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TITANIC-WORLD

TITANIC-WORLD

Titel: TITANIC-WORLD Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Aust-Jones
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haben: We are dressed in our best and prepared to go down as Gentlemen . – Carl Simmons wurde von zwei Herren im Smoking fest gehalten und so daran gehindert, auf das rettende Bootsdeck zu gelangen.“
    „Donnerwetter! Mit deinem Spürsinn hättest du einen guten Polizisten abgegeben.“ Parker sah Cecilia äußerst erstaunt an. „Warum zeigst du mir das erst jetzt?“
    „Ich hatte Angst vor deiner Reaktion“, antwortete sie schlicht. Erleichterung durchflutete sie, da er sie weder ausgelacht, noch für komplett bescheuert erklärt hatte. Sachlich sagte sie dann: „Leider handelt es sich hier um keine brauchbaren Beweise oder Indizien, sondern nur um meine persönliche Vermutung. Außerdem kannst du diese drei Herren nicht mehr zur Verantwortung ziehen – sie sind seit einhundert Jahren tot.“
    „Scheiße!“ Parker schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. „Für einen Moment dachte ich …“
    Cecilia legte eine Hand auf seinen Arm und sagte mit einem schiefen Lächeln: „Ich weiß, wie du dich fühlst. An jenem Sonntag saß ich auch hier und dachte einezeitlang, dass ich ein wesentliches Teil des Puzzels gefunden hätte; bis mir auffiel, dass man Tote nicht zur Rechenschaft ziehen kann.“
    Noch während sie sprach, hatte der Inspektor seine Hand über die ihre gelegt. Er ließ sie nicht los, als er jetzt erwiderte: „Weißt du, ich zähle nicht zu den zweiundfünfzig Prozent meiner Landsleute, die an übersinnliche Erscheinungen glauben. Trotzdem sind die Indizien, die du gefunden hast, bei weitem das Plausibelste, das ich in diesem verflixten Fall seit langem gehört habe.“
    Craigs Reaktion fiel ihr ein und sie hatte Mühe, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. Parker sah es. Spontan legte er Cecilia einen Arm um die Schultern und zog sie an sich. In diesem Moment stand die Welt für einen Augenblick still. Als sich die Erde langsam wieder zu drehen begann, löste sich Cecilia aus der Umarmung. Mit einem entschuldigenden Lächeln wischte sie sich über die Augen und sagte: „Ich bin so froh, dass du mir glaubst.“ Sie sah ihn, wie von einer schweren Last befreit an und jetzt war die Nervosität gänzlich aus ihrer Stimme verschwunden. „Ich hatte wirklich Angst, du würdest mich für verrückt erklären.“
    Dann erzählte sie ihm spontan von dem gescheiterten Gespräch mit Craig am vergangenen Freitag. Dabei verschwieg sie Parker weder, dass Craig ihr mit einer Kündigung gedroht, noch, wie schrecklich sie sich gefühlt hatte. Sie gestand ihm, dass ihr danach der Mut gefehlt hatte, ihn anzurufen. Ohne Claires dringenden Appell, würde sie wahrscheinlich immer noch nichts gesagt haben. Parker hatte zu ihren Worten nur genickt, aber jetzt bemerkte er ein bisschen unwirsch: „Ich kann verstehen, dass viele Menschen bei der Erwähnung von Geistern, die in einem Haus ihr Unwesen treiben sollen, lachend oder ungläubig den Kopf schütteln. In eurem Fall aber, sollte jeder erst einmal sorgfältig nachdenken, bevor er sein Gegenüber für, hm, verrückt erklärt.“
    „Es war noch nie Craigs Stärke, über Dinge nachzudenken, die ihm nicht passen. Er gibt lieber anderen die Schuld an der Misere und speiht Feuer.“
    Parker lächelte sie anerkennend an und meinte: „Zum Glück, lässt du dich von einem bisschen heißer Luft nicht unterkriegen.“
    Nein.“ Cecilia schüttelte den Kopf und erzählte ihm dann von den beiden italienischen Mädchen und Pats Erlebnis am 15. April. Abschließend berichtete sie dem Inspektor auch, was sich in der Nacht nach Emily Pearsons Tod zugetragen hatte und beendete ihre Ausführungen mit dem Satz: „Wenn man jeden einzelnen Zwischenfall kritisch unter die Lupe nimmt, bleibt gar kein anderer Schluss übrig, als der, dass die TITANIC-WORLD von übernatürlichen Kräften heimgesucht wird. Allerdings habe ich keine Ahnung, welche Schritte ich einleiten muss, um dem ein Ende zu setzen.“
    Jonathan Parker hatte ihr aufmerksam zugehört und antwortete nicht gleich. In Gedanken versunken trank er sein Glas leer und registrierte nur am Rande, dass Cecilia in die Küche ging, um Nachschub zu besorgen. So, wie sie es geschildert hatte, klang jeder Vorfall einleuchtend und logisch – wenn man bei Geistererscheinungen überhaupt von Logik sprechen konnte. Dennoch fiel es auch ihm schwer zu entscheiden, was als Nächstes zu tun sei. Schließlich sagte er langsam: „Ich kenne mich mit Geisterglauben kaum aus. Aber wird im Allgemeinen nichtangenommen, dass die Seelen

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