezu anzuziehen, und das war sehr gefährlich. Die zwei Stöcke schlugen so kräftig gegen seine Metallarme, daß Neq immer weiter zurückwich. Wäre sein Schwert nicht gleichzeitig sein Körperteil gewesen, hätte ihn der Gegner schon längst entwaffnet. So aber konnte Neq weiterkämpfen, wenn auch Schritt um Schritt zurückweichend.
     Vars Angriff war nicht ohne Anmut und einen gewissen Schliff. Sein Gleichgewichtsgefühl war hervorragend. Ohne auch nur eine Sekunde innezuhalten, hatte er seine Stiefel abgestreift, ließ verhornte Füße sichtbar werden und stand wieder in Kampfhaltung da. Er war erstaunlich beweglich für seine große Masse und kämpfte maßvoll und

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