Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Titanus

Titanus

Titel: Titanus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eberhardt del'Antonio
Vom Netzwerk:
Staatszugehörigkeit:
Professor Doktor Wassil Nasarow, Sowjetunion, neunundzwanzig Jahre, als Leiter;
Doktor George Romain, Rumänien, dreißig Jahre, als Gesellschaftswissenschaftler und Sekretär der Gruppe der Vereinten Arbeiterparteien des Staatenbundes und als Stellvertreter;
Diplomingenieur Michael Jansen, Deutschland, dreißig Jahre, als Chefingenieur;
Professor Doktor Henry Canterville, England, neunundzwanzig Jahre, als Chefastronaut;
Professor Doktor Sven Sundberg, Schweden, neunundzwanzig Jahre, als Chefarzt;
Professor Doktor Philip Inoti, Großafrika, achtundzwanzig Jahre, als Chefgeologe;
Professor Doktor Radhey Guptajee, Indien, neunundzwanzig Jahre, als Chefastronom;
Professor Doktor Mukrah Abdel Serraj, Großarabien, neunundzwanzig Jahre, als Chefphysiker;
Professor Doktor Wang Yun-chieh, China, achtundzwanzig Jahre, als Chefchemiker…«
Name folgte auf Name, ein buntes Gewirr, das nicht der Staatennamen bedurft hätte, um die Teilnahme aller Staaten des Bundes zu bezeigen.
»…Vranova… Dobschyniez… Darcey… Karalambow… Alibali…« Berufe der verschiedensten Gruppen waren vertreten, denn außer den Wissenschaftlern reisten Facharbeiter mit, die während des Fluges erforderlich waren.
»Der Bericht beginnt am dritten Tage des Aufenthaltes auf der Weltraumstation X-10. Bisher ereigneten sich keine besonderen Vorkommnisse, lediglich ein Ereignis durchbrach den geplanten Ablauf der Vorbereitungen. Der italienische Mechaniker Sylvio Lazzarri hat sich mit den Papieren seines gleichnamigen Vetters die Teilnahme erschlichen…«
De Varenne zögerte und verbesserte sich: »…ertrotzt. Auf einer Beratung aller Teilnehmer wurde einstimmig beschlossen, ihn zur Expedition zuzulassen und Chefingenieur Jansen zu unterstellen.«
De Varenne drückte auf die Stoptaste, wischte sich erleichtert den Schweiß von der Stirn und lächelte.
War das eine heitere Sitzung gewesen! Wie sie alle dem italienischen Temperament erlagen, köstlich war das!
Er schob das Tonbandgerät zurück und stand auf. Doch schon nach dem zweiten Schritt kam er zurück und ließ erneut das Band laufen.
»Auf dieser Beratung teilte Professor Nasarow den Mitgliedern der Expedition mit, daß die Vereinigten Staaten von Amerika jetzt von dem Angebot, im Rahmen der Koexistenzverträge an der Expedition teilzunehmen, Gebrauch machen wollen. Ihr Vertreter wird zwei Tage vor dem Start auf X-10 erwartet.«

3. Kapitel
    Unbeholfen tappte Lazzarri durch den Gang zur Luftschleuse. Der klobige Skaphander war eine vertrackte Angelegenheit! Wie eine Fliege klebte man an der Wand und sah dabei aus wie ein Tiefseetaucher. Eine Ritterrüstung aus grauer Vorzeit war ja ein Badeanzug dagegen. Fürchterlich! Frauen müßte man hier hinaufbringen und sie in diese Stahlsärge stecken – schon nach vier Wochen wäre es ein Vergnügen, damit spazierenzugehen! Nur zwei Frauen, und schon würden diese Kästen geändert, wären sie schick und bequem, gäbe es Skaphander mit Bügelfalte.
    Was man alles mit sich umherschleppen mußte! Auf dem Helm die Stabantenne und den Rückspiegel, auf dem Rücken Stahlflaschen für Preßluft, Sauerstoff und wer weiß was noch. Dazu einen großen Kanister, und auf dem Kanister die kurzstielige Tulpe des Wärmereglers; einen Stab mit beweglichem Kelch, außen versilbert, innen geschwärzt und angerauht. Damit kannte er sich aus. Wurde die Innentemperatur zu hoch, dann drehte sich der Kelch automatisch in den Schatten und strahlte Wärme ab; wurde sie zu niedrig, schwenkte er in die Sonne und nahm Wärme auf. Nur gut, daß es durch Fotozellen, Thermoelemente und Motoren besorgt wurde, denn mit der Hand drehen? Erst wenn man auf die Skaphandergelenke angewiesen war, wußte man die geniale Bewegungsfreiheit natürlicher Glieder zu schätzen. Allein drei Knick- und zwei Drehgelenke waren erforderlich, um einen Arm in jede gewohnte Richtung drehen zu können.
    Dennoch fühlte er sich schon wohler als bei seiner Ankunft. Der Mensch gewöhnt sich an alles – bald würde er diesen Panzer wie einen Maßanzug tragen!
    »So, nun öffnen Sie das Sauerstoffventil und schließen Sie den Helm!«
Lazzarri fuhr zusammen. Jansen war ja auch noch da!
    Der Chefingenieur ging hinter ihm. Lazzarri spürte, daß er ihn beobachtete. Da hieß es also, das widerwärtige Ziehen im Leib zu unterdrücken und sich nichts anmerken zu lassen! Dieses ewige »Fallen«… Ob er sich jemals an die Schwerelosigkeit gewöhnen würde? Wie hatte er sich über die

Weitere Kostenlose Bücher